Airbus stellt in Singapur integriertes Flugzeug vor – Passagiere sitzen in den Flügeln

"An der Grenze des Machbaren" bezeichnet Airbus sein neues Flugzeug. Auf der Singapur Airshow führte der Flugzeugbauer das flugfähige Modell mit dem Namen "Maveric" vor.
Das Maveric-Modell von Airbus auf der Landebahn
Maveric auf der Landebahn.Foto: S. Ramadier/Airbus
Von 12. Februar 2020

Mit einer Länge von 2 Metern und einer Breite von 3 Metern ist „Maveric“ kein Flugzeug für die nächste Urlaubsreise. Das flugfähige Modell ermöglicht es Airbus jedoch, das Verständnis für neue Flugzeugkonfigurationen zu beschleunigen und die für das Fliegen eines so radikal anderen Flugzeugs erforderliche Technologie auszureifen.

Der Name, des in Singapur vorgestellten Flugzeugs, steht für Model Aircraft for Validation and Experimentation of Robust Innovative Controls (Modell-Flugzeug zur Bestätigung und Erprobung robuster innovativer Steuerung).

Maveric am Airbus-Stand auf der Singapore Airshow.

Maveric am Airbus-Stand auf der Singapore Airshow. Foto: B. van der Beek/Airbus

Tatsächlich wurde das Modell mit der gleichen Präzision wie andere Flugzeuge gebaut. Beispielsweise führten die Konstrukteure Windkanaltests zur Überprüfung der aerodynamischen Eigenschaften durch. Künftigen Tests sollen Erkenntnisse über die Flugeigenschaften der Maveric die Flugsteuerung, das Verhalten der Steuerklappen und die Modularität liefern.

Gut für Umwelt und Passagiere

Für den weltgrößten Flugzeughersteller ist das Potenzial des Demonstrators zur Erzielung echter Umweltvorteile von großem Interesse. Die neuartige Konstruktion benötige „20 Prozent weniger Kraftstoff im Vergleich zu den aktuellen Modellen mit dem gleichen Triebwerk“, so Airbus in einer Pressemitteilung.

3D-Rendering des neuen Maveric-Flugzeugs.

3D-Rendering des neuen Maveric-Flugzeugs. Foto: Airbus

„Wir bei Airbus verstehen, dass die Gesellschaft von uns mehr erwartet, wenn es um die Verbesserung der Umweltverträglichkeit unserer Flugzeuge geht“, erklärte ein Airbus-Sprecher. „Die Konfiguration der Maveric mit gemischten Tragflächen ist in dieser Hinsicht ein potenzieller Wendepunkt, und wir sind bestrebt, die Technologie bis an die Grenzen zu bringen.“

Die geräumige Konfiguration eröffne zudem den Konstruktionsraum und ermöglicht die mögliche Integration verschiedener anderer Arten von Antriebssystemen. Darüber hinaus wird erwartet, dass der Lärm dank eines „abgeschirmten“ Motors, der über dem Zentralkörper montiert ist, deutlich reduziert wird.

Bei einer kommerziellen Nutzung könnte ein von Maveric inspiriertes Flugzeug das Erlebnis für die Passagiere erheblich verbessern. Das Konzept bietet eine außergewöhnlich komfortable Kabinenanordnung. Dadurch können Passagiere von zusätzlicher Beinfreiheit und breiteren Gängen für mehr Komfort profitieren.

Mehr Platz und weniger Treibstoff. Airbus will das Maveric-Konzept "bis an die Grenzen treiben."

Mehr Platz und weniger Treibstoff. Airbus will das Maveric-Konzept „bis an die Grenzen treiben.“ Foto: Airbus

Die neue Airbus-Konstruktion erlaubt mehr Platz für Passagiere.

Die Konstruktion von Maveric erlaubt mehr Platz für Passagiere. Foto: Airbus

Kein fester Zeitplan für Airbus‘ Maveric

Die 2017 initiierte MAVERIC startete im Juni 2019 erstmals in den Himmel. Seitdem läuft die Flugtestkampagne, die bis Ende des 2. Quartals 2020 andauern soll.

„Airbus nutzt neue Technologien, um die Zukunft des Fliegens voranzutreiben. Durch die Erprobung der Flugzeugkonfigurationen sind wir in der Lage, deren Potenzial für zukunftsfähige Produkte zu bewerten“, sagte der Ingenieur Jean-Brice Dumont. „Obwohl es keinen spezifischen Zeitplan für die Inbetriebnahme gibt, könnte dieser technologische Demonstrator dazu beitragen, Veränderungen in der Architektur von Verkehrsflugzeugen für eine ökologisch nachhaltige Zukunft der Luftfahrtindustrie zu erreichen.“



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