Niedergang des Einzelhandels: Amazon bringt „Dash“-Bestellknöpfe auch nach Deutschland
Die Idee ist, dass die Kunden sie an einem passenden Ort in ihrem Haushalt anbringen – zum Beispiel direkt an der Waschmaschine – und dann drücken können, wenn ihnen einzelne Waren des täglichen Bedarfs ausgehen. Die Bestellung wird dabei mit nur einem Knopfdruck ausgelöst.
Außerdem startet Amazon in Deutschland auch die automatisierte Version dieses Dienstes, bei der vernetzte Geräte wie Waschmaschinen, Staubsauger oder Drucker etwa Waschmittel, Staub-Beutel und Tintenpatronen selbst rechtzeitig nachbestellen können. Unter anderem Technik von Bosch, Siemens, Bauknecht und Samsung soll die Funktion bekommen.
Die „Dash“-Buttons verkauft Amazon für 4,99 Euro – die beim ersten Einkauf mit ihnen gutgeschrieben werden. Zum Start seien „Dutzende“ Marken dabei, sagte Amazon-Manager Amir Pelleg. Wie in den USA sind darunter Reinigungsmittel, Kosmetik-Artikel, Futter für Haustiere.
In den USA führte Amazon die Knöpfe im Frühjahr 2015 ein. In den vergangenen zwei Monaten hätten sich die Order über die „Dash“-Buttons in den USA verdreifacht, sagte Pelleg. „Aktuell sehen wir zwei Bestellungen pro Minute.“ Die Marken hätten Amazon gedrängt, schneller international zu expandieren. In den USA seien Haushaltsartikel aus Papier, Waschmittel und Getränke unter den am häufigsten bestellten Waren.
Jeder Knopf ist fest für nur ein Produkt programmiert – will ein Nutzer die Marke wechseln, muss er sich einen neuen „Dash“-Button bestellen. Die Knöpfe werden per WLAN verbunden, die Batterie soll fünf bis zehn Jahre halten. In den USA lässt Amazon Nutzer inzwischen auch Artikel per Sprachbefehl über seinen vernetzten Lautsprecher „Echo“ bestellen.
Bei einer Bestellung erhält der Nutzer eine Benachrichtigung auf seinem Smartphone. Da die Knöpfe keinen Display haben, ist das der erste Moment, in dem der Kunde den Preis der aktuellen Order sieht. In den USA hatte es wiederholt Kritik von Nutzern gegeben, dass die Artikel von einer Bestellung zur nächsten zum Teil deutlich teurer geworden seien. „Jedes Mal, wenn der Kunden vom Preis überrascht wird, ist das ein Riesen-Problem für uns“, sagte Pelleg. Es gehe um Vertrauen, das leicht zu verlieren sei.
Für Amazon bedeuten die punktuellen Bestellungen auch mehr einzelne Produktlieferungen. Das Unternehmen äußert sich nicht konkret zur Wirtschaftlichkeit des Geschäftsmodells angesichts der Lieferkosten. Es sei die Aufgabe des Konzerns, die Zustellung entsprechend effizient zu gestalten, sagte Pelleg lediglich.
(dpa)
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