Forschungsministerin Karliczek startet Projekt für Quantencomputer in München

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Prototyp des Quantenprozessors.Foto: iStock
Epoch Times15. November 2021

In Deutschland hat am Montag ein Projekt zur Integration eines neuartigen Quantencomputers in ein Superrechnersystem begonnen. Das vom Bundesforschungsministerium mit rund 40 Millionen Euro geförderte Vorhaben wurde in München offiziell im Beisein von Bundesforschungsministerin Anna Karliczek (CDU) auf den Weg gebracht.

Ein Konsortium um das finnische Startup IQM Quantum Computers wird dabei einen Quantencomputer in ein System von Hochleistungsrechnern im Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching integrieren.

Dadurch sollen die Leistungen des Quantencomputers dauerhaft für Anwender aus Forschung und Industrie bereitstehen und wichtige Erkenntnisse über den künftigen Betrieb solcher Systeme gewonnen werden. Karliczek sprach bei der Übergabe der Förderurkunde von einem „herausragenden Projekt“ und einem „besonderen Moment“.

Quantencomputer seien eine „zentrale Zukunftstechnologie“ gerade für eine Industrienation sowie ein „Schlüssel für technologische Souveränität“ für Deutschland und Europa, sagte die Ministerin. Europa müsse eigene Quantencomputer entwickeln und dürfe nicht riskieren, dabei in eine Abhängigkeit zu geraten.

Die Bundesregierung stellte insgesamt zwei Milliarden Euro zur Förderung der Quantentechnologien bereit. Mit dem Geld sollen Forschung und Entwicklung in verschiedenen Bereichen des Felds vorangetrieben werden. Das Münchner Projekt namens Q-Exa ist dabei auf drei Jahre angelegt und soll bis 2024 laufen.

Ende 2023 solle der Quantencomputer in dem Leibniz-Rechenzentrum installiert sein, sagte der Chef von IQM Quantum Computers, Jan Goetz, am Montag bei dem Termin mit Karliczek. Es handle sich um einen „Meilenstein“ und „Pionierarbeit“. Bei dem in Garching entstehenden Quantencomputer handelt es sich um ein System auf Basis von supraleitenden Schaltkreisen mit 20 sogenannten Qbits.

Quantencomputer arbeiten mit Prozessoren, die sich physikalische Gesetze der Quantenmechanik zunutze machen. Dies verspricht sehr viel größere Rechnerkapazitäten, die für eine Analyse von hochkomplexen Prozessen verwendet werden könnten. Als Beispiele gelten etwa Berechnungen zum Klimawandel oder von Verkehrsströmen. (afp/dl)



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