Traum vom E-Auto ausgeträumt? Audi ruft Tausende e-tron zurück

Sie gilt als größtes Sorgenkind der E-Mobilität: die Batterie eines Elektroautos. Audi muss nun, nur wenige Wochen nach dem Verkaufsstart ihres e-mobilen Hoffnungsträgers, tausende e-tron-Modelle zurückrufen. Grund sei die erhöhte Brandgefahr der Batterie.
Audi e-tron auf der IAA.
Audi e-tron auf der IAA. Etwa 1.650 von 7.000 bereits ausgelieferten Fahrzeugen müssen zurück in die Werkstatt, es besteht erhöhte Brandgefahr des Akkus.Foto: iStock
Epoch Times12. Juni 2019

Ein Sprecher des Ingolstädter Automobilgiganten bestätigte gegenüber der WELT, dass „unter wirklich ungünstigen Bedingungen“ die Gefahr eines Kurzschlusses besteht und die Batterie des Fahrzeugs Feuer fangen könnte. Um dies zu vermeiden, ruft Audi tausende nagelneue e-tron in die Werkstätten.

Dieser Zwischenfall kommt denkbar ungelegen, denn erst seit März ist Audis e-mobiler Hoffnungsträger im Handel erhältlich. Der e-tron sollte endlich eine adäquate Antwort auf Teslas Model X sein, musste jedoch bereits viel Kritik einstecken.

Feuchtigkeit im Steuergerät kann Kurzschuss und Brand verursachen

Grund für den bevorstehenden, verpflichtenden Rückruf ist die Gefahr eines Kurzschlusses der Batterie und der damit verbundenen Brandgefahr. Aufgefallen ist der Fehler, als Fahrer nach dem Laden eine Batteriewarnleuchte beobachteten, die Feuchtigkeit im Akku-Steuergerät signalisierte. Betroffen sind Fahrzeuge, die vor März 2019 produziert worden.

Auf Nachfrage der Epoch Times erklärte ein Pressesprecher, dass durch eine fehlerhafte Dichtung an einem Kabelstrang zwischen Steuergerät und Ladebuchse Flüssigkeit in das Fahrzeug eindringen kann und durch Kapillarwirkung bis in die Hoch-Volt-Elektronik der Batterie kriechen kann. Dies könne passieren, wenn der e-tron im Regen an eine Ladesäule im Freien angeschlossen ist.

Der Pressesprecher betonte jedoch, dass für den Fahrer keinerlei Gefahr besteht, sofern er alle Warnungen des e-tron berücksichtigt. Die Bordelektronik registriert jegliche Feuchtigkeit und meldet es dem Fahrer mittels eines gelben Kontrolllämpchens. Ändert sich die Farbe des Lämpchens zu rot, sollte der Fahrer das Fahrzeug umgehend abstellen und nicht aufladen oder weiter fahren. Zu Bränden aufgrund dieses Defektes sei es noch nicht gekommen.

Etwa 7.000 von über 20.000 bestellten Fahrzeugen sind bereits an ihre Käufer in Europa und Nordamerika übergeben worden, etwa 1.650 Fahrzeuge, die vor März 2019 produziert worden, sind betroffen. Auslieferungen nach China, dem größten E-Auto-Markt, beginnen erst in der zweiten Jahreshälfte.

Noch kein offizieller Rückruf des e-tron

In den USA und Kanada haben die Rückrufe bereits begonnen, dort bietet Audi einen kostenlosen Abschleppservice an sowie einen nicht betroffenen e-tron als Ersatzfahrzeug oder einen vergleichbaren Verbrenner und 800 Dollar Entschädigung unter anderem „für die erhöhten Treibstoffkosten“.

In Europa verhandle man noch mit Behörden, einen offiziellen Rückruf für den deutschen Markt gibt es deshalb noch nicht! Ungefähr 2.300 e-tron sind in Deutschland zugelassen, alle betroffenen e-tron-Besitzer werden von Audi direkt kontaktiert.

Fahrzeuge, die sich noch in der Produktion befinden, werden laut Audi bereits mit einem verbessertem Kabelbaum ausgestattet. Lieferverzögerungen soll es jedoch nicht geben. Lediglich die Käufer, deren Fahrzeuge sich bereits in der Auslieferung befinden, müssen sich ein wenig länger gedulden. Ihre Fahrzeuge werden vor der Übergabe entsprechend nachgerüstet.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion