Urlaubsfotos sicher speichern

Wohin mit den Daten der Urlaubsfotos? Auf welchem Medium archiviert man sie am besten, damit sie nicht verloren gehen und auch noch nach Jahren lesbar sind?
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Bilder ohne Sicherheitskopie auf der internen Festplatte eines älteren Computers zu speichern, wäre in der Juristensprache unter „grob fahrlässig“ einzuordnen.Foto: Über onlinefacts
Von 7. August 2015

Zwei Wochen Urlaub und 500 Fotos später stehen viele vor derselben Frage: Wohin mit den vielen Erinnerungen? Auf dem PC speichern, in der Cloud oder doch besser auf einem externen Datenträger? Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile verschiedener Speichermedien vor.  

Datenverlust ist schmerzhaft – besonders wenn es dabei um Urlaubsfotos geht, die für ihre Besitzer mehr als nur ein paar Megabytes sind, nämlich vor allem kostbare Erinnerungen. Wohin also mit den Daten? Auf welchem Medium archiviert man sie am besten, damit sie nicht verloren gehen und auch noch nach Jahren lesbar sind?

Auf dem PC speichern

Oft werden Hunderte, manchmal sogar Tausende Euro für das Fotoequipment ausgegeben. Die Bilder dann ohne Sicherheitskopie auf der internen Festplatte eines älteren Computers zu speichern, wäre in der Juristensprache unter „grob fahrlässig“ einzuordnen. Festplatten sind anfällig für Defekte oder können bei starker Eruption ganz kaputt gehen. „Eine professionelle Datenrettung kann bis zu 1.000 Euro kosten“, weiß Computer-Experte Thomas Grabinger. Wichtige Dateien sollten deshalb stets auf externen Datenträgern abgespeichert werden – am besten doppelt.

Auf der externen Festplatte speichern

Externe Festplatten eignen sich für das schnelle und einfache Backup zu Hause. Sie werden problemlos an den PC angeschlossen und haben sehr viel Platz – bis zu 2.000 GB und mehr. Allerdings sind externe Festplatten, genauso wie interne, sehr empfindlich und können bei Erschütterungen Schaden nehmen. Ein weiterer Nachteil: Eine normale Festplatte hält im Schnitt nur sieben Jahre.

Auf CDs und DVDs speichern

Viele greifen auf das altbekannte Speichermedium CD oder DVD zurück, wenn sie Daten lange Zeit speichern möchten. Die Kosten liegen lediglich bei circa 20 Cent pro Stück und es passen je nach Auflösung zwischen 350 und 1.500 Bildern auf einen Rohling. Allerdings vergessen viele: Die Oberfläche von CDs und DVDs ist sehr empfindlich. Nach einem Kratzer sind auch hier die Daten weg. Auch die Lebensdauer von 10 Jahren bei optimaler Lagerung laut Herstellergarantie lässt zu wünschen übrig, findet Grabinger. Ein weiterer Nachteil: CDs und DVDs richtig zu lagern ist extrem schwer, denn sie brauchen einen möglichst staubfreien, dunklen, trockenen Ort, der weder extrem kalt, noch extrem warm ist.

Auf der M-Disc speichern

Das neue Speichermedium „M-Disc“ kennen die Wenigsten, dabei verspricht es deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen optischen Datenträgern. „Die M-Disc bezeichnet einen beschreibbaren, digitalen Datenspeicher und wird im DVD- und Blu-Ray-Format produziert“, erklärt Tim Schiemann, Head of Product Management beim Software-Entwickler Ashampoo. Das Besondere: Sie wurde speziell für die sichere Langzeit-Archivierung von Daten entwickelt und ist gegen Witterungseinflüsse wie Licht, Feuchtigkeit, Hitze oder Kälte unempfindlich. Dadurch ist sie besonders lange haltbar, laut Hersteller sogar bis zu 1.000 Jahren.

Auf dem USB-Stick speichern

Ein USB-Stick ist klein, praktisch und kann überall hin mitgenommen werden. Was viele nicht wissen: Ein USB-Stick hat zusammen mit einer Festplatte die kürzeste Lebensdauer, im Schnitt lediglich sieben Jahre. Und so praktisch das kleine Gerät auch ist, so schnell geht es leider auch verloren oder kann gestohlen werden. Ein weiterer Minuspunkt: Ein USB-Stick hat lediglich eine sehr begrenzte Anzahl an Schreibvorgängen, wie Grabinger weiß.

[–In der Cloud speichern–]

Neben herkömmlichen Speichermedien wie DVD, Speicherstick oder Festplatten können Urlaubsfotos auch im Internet – in sogenannten Clouds – gespeichert werden. Dabei handelt es sich um Server, die irgendwo auf der Welt stehen. Grabinger gibt hier jedoch zu bedenken, dass Nutzern niemand garantiert, dass und wie lange die Bilder dort gespeichert werden. Ein weiteres Problem ist die Sicherheit bei Clouds: Diese werden regelmäßig gehackt, die privaten Urlaubsfotos im Netz verbreitet, für Jedermann sichtbar. Es lässt sich daher nicht genau sagen, wer alles Zugriff auf die Fotos hat. „Für private Fotos ist das Speichern im Internet ungeeignet“, sagt der Experte.

Fazit:

Je nachdem, wie viele Fotos Sie haben, in welcher Qualität sie aufgenommen wurden und welche Eigenschaften Ihnen beim Speichern der Urlaubsbilder wichtig sind, haben alle vorgestellten Speichermedien ihre Vor- und Nachteile. Wer Bilder auf externen Medien speichert hat den Vorteil, dass die Daten in den eigenen Vier-Wänden sind und nicht auf externe Server von Fremdanbietern übertragen werden, wie es bei Clouds der Fall ist.

Den besten Schutz erreichen Sie, wenn Sie zwei Speichermedien kombinieren. Speichern Sie die Daten einmal auf dem PC – oder der externen Festplatte, wenn Sie dort zu wenig Platz haben – und erstellen Sie eine Sicherungskopie auf der robusten und sehr lange haltbaren M-Disc, um vor Datenverlusten ganz sicher zu sein. 

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