Germanwings-Absturz: Angehörige wollen 200.000 Euro für jedes Opfer

Titelbild
Germanwings-MaschineFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. Juli 2015

Die Hinterbliebenen der Germanwings-Katastrophe fordern von der Lufthansa eine Entschädigungssumme in Höhe von 200.000 Euro für jedes Opfer. Das sagte Anwalt Elmar Giemulla, der 33 Opferfamilien vertritt, „Bild am Sonntag“. Das bisherige Angebot der Airline weisen die Angehörigen zurück.

Giemulla: „25.000 Euro pro Opfer und 10.000 Euro für nahe Verwandte sind nach ihrer Auffassung keine angemessene Anerkennung des Leids, das ihnen zugefügt wurde. Sie fordern eine Entschädigung von 200.000 Euro.“ In dem Schriftsatz, mit dem das Lufthansa-Angebot abgelehnt wird, beschreibt Giemulla die minutenlange Todesangst der Passagiere bevor Co-Pilot Andreas Lubitz den Airbus absichtlich in den Alpen abstürzen ließ: „Spätestens mit den ersten erfolglosen Zutrittsversuchen des Kapitäns ins Cockpit in Verbindung mit dem beständigen überdeutlichen Sinkflug muss allen Passagieren klargeworden sein, dass sie sich in einer ausweglosen Situation befanden, die sie Sekunde für Sekunde ihrem unausweichlichen Tod näher brachte – und dies mindestens lange sechseinhalb Minuten.“ Die Frage, wie eine derart lange und verzweifelte Todesangst angemessen zu entschädigen sei, ließe sich nicht leicht beantworten, so Giemulla. „Eine Antwort kann jedoch sicher gegeben werden: Nicht mit 25.000 Euro.“ Besonders unsensibel sei es, dass Geschwister und Großeltern nur dann einen Anspruch hätten, wenn sie sich ärztlich bescheinigen lassen, dass sie leiden. Der Opferanwalt: „Vor dem Hintergrund der Trauerfeier in der kommenden Woche ist es nicht nachvollziehbar, warum Lufthansa die Atmosphäre hier so vergiftet.“ Für die Angehörigen wird es nächsten Freitag eine zentrale Trauerfeier geben. Die Präfektin des Departements Alpes-de-Haute-Provence lädt zur Gedenkfeier ein.

(dts Nachrichtenagentur)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion