Deutsches KI-Start-up will sich mit US-Tech-Giganten messen

Der Vorsprung der US-Tech-Unternehmen bei der künstlichen Intelligenz gegenüber der Konkurrenz scheint uneinholbar. Dabei gibt es in Heidelberg ein Start-up, das auf Augenhöhe agiert.
Die Homepage von ChatGPT. Der Software-Riese Microsoft baut sein Engagement bei OpenAI, dem Entwickler des Chatbots ChatGPT, kräftig aus.
Die Homepage von ChatGPT. Der Software-Riese Microsoft baut sein Engagement bei OpenAI, dem Entwickler des Chatbots ChatGPT, kräftig aus.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Epoch Times20. Februar 2023

Das baden-württembergische Start-up-Unternehmen Aleph Alpha hat bei einem standardisierten Leistungsvergleich mit seinem KI-Sprachmodell Luminous ähnlich gut abgeschnitten wie der bislang führende KI-Spezialist OpenAI oder das Modell des Facebook-Konzerns Meta. Der wissenschaftliche Vergleich umfasste Aufgaben zur Klassifizierung, Auswertung und Erstellung von Texten, sowie der Beantwortung von Fragen zu bestimmten Textinhalten, teilte Aleph Alpha mit.

Mit Luminous sei erstmalig ein europäisches KI-Sprachmodell auf Augenhöhe mit den amerikanischen Tech-Giganten gelandet, erklärte Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha. Man habe nicht nur das Leistungsniveau erreicht, sondern sei dabei auch viel effizienter gewesen. Im Vergleich zur Konkurrenz besitzt Luminous etwa halb so viele (70 Milliarden) Parameter und weist somit bei gleichem Leistungsniveau eine doppelt so hohe Effizienz auf.

Heidelberger Start-up Aleph Alpha kein Massenprodukt

OpenAI steht mit seinem Textroboter ChatGPT seit Wochen in den Schlagzeilen, weil viele Millionen Anwender die KI-Anwendung ausprobieren können. Das kalifornische Start-up wird dabei umfangreich von Microsoft unterstützt. Der Software-Konzern hatte Anfang Februar angekündigt, ChatGPT in die eigene Suchmaschine Bing zu integrieren, um dem Marktführer Google Konkurrenz zu machen. Google selbst will mit eigenen KI-Sprachmodellen kontern.

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha bietet dagegen kein Massenprodukt für private Verbraucher an, auch weil es sich einen Betrieb von Millionen von Anfragen täglich gar nicht leisten kann. Experten gehen davon aus, dass jede Anfrage an ChatGPT rund 5 Cent an Rechenleistung kostet. Dabei kommen schnell große Summen zusammen, die bei OpenAI von Microsoft bezahlt werden.

Es gehört aber ohnehin zur Strategie von Firmengründer Andrulis, sich auf Lösungen für Unternehmen oder die öffentliche Verwaltung zu konzentrieren. Im Oktober 2022 wurde beispielsweise mit dem Bürgerassistenten „Lumi“ für die Stadt Heidelberg ein Bürgerassistent in Betrieb genommen, der auf Luminous basiert.

Das System ist in der Lage auf ganz individuelle, nicht vorab programmierte Fragen von Bürgern einzugehen. Damit könne man die Information auch Menschen zugänglich machen, die mit schlechter Orthografie oder anderen Sprachproblemen früher oft Probleme mit Behördenkommunikation hatten. (dpa/red)



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