Ein Schuss in den Ofen

Von 25. Februar 2009

Ach, klingt das toll: „Bares Geld sparen durch Heizen mit Altpapier!“ So und ähnlich werden derzeit im Internet Papierbrikett-Pressen feilgeboten. Damit könne man aus Altpapier Briketts herstellen, die einen hohen Heizwert haben sollen. – Demnach wird einem ja förmlich das Heizmaterial gratis ins Haus gebracht, bei all den Werbeprospekten und Anzeigenblättern, die den Briefkasten verstopfen. Den Weg zum Altpapiercontainer könne man sich sparen, behauptet ein bekanntes Internetversandhaus, das so eine Presse für 24,90 Euro anbietet.

Kaufen erlaubt – Gebrauch verboten

Ratsamer ist es jedoch, sich die Anschaffung so einer Presse zu sparen. Nicht nur, weil die Herstellung solcher Briketts weit mühevoller als der Gang zum Papiercontainer ist (Papier durchfeuchten, Brikett für Brikett pressen, Briketts tagelang zum Trocknen aufstellen), sondern weil die Papierbriketts nach der „Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen“ (1.BImSchV) in den privaten Kaminen, Öfen und Heizkesseln nicht verbrannt werden dürfen! Erlaubt sind nur:

  • Naturbelassenes Scheitholz,
  • Holzbriketts und -Pellets und
  • Braun- und Steinkohle.

Wer etwas anderes in seiner Anlage für feste Brennstoffe verfeuert, riskiert ein Bußgeld.

Wenn die Briketts unsauber abbrennen ärgert sich zudem nicht nur der Nachbar wegen der Rußbildung und Geruchsbelästigung schwarz, sondern die Anlage kann verschmutzen und bei einem Schornsteinbrand braucht die Versicherung dann nicht zu zahlen. Von den großen Mengen an Luftschadstoffen, die entstehen, wenn man in Kaminen und Kachelöfen ungeeignete Materialien verheizt, ganz zu schweigen – polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe etwa schädigen nicht nur die Haut und Schleimhaut sondern gelten eindeutig als krebserregend.

Altpapier lieber recyceln

Man spare sich also lieber die Zeit und Mühe und das viele Wasser für die Herstellung der Papierbriketts. Ein Hinweis auf dem Briefkasten dämmt die Werbeflut ein. Das restliche Altpapier landet am besten in der blauen Tonne. Das wird dann recycelt und spart somit tatsächlich: Wasser, Energie und Holz.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 08/09

 



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