Bio-Essen kostet weniger

Kauft man ein Produkt aus intensiver Landwirtschaft, dann bezahlt man es gleich mehrfach
Epoch Times15. Juli 2009

Bio-Essen scheint auf den ersten Blick 10 bis 20 Prozent teurer als die „konventionelle“ Ernährung, doch auf globaler Ebene gesehen scheint es …. das Gegenteil zu sein.

Warum ?

Die Erträge aus biologischem Anbau sind gemeinhin geringer als die aus intensiver Landwirtschaft. Da der Anbau weder durch chemische Düngemittel unterstützt noch durch Pestizide geschützt wird und den Tieren und den Anpflanzungen mehr Fläche zur Verfügung steht, ist die Produktion durchschnittlich 20 Prozent niedriger.

Wenn man dann höhere Kosten durch mehr Handarbeit dazu rechnet ergeben sich 25 Prozent Mehrkosten für die biologisch angebauten, weniger maschinell hergestellten Produkte. Die Bio-Produzenten haben zusätzlich noch die Kosten für Zertifizierungen zu tragen und werden in Deutschland und Frankreich durch das System der landwirtschaftlichen Subventionen zusätzlich bestraft. Die Landwirte erhalten nicht die Unterstützung entsprechend  der geringeren Belastung des Ökosystems und des Grundwassers bezogen auf die Gesamt-Kosten für die Entgiftung, die Behandlung des Wassers, die Ausgaben für die öffentliche Gesundheit in Verbindung mit der intensiven Landwirtschaft. Dies einbezogen dreht sich der Maßstab in die andere Richtung. Mit einer Vision, die auf die Zukunft ausgerichtet ist, ist Bio wirklich preiswerter…

Kauft man ein Produkt aus intensiver Landwirtschaft, dann bezahlt man es gleich mehrfach. Erstens an der Ladenkasse, zweitens an den Fiskus in Form von Steuern, die wiederum in die Agrarsubventionen fließen via Agrarpolitik der Kommunen. Ein drittes Mal bezahlt man durch die sozialen Zwangsabgaben, mit denen diejenigen unterstützt werden, die von der Landwirtschaft ausgeschlossen werden: 150 000 bis 200 000 landwirtschaftliche Betriebe verschwinden in Europa jedes Jahr im Namen der Produktivität. Und ein viertes Mal zahlen wir alle dann die Folgekosten für Umwelt und Gesundheit, die mit dem intensiven Anbau verbunden sind. Der Betrag hierfür lässt sich nur schwer errechnen, eine Studie liegt im Augenblick nicht vor.

Dritter bei Treibhausgasen

Immerhin ist bekannt, dass die intensive Landwirtschaft mit 20 Prozent Emissionsanteil an Treibhausgasen an dritter Stelle hinter Transportmitteln und der Industrie liegt. Somit trägt sie einen erheblichen Anteil zur Erwärmung der Erde bei und so wiederum zu entsprechenden Kosten. Inzwischen findet man Pestizide in 61 Prozent des Grundwassers und in 96 Prozent des Oberflächenwassers. Für die Umwandlung dieses Wassers in Trinkwasser fällt wieder ein erheblicher Betrag an, den die Steuerzahler zu tragen haben. Mit einem kleinen logischen Schlenker kann man noch die Kosten für 12 Milliarden Mineralwasser dazu rechnen, die Jahr für Jahr getrunken werden.

Und warum nicht auch wenigstens einen Teil der Kosten dazu rechnen, die die Gesellschaft tragen muss für die Krebskranken, die auf die geschädigte Umwelt zurück zu führen sind. Behandlungskosten, Kosten für die fehlende Teilnahme der Kranken am wirtschaftlichen Leben des Landes, Kosten für die Sozialversicherung. Übereinstimmend wird von verschiedenen Seiten versichert, dass die landwirtschaftliche Produktion ohne chemische Düngemittel und Pestizide soweit zurückginge, dass die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln nicht mehr gesichert wäre… Und doch, mehrere Länder in Europa haben den Gebrauch von Pestiziden drastisch gesenkt und ihnen geht es gut dabei: in Dänemark um 47 Prozent, in Schweden 64 Prozent, in den Niederlanden um 43 Prozent, in Norwegen um 43 Prozent.

 

Den Artikel mit Quellenangaben im französischen Original lesen auf La Grande Epoque

 

 

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