Eon testet: Kann eine Erdgasleitung zum Transport von reinem Wasserstoff umgerüstet werden?
Der Energieversorger Eon schickt als erstes Unternehmen in Deutschland reinen Wasserstoff durch eine bestehende Erdgasleitung: Wie Eon am Dienstag ankündigte, wird im nordrhein-westfälischen Holzwickede eine Leitung vom öffentlichen Erdgasnetz getrennt und an einen Wasserstoffspeicher angeschlossen.
Auf diesem Weg sollen vier Gewerbekunden zu Heizzwecken mit Wasserstoff versorgt werden. Das Testprojekt soll bis Ende 2023 laufen.
Die Konzerntochter Westnetz will damit laut Eon die technische Machbarkeit untersuchen und insbesondere prüfen, ob die Rohre und Dichtungen der Gasleitungen den Wasserstofftransport aushalten.
„Bislang gibt es in Deutschland eine technische Norm, die eine Beimischung von Wasserstoff in das Erdgasnetz auf höchstens zehn Prozent beschränkt“, erklärte Eon. In Tests sei bereits ein höherer Anteil erprobt worden – aber noch nie reiner Wasserstoff.
„Die Ertüchtigung der bestehenden Gasnetzinfrastruktur für Wasserstoff ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende“, betonte Eon-Netzvorstand Thomas König. Mit grünem Wasserstoff könnten die Gasnetze „zum Speicher der Zukunft“ für regenerativ erzeugte Energie werden.
Der Konzern wolle in Zukunft in seinen Leitungen nicht nur generell „grüne Gase“ zum Erdgas beimischen, sondern „bei Bedarf eine Versorgung mit 100 Prozent Wasserstoff“ anbieten, erklärte König. (afp/ts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion