Vollversorgung mit erneuerbaren Energien

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„Es stellt sich nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch, wann wir eine hundertprozentige regenerative Energieversorgung realisiert haben werden“, sagt der Preis Träger des Klimaschutzpreises 2009, Dr. Kurt Rohrig.Foto: Thomas Knoll
Von 7. November 2009

Die Deutsche Umwelthilfe zeichnete Dr. Kurt Rohrig für die Entwicklung und Realisierung des Konzepts „Regeneratives Kombikraftwerk“ mit dem Deutschen Klimaschutzpreis 2009 aus. Dr. Rohring, Leiter des Forschungs- und Entwicklungsbereichs Energiewirtschaft und Netzbetrieb am Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), wies mit dem „regenerativen Kombikraftwerk“ nach, dass eine Vollversorgung Deutschlands mit Strom aus Wind, Wasser, Sonne und Biogas mit heute verfügbarer Technik prinzipiell möglich ist.

Ein Kombikraftwerk? Was ist darunter zu verstehen? Das Kombikraftwerk verknüpft und steuert über ganz Deutschland verstreute Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen. Durch die ungleich verteilten Energiepotentiale in verschiedenen Regionen Deutschlands kann diese Kombination zu jeder Zeit, bei jedem Wetter jeden erforderlichen Strombedarf sicherstellen. Fehlt zum Beispiel Wind, springen die Solar- und Biogasanlagen sowie das Pumpspeicherkraftwerk ein.

„Die einfache Behauptung: es geht nicht, weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, ist widerlegt“, freut sich der stellvertretende Bundesvorsitzende der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation, Michael Spielmann, als er Rohrig den Preis überreicht.

Potenzial erneuerbarer Energien übertrifft den Bedarf

Im Pilotprojekt wurden 36 Einzelkraftwerke der Unternehmen Enercon GmbH, SolarWorld AG und Schmack Biogas AG miteinander verknüpft. Die Zahl der Kraftwerke wurde nicht willkürlich gewählt, sondern das Szenario entspricht dem Faktor 1/10.000: 1/10.000 des Strombedarfs in Deutschland sollte durch eine bestimmte Mischung regenerativer Kraftwerke gedeckt werden, die ebenfalls 1/10.000 des jeweiligen Potentials Erneuerbarer Energien in Deutschland gerecht werden.

Es gelang: Real hätte eine Kleinstadt mit etwa 12.000 Haushalten rund ums Jahr bedarfsgerecht mit Strom versorgt werden können.

Als volles Potential für Solarenergie wurden 20 Prozent der deutschen Dachflächen zugrunde gelegt und 17 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche in Deutschland für Biogas. Diese Leistung mit dem Potential der anderen regenerativen Energien würde in der Summe ein Angebotspotential von 448 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) ergeben. Das übertrifft sogar den deutschen Nettostrombedarf von 411,3 TWh/a.

Rohrig sagte in seiner Rede bei der Preisverleihung:„Die künftige zentrale Rolle der erneuerbaren Energien ist mit dem regenerativen Kombikraftwerk untermauert worden  – es stellt sich nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann wir eine hundertprozentige regenerative Energieversorgung realisiert haben werden.

 

 

 



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