Rasenpflege leichtgemacht – auch im Urlaub

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Ein gemütlicher Garten lädt zum Entspannen ein.Foto: The Epoch Times
Epoch Times30. März 2017

Mit jeder neuen Gartensaison kehrt auch die Frage nach ausreichenden Vorkehrungsmaßnahmen für den bevorstehenden Oster- oder Sommerurlaub wieder. Wenn niemand zur Hand ist, sich in Abwesenheit etwa um den Rasen zu kümmern, haben wuchernder Klee, Moos und sonstige Unkräuter leichtes Spiel. Auch braune, ausgedörrte Stellen können schnell die Freude am natürlichen, grünen Teppich trüben – gerade dann, wenn der Garten zur Urlaubszeit keine Beachtung und Pflege findet.

Denn: Arbeits- und pflegeintensiv ist das natürliche Grün schon – besonders dann, wenn die eigenen Ansprüche am Ideal eines gepflegten Rasens, wie in englischen Parkanlagen üblich, ausgerichtet sind. Von so manchem Gartenliebhaber klaglos in Kauf genommen, entschädigt doch die Freude an einer nachhaltig grünen Oase für viele Mühen eigener Hände Arbeit.

Doch: Was tun, wenn eifrige Hände etwa zum Bewässern und Mähen während der bevorstehenden Feriensaison fehlen?

Moderater Rasenschnitt

Grundsätzlich gilt: Im Frühjahr kann der Rasenschnitt kürzer als im Sommer eingestellt werden, je häufiger dabei gemäht wird, umso dichter ist der Rasenwuchs.

Um möglichen Austrocknungs- und Verdunstungsschäden wirksam zu begegnen, sollte vor Reiseantritt besonders im Sommer die Rasenfläche nur moderat gemäht und getrimmt werden. Gerade dann hat sich ein nicht zur kurzer Rasenschnitt vielfach bewährt, da längere Grashalme mehr Schatten werfen und eine Austrocknung der Grasnarbe verzögern. Die Grünfläche läuft nicht so schnell Gefahr, durch Verdunstungsverluste auszutrocknen. Sie muss in die Lage versetzt werden, sich selbst ausreichend beschatten zu können.

Experten empfehlen daher, den Rasen während niederschlagsarmer Perioden nicht kürzer als vier Zentimeter zu mähen. Eine Schnittlänge von circa sechs Zentimetern ist für den Beschattungs-Effekt bei sommerlichen Temperaturen ideal.

Gleiche Resultate erzielen auch sogenannte Mulchmäher und Rasentrimmer. Gerade in heißen Trockenperioden, wenn die Rasenflächen oft gewässert werden müssen um nicht zu vertrocknen, sollten Mulchmäher wie Rasenmähroboter zum Einsatz kommen, da sie den Rasenschnitt nicht in einem Fangkorb auffangen, sondern ihn auf der Rasenfläche zurücklassen.

Das funktioniert nur, weil Rasenmähroboter mehrmals in der Woche den Rasen mähen und so der Schnitt extrem kurz ist. Da der Boden über der Grasnarbe mit Mulch abgedeckt und so beschattet wird, bleibt er länger feucht.

Fazit: Gärtnerisch macht das Mähen des ohnehin schon vorhandenen kurzen Rasenteppichs keinerlei Sinn. Der Rasen kann sich nicht selbst beschatten, ist somit der momentanen starken Sonneneinstrahlung und der verbundenen Hitze schutzlos ausgeliefert.

Für kleinere bis mittlere Gartengrößen empfehlen sich besonders akkubetriebene Mäher und Trimmer. An Stellen, wo der Boden nicht ausreichend belastbar ist, oder wo wegen mangelnder Erreichbarkeit, Größe und Schwere ein Mulchroboter nicht eingesetzt werden kann, sollte vor Urlaubsbeginn ein Rasentrimmer zum Einsatz kommen, wobei das Schnittgut als Verdunstungsschutz gleichfalls auf der Oberfläche verbleiben sollte.

