Energieeffiziente IT-Lösungen Highlight auf der Cebit

Grünes Büro wird Trend
Titelbild
(AP Photo/Joerg Sarbach)
Epoch Times4. März 2008

Das Schlagwort von einer „grünen Informationstechnik“ (Green IT) steht im Mittelpunkt der bis Sonntag dauernden Computermesse Cebit in Hannover. In einem „Green IT Village“ wurden zwei Modellbüros aufgebaut, eines mit Geräten aus dem Jahr 2003 und eines mit moderner, energieeffizienter Technik. Die Zähler der beiden getrennten Stromkreise demonstrieren die Unterschiede im Verbrauch.

Die Messeleitung und der Fachverband Bitkom riefen Verbraucher, Unternehmen und Behörden dazu auf, ihren Energieverbrauch durch eine umweltgerechte PC-Nutzung zu drosseln. „Die Leistungsaufnahme eines Rechners hängt entscheidend vom individuellen und ständig wechselnden Nutzerverhalten ab“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Martin Jetter am Montag in Hannover. Damit könnte der Energieverbrauch auch bei modernsten Geräten auf ein Sechstel reduziert werden, also vom Faktor 100 auf den Faktor 17. Jetter nannte drei Beispiele: Auf dem PC-Bildschirm sollten nur diejenigen Programme laufen, die auch gerade benötigt werden. Das „Power-Management“ des Computers sollte stets aktiviert sein, damit Bauteile wie Monitor und Festplatte bei Leerlauf abgeschaltet werden. Und Netzteile sollten aus der Steckdose entfernt werden, sobald das Gerät fertig aufgeladen ist.

Außerdem könne man, so Jetter, energieeffizientere Geräte kaufen. Zwar stehe die einheitliche Bewertung von Computern mit Auszeichnungen wie dem „EnergyStar“ in den USA noch am Anfang. Es sei aber zu erwarten, dass es in zwei bis vier Jahren weltweite gemeinsame Standards gebe.

Die Initiative Pro Recyclingpapier versucht mit seinen Kampagnen, Recyclingpapier in den Büros salonfähig zu machen. Recyclingpapiere der heutigen Generation seien Hightechprodukte, die für hohe Qualität, Klima- und Ressourcenschutz stehen. „Würden im Bereich Büro- und Kopierpapier ausschließlich Recyclingprodukte verwendet, ließen sich jährlich rund 146.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.“, so Michael Söffge, Sprecher der Initiative. Die ökologischen Einspareffekte können mit einem Nachhaltigkeitsrechner auf www.papiernetz.de individuell errechnet werden.

Am Messestand der Fachzeitschrift „iX“ können Besucher den Stromverbrauch ihres Notebooks messen lassen. Dabei wird der Energiebedarf in Verhältnis zur Leistungsfähigkeit des Geräts gesetzt. Die Testanlage wurde von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) bereitgestellt.

Stromkosten halbieren ohne Abstriche in der Funktionalität

Die Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) zeigt, was energieeffiziente IT im Einzelnen auszeichnet. So könne ein Unternehmen mit 200 Büroarbeitsplätzen seine jährlichen Stromkosten um rund 6.000 Euro reduzieren, wenn es seine ineffizienten Geräte durch energieeffiziente ersetzt.

Ein energieeffizienter Office-PC hat im Leerlaufzustand (Idle) eine Leistungsaufnahme von 26 und im Ruhemodus (Sleep) von 2,5 Watt. Er verursacht damit Stromkosten von fünf Euro im Jahr. Im Vergleich dazu verursacht sogar ein leistungsschwächerer ineffizienter PC pro Jahr Stromkosten von 21 Euro.

Ein effizienter 24-Zoll TFT-Monitor hat im Normalbetrieb eine Leistungsaufnahme von 26 Watt, verbraucht damit halb so viel Strom wie ein ineffizientes Modell. Ein sparsamer Drucker führt zu einer Kostensenkung von 23 Euro im Jahr.

Die Internetplattform www.office-topten.de der Initiative EnergieEffizienz bietet konkrete Hinweise und Tipps für Auswahl, Kauf und Nutzung energieeffizienter Bürogeräte. Dort lassen sich aus einer Datenbank schnell die „TopTen“ der wirtschaftlichsten Bürogeräte nach eigenen Suchkriterien herausfiltern und gegenüberstellen. Zum Vergleich wird jeweils auch ein ineffizientes Gerät vorgestellt.

(ap/jel)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion