Brandenburg baut Zaun zu Polen, Dänemark baut Zaun zu Deutschland

Während sich die Afrikanische Schweinepest in Polen weiter ausbreitet, wird die Gefahr auch in Deutschland spürbar. Nach den Dänen errichten nun auch die Brandenburger einen Zaun an der Staatsgrenze.
Titelbild
Mitarbeiter des Veterinäramtes bauen einen Elektro-Wildabwehrzaun auf.Foto: Ronald Bonss/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times17. Dezember 2019

Anders als in Polen gibt es in Deutschland bisher keinen Fall von Afrikanischer Schweinepest. Mit dem Fund eines verendeten Wildschweins in der polnischen Grenzregion vor etwa einem Monat rückte die Tierseuche aber näher heran und sie breitet sich weiter aus.

Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in der polnischen Grenzregion zu Deutschland sieht sich das Brandenburger Verbraucherschutzministerium gut auf die Tierseuche vorbereitet. Das Ministerium habe zwar nicht mit einem so nahen Fall gerechnet, man bereite sich jedoch schon seit zwei Jahren auf den Krisenfall vor, sagte der Sprecher Uwe Krink. In den nächsten Tagen will Brandenburg nun einen Zaun auf dem Oderdeich errichten, um die Schweinepest abzuhalten.

Ein Krankheitsausbruch auch unter Wildschweinen wäre verheerend. Der Handel würde gestoppt und vorerst zum Erliegen kommen. Ein Export außerhalb der EU wäre nach einem Ausbruch der Schweinepest nicht mehr möglich.

Ein Zaun gegen Schweine – und Migranten?

500 Kilometer weiter nord-westlich, an der deutsch-dänischen Grenze, ist der Zaun schon fertig und teilt nicht nur die beiden Länder, sondern auch die Meinungen der Menschen.

Während Politiker der festen Überzeugung sind, dass der Zaun infizierte Schweine vom dänischem Territorium fernhalten kann, bewiesen angespülte Tierkadaver in der Vergangenheit das Gegenteil. Ein Großteil der gefundenen Tiere würde über die Ostsee aus Deutschland oder Polen angespült. Außerdem ist nachgewiesen, dass Wildscheine aktiv schwimmen und Zäune an Land umgehen können.

Aus diesen Gründen bezweifeln Experten, dass der Zaun Schweine von Dänemark fernhält. Zudem hätte der Zaun hin und wieder Lücken. Laut „BR“ vermuten Kritiker, dass der Zaun gebaut wurde, um Migranten und Flüchtlinge abzuhalten. Thomas Andresen, Bürgermeister von Apenrade, nahe der Grenze widerspricht, gibt aber zu bedenken, dass einige Politiker gesagt haben: ‚Oh, wunderbar. Mach nochmal Stacheldraht drauf und einen Meter höher.’“

Keine gesundheitliche Gefahr für Menschen

Ein gesundheitliches Risiko für Menschen besteht durch die Afrikanische Schweinepest jedoch nicht, sagt Professor Andreas Hensel vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Weder durch den Verzehr von infiziertem Schweinefleisch, noch durch Kontakt mit kranken Tieren könne die Afrikanische Schweinepest auf Menschen übertragen werden.

Wie „n-tv“ berichtet bereitet man sich auch in Mecklenburg-Vorpommern auf die Schweinepest vor. Die in den letzten Jahren angeschafften 50 Kilometer Elektrozaun würden bei einem Sperrkreis von 15 Kilometer Radius im Ernstfall nur für einen einzigen Fund reichen. (ts)



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