Smart bewässern

Zusätzlich können automatische Bewässerungssysteme per Zeitschaltuhr so eingestellt sein, dass eine Bewässerung nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden wie auch nachts erfolgt.

Verbleiben allerdings Wassertropfen während der heißesten Stunden auf dem Blattgewebe, drohen Verbrennungen an den Grashalmen, da sie bei starker Sonneneinstrahlung aufgrund der Brechung und Fokussierung des Lichts wie ein Brennglas wirken.

Die Folge: Pflanzenmaterial stirbt ab, eine dauerhafte Schädigung der Graspflanze droht.

Zudem verdunstet ein großer Teil des Wassers während heißer Mittags- und Nachmittagsstunden und verpufft wirkungslos. Sonneneinstrahlung und Hitze drosseln den Stoffwechsel der Halme und verhindern eine vollständige Wasseraufnahme.

Ideal ist eine großzügige Bewässerung daher in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Dabei sollten automatische Bewässerungssysteme so eingestellt sein, dass die Erdoberfläche mindestens bis in zwei bis drei Zentimetern Tiefe unter der Bodenoberfläche intensiv durchfeuchtet ist.

Moderne Smartsysteme können die Arbeit dabei wesentlich erleichtern. Sie ermöglichen eine ferngesteuerte Kontrolle mittels entsprechender App: Regensensor und Bewässerungsautomat stehen im Funkkontakt mit einem sogenannten Gateway, dem Verbindungsstück zum Internet.

So lassen sich ausgestattet mit einem Sensor, einer Bewässerungssteuerung und einem Mähroboter die Endgeräte nicht nur kontrollieren und konfigurieren, sondern zu jeder Zeit von jedem (Urlaubs-)Ort aus ansteuern.

Der smarte Sensor liefert dabei aktuelle Messwerte wie Bodenfeuchte, Außentemperatur und Lichtstärke. Besorgte Gartenbesitzer können damit jederzeit und von überall aus die Bedürfnisse des Rasens besser einschätzen und bewässern. Entsprechend kann der Mähvorgang problemlos auf die aktuellen Witterungsbedingungen und Erfordernisse abgestimmt werden.

Grundvoraussetzung für smartes Wässern ist zumindest ein Wasseranschluss, an dem das System während des Urlaubs permanent angeschlossen bleibt. Per App-Befehl öffnet sich dann das Ventil am smarten Wasserkontrollsystem. Auch eine Steuerung der Bewässerungszeiten lässt sich mit Hilfe von Smartsystemen problemlos bewerkstelligen.

Zusätzliche Sensoren geben Umwelt-Informationen wie Temperatur, Luftdruck, Lichtstärke aber auch Bodenfeuchtigkeit über die App an den Endnutzer weiter, sodass die Beregnung des Rasens darauf abgestimmt wird.

Tipp: Den Rasen direkt nach dem Urlaub wieder regelmäßig bewässern, dann erholt er sich von Trockenperioden im Allgemeinen relativ rasch.

Rasenroboter – Den Urlaub genießen und mähen lassen

Im Durchschnitt muss ein Rasen vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein mindestens rund alle zwei Wochen gemäht werden – je öfter desto besser. Moderne Smartsysteme erlauben dabei nicht nur einen regelmäßigen Rasenschnitt mit Hilfe eines Mähroboters, er kann auch bequem während der Abwesenheit ferngesteuert erledigt werden.

Dazu müssen die zu mähenden Rasenflächen mit einem Begrenzungsdraht abgesteckt werden. Er wird beim Kauf eines Mähroboters mitgeliefert und muss erst im Boden verankert werden, bevor es mit dem Mähen losgehen kann. Dabei kann der Draht anfänglich lose auf der Rasenoberfläche aufliegen, mit der Zeit sinkt er allmählich wie von selbst unter die Erdkrume.

