OpenAI-CEO Altman: „KI wird die meisten Berufe produktiver machen“
Im Rahmen seines Europa-Besuchs stellte sich OpenAI-CEO Sam Altman im Audimax der Technischen Universität München Fragen der Öffentlichkeit. Mit 1.100 Zuschauern war der Veranstaltungssaal binnen kürzester Zeit gefüllt. Gemeinsam mit Entwickler Johannes Heidecke sprach Altman am Donnerstag, 25. Mai, über die Entwicklung des KI-Sprachmodells ChatGPT. Zudem beantwortete er Fragen zur Regulierung generativer KI und zu deren gesellschaftlichen Auswirkungen.
Großes Interesse an Ausführungen von Altman
Altman erläuterte unter anderem, warum OpenAI ChatGPT zwar schon früh der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, den Code aber nicht als Open Source zur Verfügung gestellt habe. Man wollte gegenüber der Technologie keine Geheimniskrämerei betreiben, die mögliche Vorbehalte verstärkt hätte:
Wir glauben fest daran, dass wir die Welt darüber aufklären und den Menschen Zeit geben sollten, die Technologie nach und nach zu adaptieren.“
Allerdings sei es wichtig, zentrale Elemente wie den Code zu schützen – um die Kontrolle des Menschen über die Technologie zu gewährleisten. Open-Source-Projekte seien erst sinnvoll, so Altman, wenn man deren Fähigkeiten und möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen verstehe. Immerhin könne man einmal Veröffentlichtes „nicht mehr zurückholen“.
„Beste Zeit, um Karriere im Technologie-Bereich zu starten“
Sam Altman räumte ein, dass erst mit der Version GPT-4 das Unternehmen insgesamt davon überzeugt gewesen sei, etwas Großes gebaut zu haben. Der zentrale Kern von ChatGPT sei die Chat-Möglichkeit in natürlicher Sprache. Tatsächlich werde das Produkt „immer noch als große Datenbank missverstanden“.
Altman ging auch auf die Frage ein, warum wesentliche technologische Entwicklungen dieser Art in den USA stattfänden – und nicht in Europa. Der CEO von OpenAI verwies in diesem Zusammenhang auf die größere Risikobereitschaft in den USA und deren öffentliche Akzeptanz:
Es ist gesellschaftlich akzeptiert, an etwas super Ehrgeizigem zu arbeiten.“
Man werde dort nicht ausgelacht, wenn man scheitere. An die Adresse der Studenten gerichtet äußerte Altman anschließend, jetzt sei „die beste Zeit, um eine Karriere im Technologie-Bereich zu starten“.
OpenAI will ChatGPT kulturell ausdifferenzieren
Der Jungunternehmer sprach sich auch gegen die unter anderem von Tesla-CEO Elon Musk geforderte Pause bei der Entwicklung von Hochleistungs-KI aus. Wichtiger sei es stattdessen, nun zu erfahren, welche Werte und Grenzen sich die Nutzer je nach Land, Gesetzgebung und Kultur wünschten. ChatGPT wolle man dementsprechend anpassen.
Dass die westlichen Werte dabei weltweit Geltung beanspruchen müssten, hält Altman offenbar nicht für zwingend. Auf der Welt gebe es „keine zwei Menschen, die darin übereinstimmten, was nun voreingenommen sei und was nicht“, betonte er. Daher werde es vermutlich künftig Länder mit unterschiedlichen Regulierungen geben. Die einzelnen Gesellschaften müssten entscheiden, wie sie mit dem Tool umgehen wollen.
Altman gab auch seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Auswirkungen von ChatGPT und künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt positiv sein würden. Bessere Algorithmen würden das Leben verbessern, erklärte der OpenAI-Chef. In zehn Jahren würde „die große Mehrheit der Berufe, welche KI einsetzen, besser sein als heute und die Menschheit insgesamt produktiver sein“.
Altman setzt große Hoffnungen auf sichere AGI
Bereits vor einigen Wochen hatte Sam Altman auf Twitter mit einigen Äußerungen aufhorchen lassen. Auf Twitter schrieb er:
Hier ist ein alternativer Weg für die Gesellschaft: Ignorieren Sie den Kulturkampf. Ignorieren Sie den Aufmerksamkeitskrieg, machen Sie sichere AGI. Machen Sie Fusion. Machen Sie die Menschen schlauer und gesünder. Und 20 andere Dinge in dieser Größenordnung. Beginnen Sie mit radikalem Wachstum, Inklusivität und Optimismus. Expandieren Sie durch das gesamte Universum.“
Unter einer AGI (Artificial General Intelligence) versteht man eine KI, die in der Lage ist, menschliche Fähigkeiten weit zu übertreffen. Altman erklärte, sollte es gelingen, eine solche in einer sicheren Weise zu errichten, wäre die Lösung vieler drängender Weltprobleme möglich. Neben der Kernfusion könne diese auch den Weg zu einer flächendeckenden Versorgung mit sauberer Energie weisen.
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