Schlechtes sehen macht schlechte Laune

Experten stellen fest, dass in Deutschland nahezu jeder dritte Jugendliche kurzsichtig ist – Tendenz steigend. 12 Tipps für gutes Sehen und einige Hintergründe.
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Schlechtes Sehen macht schlechte Laune - ein älterer Mann beim Lesen.Foto: iStock
Epoch Times9. April 2018

Verspannungen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, tränende Augen, Müdigkeit – nicht immer liegt die Ursache an Allergien oder zu viel Bildschirmarbeit. Die Ursache kann auch sein, dass die Kontaktlinsen oder die Brille nicht mehr zu den Augen passt.

Etwa alle zwei Jahre wird empfohlen, seine Sehstärke überprüfen zu lassen. Es ist ebenfalls empfehlenswert einen Sehtest zu machen, wenn man das Gefühl hat, dass das Sehen anstrengend ist. Vielleicht sind Buchstaben nicht mehr gut erkennbar, sie verschwimmen. Tauchen Autos, Dinge oder Menschen hingegen wie aus dem Nichts auf, kann dies auf eine Gesichtsfeldstörung hinweisen und man sollte unbedingt einen Augenarzt konsultieren.

Die Generation Smartphone

Experten stellen fest, dass in Deutschland nahezu jeder dritte Jugendliche kurzsichtig ist – Tendenz steigend.

„Bei rund 80 Prozent der Betroffenen besteht eine nachgewiesene Kurzsichtigkeit“, schreibt Sehen.de. Ihre Augen haben sich an nahe Distanzen zum Monitor oder Smartphone angepasst und sehen in der Ferne unscharf.

Normales Sehen bedeutet ganz grob gesagt, dass auf der Autobahn die Schrift der Schilder aus einer Entfernung von 100 Metern gelesen werden kann. Das ist der Abstand zwischen drei Leitpfosten am Fahrbahnrand. Bei einer Kurzsichtigkeit mit minus 1 Dioptrie ist das Schild erst 25 Meter zuvor genau zu lesen. Wird man wegen nicht korrigierter Sehschwäche in einen Unfall verwickelt, kann sogar eine Mitschuld festgelegt werden.

Vielen Menschen sind eine Art Punkte bekannt, die sich vor den Augen mit der Blickrichtung mit bewegen. Meist sind stark Kurzsichtige davon betroffen, im Alter ab 65 Jahren nimmt dieses Phänomen zu, es wird „fliegende Mücken“ oder Mouches volantes genannt. Helles Licht lässt diese „Mücken“ mehr tanzen, daher hilft eine gute Sonnenbrille. Treten die Punkte bei der Bildschirmarbeit auf sollte die Helligkeit und der Kontrast des Monitors gemindert werden.

Flimmert es vor den Augen oder wird einem Menschen schwarz vor Augen sind nicht diese „schuld“, sondern oft eine Unterzuckerung oder Migräne. Als erste Hilfe sind einige Süßigkeiten zu empfehlen, bei Migräne die entsprechenden Medikamente. Wiederholt sich das Flackern öfters, sollte jedoch auch ein Augenarzt aufgesucht werden.

Was geschieht bei einem Sehtest?

Der bekannteste Test für die Ermittlung der Sehstärke ist der sogenannte Snellen-Test, bei dem Buchstaben und Zahlen auf einer Sehtesttafel erkannt werden müssen. Seit 1862 wird dieser in verschiedensten Varianten eingesetzt. In einer Online-Variante (beispielsweise hier) kann ein erster Überblick gewonnen werden – jedoch ersetzt dies nicht den Gang zum Optiker oder Augenarzt.

Ein anderer notwendiger Test, der normalerweise noch vor dem Snellen-Test durchgeführt wird, ist die Ermittlung des Brechwertes der Augen. Dazu sieht man nacheinander mit dem einen und dem anderen Auge in einen Autorefraktometer. Mittels Infrarot kann der individuelle Brechwert bestimmt werden.

Bei jungeren Menschen wird die Sehstärke für die Ferne ermittelt, bei älteren wird die Altersweitsichtigkeit ermittelt und auch die Sehfähigkeit für die Nähe bestimmt. Ein Augenarzt wird die Augen gleichzeitig auf mögliche Augenkrankheiten untersuchen. Beim Optiker erfolgt dies nicht, dafür spart man sich einen Weg und kann eine eventuelle neue Brille gleich aussuchen.

Falls eine neue Brille benötigt wird, muss nach der Auswahl der Fassung eine individuelle Zentrierung der Brillengläser erfolgen. Brillen aus dem Supermarkt können diesen Punkt nicht berücksichtigen und passen daher oft nicht optimal. Wie das geschieht, ist bei misterspex.de sehr gut beschrieben.

Was kann man tun, um eine realistische Messung zu erhalten?

Aufregung schadet und wirkt sich auf die Sehstärke aus. Daher wird empfohlen:

  • ausgeruht zum Sehtest gehen
  • genug getrunken und gegessen haben
  • sich Zeit nehmen, keine Hektik
  • Kontaktlinsenträger sollten 24 Stunden vor einem Sehtest keine Linsen tragen
  • Dauerträger sollten den Test lieber direkt nach herausnehmen der Linsen machen
  • Medikamente können das Sehvermögen beeinträchtigen, ebenso wie eine Schwangerschaft. Man solle den Augenarzt oder Optiker darauf hinweisen, bevor der Test gemacht wird.
  • Im Dunkeln beträgt die Sehleistung eines Menschen im Durchschnitt nur noch ein Zwanzigstel des Tageswertes. Deshalb besser am Tage den Sehtest machen lassen.

12 Tipps für gutes Sehen

Sehen.de gibt einige einfache Hinweise, die der Gesundheit der Augen dienen:

  • Bei Bildschirmarbeit darauf achten, dass die Augen nicht austrocknen
  • die Augen kreisen, am besten in Form einer liegenden Acht
  • die Augen und das Gesicht massieren
  • in die Ferne schauen
  • ein Starren vermeiden, das entspannt auch den Nacken
  • herzhaft gähnen entspannt die Augen und lockert die Gesichtsmuskulatur
  • die Hände über die Augen legen und 20 Sekunden ausruhen
  • Medienpausen einlegen und in die Ferne über den Monitor schauen
  • täglich eine Stunde an die frische Luft gehen
  • Die Nutzung von Geräten beschränken, zu denen man weniger als 30 cm Leseabstand hat. (re)

 



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