Bundesbürger wollen sparsamere, billigere und klimafreundlichere Autos

Titelbild
Mit Fahrrädern, die Strom erzeugen, wird eine Carrera-Bahn betrieben. Winfried Hermann und Jürgen Trittin (beide MdB/Die Grünen) radeln für Nachhaltigkeit. (IAA)
Epoch Times27. September 2009

Sparsamer, klimafreundlicher und billiger: So muss nach Ansicht einer Mehrheit der Bundesbürger das Auto der Zukunft sein. Mit den derzeitigen Modellen sind die meisten unzufrieden, ergab eine repräsentative Umfrage des Prognos-Instituts. Die Studie wurde von den Verbraucherzentralen und dem Verkehrsclub Deutschland, VCD, vergangene Woche auf der Internationalen Automobilausstellung, IAA, in Frankfurt am Main vorgestellt.

70 Prozent der über 3.000 Befragten erklärten, die Autoindustrie biete noch zu wenig sparsame und klimaverträgliche Fahrzeuge an. Knapp 60 Prozent empfinden die erhältlichen Sparautos als zu teuer.

Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Gerd Billen, erklärte, die Branche müsse auf diesen Wunsch endlich reagieren. Zugleich forderte er im Interesse der Verbraucher klarere Informationen der Industrie über den Spritverbrauch der Fahrzeuge nach dem Vorbild der Farbenskala von A bis E, die bereits bei Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten bekannt ist.

Auch die in diesem Jahr auf der IAA im Mittelpunkt des Interesses stehenden Elektroautos seien kein Allheilmittel für den Klimaschutz. „Die wunderschönen Elektroautos, die wir im Prinzip begrüßen, verlieren schnell ihren Glimmer, wenn ihr Strom aus dreckiger Kohleenergie kommt. Das grenzt an Verbrauchertäuschung“, kritisierte Billen.

Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland, VCD, ging mit vielen auf der IAA gezeigten Modellen hart ins Gericht. „Da wird moderne Hybrid-Technik genutzt, um etwas sehr Schlimmes weniger schlimm zu machen“, sagte Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, unter Verweis auf die vielen schweren und PS-starken Boliden an den Messeständen. Deren Verbrauchswerte würden zwar dank moderner Technik gesenkt, seien aber noch immer bei weitem zu hoch.

„Heutzutage kann man für alle Lebenslagen Autos kaufen, die höchstens fünf Liter verbrauchen – auch Familienwagen“, sagte Lottsiepen weiter.
Die Auswahl sei groß wie noch nie.

Für Spritverbrauch strampeln

In Halle 8 auf dem Stand der Verbraucherschutzzentrale Hessen erfahren Besucher auf spielerische Art, welchen Energieaufwand es bedeutet, ein Auto anzutreiben. Auf einer Modell-Rennbahn treten vier Wettkämpfer gegeneinander an, indem sie auf Fahrrädern in die Pedale treten, um ihre Autos auf dem Rundkurs voranzubringen. Wer mit einem Sparmodell fährt, muss dabei weniger schwer strampeln als sein Konkurrent, der einen Spritschlucker fährt. (ap/hs)

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 36/09

 



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