Ein zweites Suchkabel führt von der Ladestation bis zu einem entfernten Punkt des Begrenzungsdrahtes, an dem der Mäher seine Arbeit aufnehmen soll. Das Kabel kann aber auch zur Rückführung des Mäh-Roboters zur Ladestation dienen. Sie ist die Tankquelle, um den Akku des Robotermähers mit neuer Energie zu versorgen. Nach getaner Arbeit kehrt der Mäher selbsttätig wieder zur Ladestation zurück.

Damit die Rasenkantenabschlüsse sauber gemäht werden, arbeiten die Roboter leicht über den Begrenzungsdraht hinaus. Nach Herstellerangaben sollen Mähroboter auch Böschungen mit Steigungen von bis zu 36 Prozent bewältigen können. Eingebaute Umweltsensoren wie etwa Regensensoren ermöglichen den Geräten, bei einsetzendem Regen die Basisstation selbstständig aufzusuchen. Und: Der Roboter nimmt erst dann wieder seine Arbeit auf, wenn der Regen aufgehört hat.

Was vor dem Frühjahrsurlaub wichtig ist

Im Frühjahr sollte noch vor Urlaubsantritt das alte Herbstlaub der vergangenen Gartensaison von der Rasenoberfläche etwa mittels Rechen oder Laubsauger entfernt werden. Bleibt Laub im Frühjahr zu lange auf dem Rasen liegen, zersetzt es sich und regt die Moosbildung an.

Hat schon erste Moosbildung eingesetzt, wird es mit dem Rechen von der Bodenoberfläche ausgeharkt. Unkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Wegerich-Arten sollten einzeln mit einem speziellen Unkrautmesser ausgestochen werden, damit es zu keiner Blüten- und Samenbildung und damit weiterer Ausbreitung kommen kann.

Damit sich kein weiteres Moos bildet, kann auch mit Magnesiumkalk oder Dolomitenkalk gearbeitet werden. Der nächste Regen wäscht den Kalk in den Boden und hebt dessen pH-Wert in einen leicht alkalischen Bereich an, der für säureliebendes Moos schädlich ist.

Damit sich Unkräuter nicht ungehindert ausbreiten können, hat sich auch Vertikutieren bewährt, bevor der Rasen eine Weile sich selbst überlassen bleibt. Dabei dringt der wie eine Art Rechen funktionierende Vertikutierer mit seinen scharfen Messern in den Rasenfilz aus Graswurzeln, Unkraut und Moos ein und zerstört das zusammenhängende Gewebe, welches das Wachstum der Gräser behindert. Der Boden wird wieder durchlässig für Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffe. Als Nebeneffekt wird dabei auch noch reichlich Moos aus dem Rasen gezogen.

Düngen oder nicht düngen?

Wenn sich niemand in Familie, Bekanntenkreis oder Nachbarschaft finden sollte, der sich vertretungsweise weiter um die Gartenpflege kümmern kann, sollte innerhalb weniger Wochen vor Urlaubsantritt auf Rasendünger-Gaben verzichtet werden.

Denn: Die konzentrierten Nährstoffe im Rasendünger kurbeln den Stoffwechsel der Pflanzen an, der einen erhöhten Wasserbedarf zu Folge hat. Fällt dann eine regelmäßige Bewässerung in den darauffolgenden Urlaubstagen und -wochen aus, verbrennen nicht ausreichend verflüssigte und im Boden versickerte Düngerreste unweigerlich das grüne Blattmaterial. Die Graspflanze stirbt ab. Gerade in trockenen, heißen Sommerperioden entstehen dadurch verbrannte Stellen im Rasenteppich.

Kann dagegen auch während des Urlaubs ausreichend gewässert werden, erweist sich gerade vor der Abreise eine Düngergabe in Kombination mit einem Unkraut-Vernichter als sinnvoll. Die von Unkraut-Vernichtern ausgehende Gesundheitsgefahr für Kleinkinder und Haustiere scheidet ja durch Abwesenheit aus. Außerdem sind die Wirkstoffe innerhalb weniger Tage umgesetzt, in den Boden eingedrungen und nach außen hin wirkungslos.



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