Neue russische Rakete 27 Mal schneller als der Schall

Russlands neue Hyperschall-Rakete ist noch schneller als zunächst vermutet – und kann nicht mehr von Abwehrsystemen abgefangen werden. Der abschließende Test der Rakete sei "absolut erfolgreich" gewesen, erklärte Putin.
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Ein russisches Yars RS-24 interkontinentales ballistisches Raketensystem fährt am 7. Mai 2015 während einer Probe für die Militärparade zum Siegestag durch den Roten Platz in Moskau (Symbolbild).Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Dezember 2018

Russlands neue Hyperschall-Rakete ist schneller als zunächst gedacht. Die Rakete sei 27 Mal so schnell wie der Schall, sagte Vizeregierungschef Juri Borissow.

Das wären etwa 30.000 Stundenkilometer. Bei diesen Geschwindigkeiten könne sie nicht von Abwehrsystemen abgefangen werden, sagte Borrisow. Die Interkontinentalrakete mit dem Namen „Avantgarde“ soll laut Präsident Wladimir Putin im nächsten Jahr in Dienst gestellt werden.

Präsident Wladimir Putin sagte am Mittwoch bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Regierungsvertretern, der abschließende Test der Rakete sei „absolut erfolgreich“ gewesen. „Russland hat eine neue strategische Waffe“, fügte er hinzu. Die Interkontinentalrakete „Avangard“ werde ab 2019 einsatzbereit sein.

Nach Angaben des Kreml gab Putin den Befehl zum Test von einem Kontrollzentrum in Moskau aus. Die Überschallrakete sei im Süden Russlands gestartet und habe ihr Ziel 4000 Kilometer entfernt auf der Halbinsel Kamtschatka im äußersten Osten Russlands erreicht.

Putin hatte das „Avangard“-System im März vorgestellt und es als „unbesiegbar“ bezeichnet. Die Überschallrakete sei 20 Mal schneller als die Schallgeschwindigkeit und könne auf- und abbewegt werden, sagte er damals. Sie könne Raketenabwehrsysteme durchbrechen.

Die USA werfen Russland vor, gegen den INF-Vertrag zu verstoßen. Der 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossene Abrüstungsvertrag sieht die Abschaffung aller bodengestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite über 500 Kilometer vor. Im Dezember räumte Washington Moskau eine letzte Frist von 60 Tagen bis Mitte Februar ein, um zu den Bestimmungen des Vertrages zurückzukehren.

Verbot nuklearer Mittelsteckenwaffen spitzt sich zu

In der Nato spitzt sich der Streit um den Vertrag zum Verbot nuklearer Mittelstreckenwaffen (INF) zu. Bei ihrem Treffen am Dienstag wollen die Außenminister der Allianz eine Erklärung verabschieden, die Russland den Bruch des INF-Vertrags vorwirft, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf eigene Informationen. Mit dem INF-Vertrag verzichteten Amerikaner und Russen 1987 auf landgestützte nukleare Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite von über 500 Kilometern.

Mehrfach hätten zuvor die USA innerhalb der Nato ungewöhnlich offen über ihre Geheimdiensterkenntnisse berichtet. Sie hätten den Verbündeten sogar Zugang zu sogenannter raw intelligence gewährt, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. So hätten sie den Partnern erstmals einen Satellitenfilm gezeigt, der die Flugbahn eines landbasierten Marschflugkörpers SSC-8 mit einer Reichweite von weit mehr als 500 Kilometern dokumentiert.

Zudem hätten die USA Unternehmen genannt, die an der Entwicklung und Herstellung der verbotenen Flugkörper und Startvorrichtungen beteiligt sind. Damit erhöhten sie den Druck auf die Alliierten massiv.

Die USA und ihre europäischen Verbündeten seien sich jedoch uneins, welche Konsequenzen man Russland androhen sollte.

(dpa)



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