Google plant Kontolöschungen und gibt Tipps, wie man das verhindert

Der Tech-Gigant Google hat angekündigt, alle Konten zu löschen, die seit mindestens zwei Jahren inaktiv sind – darunter auch Gmail- und YouTube-Konten. Gleichzeitig zeigt Google, wie man die Löschung verhindern kann.
Titelbild
Apps von Google auf einem Smartphone.Foto: Carsten Koall/Getty Images
Von 21. Mai 2023

Googles Maßnahmen zur Löschung von Konten werden im Dezember 2023 beginnen und betreffen Google-Konten wie YouTube, Google Docs, Google Meet, Google Calendar, Google Photos und Gmail. Das Unternehmen hat angekündigt, dass es mehrere Warnungen an die Nutzer versenden und inaktive Konten in mehreren Phasen löschen wird.

„Die Richtlinie gilt nur für persönliche Google-Konten und hat keine Auswirkungen auf Konten von Organisationen wie Schulen oder Unternehmen. Mit dieser Aktualisierung passen wir unsere Richtlinien an Industriestandards für die Verwaltung und Löschung von Konten an und begrenzen den Zeitraum, in dem Google Ihre ungenutzten persönlichen Daten speichert“, heißt es in dem Beitrag.

Solche inaktiven Konten seien oft mit veralteten Methoden gesichert und könnten daher leichter kompromittiert werden. „Diese Konten sind oft anfällig [für Angriffe], und sobald ein Konto kompromittiert ist, kann es für alles Mögliche verwendet werden, von Identitätsdiebstahl bis zu unerwünschten oder sogar bösartigen Inhalten“, erklärte Google in einer Mitteilung vom 16. Mai und fügte hinzu, dass es die angekündigten Maßnahmen langsam, vorsichtig und mit ausreichender Vorankündigung umsetzen werde.

„Wir werden schrittweise vorgehen und mit Konten beginnen, die erstellt und nie wieder benutzt wurden“, heißt es weiter.

Gmail, einer der weltweit beliebtesten E-Mail-Dienste, wird Schätzungen zufolge von mindestens 1,8 Milliarden Menschen weltweit genutzt. YouTube hat den Angaben zufolge weltweit mehr als 2,6 Milliarden monatlich aktive Nutzer. Es ist nicht bekannt, wie viele Google-Konten inaktiv sind.

Wie man ein Konto aktiv hält

Nach Angaben des Suchmaschinenriesen aus Mountain View, Kalifornien, reicht es aus, sich mindestens einmal in zwei Jahren einzuloggen, um sein Konto aktiv zu halten. Wer sich also in den letzten Tagen bei YouTube oder Gmail angemeldet hat, hat ein aktives Konto und wird nicht zur Löschung vorgemerkt.

Andere Aktivitäten werden ebenfalls berücksichtigt, zum Beispiel das Senden oder Lesen einer E-Mail von einem Gmail-Konto, die Nutzung von Google Drive, das Ansehen eines Videos auf YouTube, das Herunterladen einer Google-Play-App, die Nutzung der Google-Suche oder die Nutzung der Anmeldefunktion.

Google weist in der Mitteilung aber auch darauf hin, dass Nutzer ihre Daten und Informationen, die mit einem Google-Konto verbunden sind, sichern sollten.

„Wir ermutigen die Nutzer, bei der Anmeldung eine Wiederherstellungs-E-Mail anzugeben. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass diese Wiederherstellungs-E-Mail in den Kontoeinstellungen auf dem neuesten Stand ist“, so das Unternehmen.

„Wir bieten außerdem eine Reihe kostenloser Tools an, die Ihnen bei der Verwaltung Ihres Kontos helfen und Optionen zur Sicherung Ihrer Daten bieten. Mit unserer Takeout-Funktion, die seit mehr als einem Jahrzehnt verfügbar ist, können Sie Ihre Daten herunterladen und auf andere Plattformen exportieren. Mit dem Inactive Account Manager können Nutzer entscheiden, was mit ihrem Konto und ihren Daten geschieht, wenn es für einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten inaktiv wird.“

Auch die Anmeldung bei Drittanbietern über ein Google-Konto zähle als Kontoaktivität und könne eine Kontolöschung verhindern. „Außerdem“, so hieß es, „haben wir derzeit keine Pläne, Konten mit YouTube-Videos zu löschen.“

Google hat sich nicht dazu geäußert, was mit den Konto-Namen nach der Löschung geschehen soll.

Neue Zugangsregelungen

Anfang dieses Monats kündigte Google zudem an, dass es eine neue Richtlinie für Passwörter einführen und diese durch „Passkeys“ ersetzen werde. Die Passkey-Technologie werde es Milliarden Nutzern ermöglichen, sich bei den Google-Websites und -Apps auf die gleiche Weise anzumelden, wie sie ein Gerät entsperren, zum Beispiel per Fingerabdruck, Gesichtsscan, Wischgeste oder PIN. In dem Posting deutete Google auch an, dass Passwörter für Konten wahrscheinlich eines Tages abgeschafft werden.

„Natürlich wird die Umstellung auf Passkeys, wie jede Neuerung, einige Zeit in Anspruch nehmen. Deswegen werden Passwörter und die Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Anmeldung in Google-Konten weiterhin funktionieren. Wir freuen uns darauf, […] die Anmeldung bei Google einfacher und sicherer zu machen“, so das Unternehmen in einem Beitrag. Google hat erklärt, dass Passkeys sicherer als Passwörter sind und Phishing- oder Brute-Force-Angriffen standhalten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Google May Delete Your Gmail Account: Here’s How to Stop It“ (deutsche Bearbeitung jw)



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