Energie sparen – Geld verdienen

„Laissez-faire ist out – Ordnungspolitik ist in“
Von 26. November 2006

Es gab einmal eine Zeit, da wurden Stromverbraucher belohnt, wenn sie viel Strom verbrauchten, je mehr, desto billiger. Die Werbung sagte: „Der Strom kommt aus der Steckdose“ und die Nächte wurden ohne Bedenken hell erleuchtet zum Tag. Die neuen Geräte, ob PC oder Radio oder TV, bekamen ihr dauerhaftes Schonprogramm mit Standby-Schaltungen. Sie sollten nicht abkühlen und immer wieder zeitraubend ein- und ausgeschaltet werden. Was ihnen schaden sollte, sagte man.

Die Energiesparlampen der ersten Generation machten ein trübes Licht. Sparen sah damit einfach trübselig aus. Das soll nun alles anders werden. Bevor das abschmelzende Wasser der Pole uns bis zum Hals steht, rufen alle fleißig Alarm – Politiker, Klimaschützer, Umweltverbände, Verbraucherschützer.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) dachte praktisch und rechnete in einer Pressekonferenz in Berlin vor, wie viele Euros allein eine Energiesparlampe im Laufe ihres etwa 14 Jahre währenden Lebens für die Stromrechnung des Durchschnittbürgers spart. Sie kamen auf stolze 83, 40 Euro. Eine Verzinsung des Anschaffungspreises von etwa 6,60 Euro auf einem Sparbuch mit 1% Zinsen würde in 14 Jahren hingegen nur 1,00 Euro Zinsgewinn bringen. Die Lampe verbraucht also nicht nur umweltschonend etwa 10 Prozent an Energie, sondern sie entlastet auf die Länge der Zeit auch unser Portemonnaie. Selbst wenn die Zahlen nur ungefähre Werte sind, so ist die Größenordnung des Sparpotenzials doch beeindruckend.

„Energiesparen wirkt dreifach: Es spart Geld, schont Klima und Umwelt und macht Deutschland zum Weltmarktführer in einem der lukrativsten Wachstumsmärkte“, so vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller in Berlin. Die richtige Antwort auf die Bedrohung durch den Klimawandel, wachsende Abhängigkeiten von Energieimporten und steigende Energiepreise sei, Energie zu sparen. Nach wie vor wird nach Meinung des Verbraucherverbandes zuviel geredet, vor allem über Unverbindliches.

Taten statt Absichtserklärungen

„Es muss endlich Schluss sein mit Selbstverpflichtungen, jahrelangen Lippenbekenntnissen und Absichtserklärungen“, forderte Müller. Ziele, Strategien und Maßnahmen zur Energieeinsparung seien lange bekannt. Jetzt müssten endlich Taten folgen, damit sich in allen Bereichen – Wärme, Elektrizität und Mobilität – die sparsamsten Geb-ude, Ger-te und Fahrzeuge durchsetzen. Würde der Energieverbrauch in Deutschland bis 2020 um 20 Prozent gesenkt – machbar wären deutlich mehr – könnten allein die deutschen Verbraucher ihre jährlich Energierechnung um 20 Milliarden Euro reduzieren. Das sind 500 Euro pro Haushalt, Jahr für Jahr.

„Laissez-faire ist out – Ordnungspolitik ist in“

„Laissez-faire ist out – Ordnungspolitik ist in“, mit dieser Forderung wenden sich die Verbraucherverbände an die Bundesregierung vor der EU-Ratspräsidentschaft. Weder die Verbraucher noch die Industrie hätten bisher erkennbar die Effizienz im Energieverbrauch eingeführt. Es würden nach wie vor große und schwere Autos gefahren als Statussymbol und Bequemlichkeitsfaktor. Im Grunde müssen wir auf Komfort auch gar nicht verzichten sondern nur intelligenter mit den Energieressourcen umgehen.

Der Bürger ist gefragt

Elektrogeräte könnten längst effizienter arbeiten, nun sollte man gesetzlich die „Daumenschrauben“ etwas anziehen. Da ist der Gesetzgeber gefragt. Schon die Kennzeichnungspflicht für A, B, C-Geräte je nach Sparsamkeit wäre hilfreich bei Kaufentscheidungen. Ebenso müsste im großen Maßstab der Standard von Passiv-Energiehäusern bei Neubauten und Umbauten angelegt werden. Energieausweise für Häuser, ein Mietminderungsrecht für Mieter bei Energieverschwendung, das sind nur einige der Forderungen des Verbraucherverbandes. Es wären erheblichere Energie-Einsparungen möglich, die technischen Voraussetzungen bei den Firmen seien abrufbar. Das Leben würde nicht beschwerlicher, sondern klüger organisiert werden. Es müssten nur viele Bürger laut genug danach rufen.



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