Arbeit und Leben in Balance

Trendanalyse zu Work-Life Balance und Leistungspolitik erschienen
Titelbild
Wer vor lauter Arbeit keine Zeit mehr hat zu leben, der hat Stress, ist nicht mehr in Balance.Foto: AP Photo/Matthias Rietschel
Epoch Times27. Juli 2011

Arbeit und Leben zusammen zu bringen in Harmonie, ist für viele Beschäftigte schwierig – nicht nur für erwerbstätige Mütter. Bei vielen ist die Arbeit so wichtig geworden, dass für das Privatleben kaum oder nur sehr wenig Zeit bleibt. Auf Dauer kann das Nerven und Gesundheit kosten, manchmal gehen darunter auch Beziehung und Familie zu Bruch.

In den Betrieben ist inzwischen angekommen, dass so etwas auch auf die Arbeit selbst zurückschlägt: Nicht nur die Beschäftigten „haben ein Problem“, auch die Unternehmen. Um Abhilfe zu schaffen, muss der Zusammenhang von Arbeit und Leben, der Work-Life Balance, und betrieblicher Leistungspolitik im Betrieb ein Thema sein.

Erste Ergebnisse einer Trend-Analyse des Forschungsprojekts „Lanceo – balanceorientierte Leistungspolitik“ zeigen, dass Work-Life Balance ein gesellschaftlich sehr hoch bewertetes Thema ist – und zugleich eines, das Beschäftigten und Betrieben erhebliche Probleme bereitet.

Für viele Beschäftigte sind Arbeit und Privatleben eine wechselseitige Bereicherung. Dennoch entstehen große Probleme, die meist von der Arbeit ausgehen. Die Arbeit frisst so viel Zeit, aber auch so viel Nerven, dass für das „Leben“ nicht genug übrig bleibt. Diese Erfahrung findet sich in allen Beschäftigtengruppen und nicht nur unter dem Etikett „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ bei den erwerbstätigen Müttern.

Abhängig ist diese Erfahrung in erster Linie von den Arbeitsbedingungen, etwa von hoher Arbeitsintensität und häufigen ungeplanten Arbeitsunterbrechungen. Und die Probleme der „Work-Life Balance“ schlagen wiederum auf die Arbeit zurück: Wer starke Konflikte zwischen Arbeit und Leben erfährt, wird auch den Erwartungen im Betrieb weniger gerecht.

Auch die Betriebe spüren das bereits. Bei aus Kostengründen ausgedünnter Personaldecke und hohem Zeitdruck wirkt sich eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit schnell aus. Deshalb greifen sie inzwischen zunehmend von sich aus das Thema Work-Life Balance auf. Die eingeleiteten Gestaltungsmaßnahmen sind aber oft entweder sehr spezifisch wie Betriebskindergärten oder richten sich vor allem an privilegierte, besonders auf dem Arbeitsmarkt gesuchte Arbeitskräfte.

Die Betriebe achten noch zu wenig auf die Leistungsanforderungen. Besonders wenn die Leistungspolitik „maßlos“ wird, führt dies zu Überlastung, Demotivation, Fehlsteuerung und einer Beeinträchtigung der Balance zwischen Arbeit und Leben.

Einiges ist in den Betrieben bereits in Bewegung, gerade auf dem Gebiet der leistungsorientierten Bezahlung. Doch wird der Zusammenhang zwischen Leistungspolitik und Work-Life Balance noch nicht systematisch thematisiert und konkret gestaltet. In vorausschauenden Betrieben werden solche Maßnahmen keine Zukunftsmusik bleiben, sondern mit ausgeglicheneren Arbeitnehmern die Zukunft gestalten. (sfr / idw)


Weitere Informationen: Trendanalyse ist zum Download

 

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion