Windenergie kontra Erdöl – die Zukunft hat schon begonnen

Strom aus erneuerbaren Energien bald erschwinglich?
Von 20. März 2006

Was ist Windenergie?

Windenergie bezeichnet die kinetische Energie der bewegten Luftmassen der Atmosphäre. Ihren Ursprung hat sie in der Sonnenenergie durch die Thermik, also die verschiedenen Zustände der gasförmigen Luft bei unterschiedlichen Temperaturen bei Tag und Nacht und durch die Rotation der Erde. Die Nutzung der Windenergie ist mit die älteste Form der Energieschöpfung aus der Umwelt und schon seit dem Altertum bekannt. Segelboote, Wäschetrocknen und Windmühlen sind keine neuen Errungenschaften.

Berücksichtigt man alle externen Kosten der Energieerzeugung, inklusive der Umweltschäden zum Beispiel durch Schadstoffausstoß,  dann ist Windenergie neben der Wasserkraft eine der umweltfreundlichsten und billigsten Energiequellen. Moderne Windenergie-Anlagen besitzen eine Amortisationszeit von nur wenigen Monaten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland unterstützt diesen Wirtschaftszweig und erlaubt es der jungen Branche sich zu entwickeln. Dabei  handelt es sich aber nicht um eine Subvention durch den Steuerzahler wie zum Beispiel bei der deutschen Steinkohle sondern um eine Umlage der Kosten auf die Verbraucher. Die Stromnetzbetreiber als Abnehmer sind dazu verpflichtet Mindestvergütungen an die Betreiber von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu zahlen. Die Mehrkosten für die Verbraucher liegen aktuell bei etwa 0,2 bis 0,6 Cent/Kilowattstunde. Die Stromversorgungsunternehmen lassen aber gerne die Null vor dem Komma verschwinden. Bei einem jährlichen Stromverbrauch 3.500 kWh/Jahr in einem Haushalt wären das noch nicht einmal 20 Euro im Jahr, die tatsächlich für diesen Strom bezahlt werden müssten, wenn die Stromversorger uns nicht ganze 100 Euro im Jahr dafür berechnen würden. Dennoch — lohnt es sich nicht acht Euro im Monat für eine sauberere Umwelt zu zahlen?

Die deutsche Windenergie in Zahlen:

· Es gibt zur Zeit etwa 17.000 Windräder in Deutschland oder etwa ein Windrad auf einer Fläche von 20 Quadratkilometern, beziehungsweise alle fünf Kilometer steht statistisch ein Windrad .

· Der Anteil der Windenergie am deutschen Bruttostromverbrauch liegt bei fünfeinhalb Prozent (beziehungsweise etwa drei Prozent in der EU). Zwei Tage im Monat beziehen wir unseren Strom bereits aus Windenergie.

· Allein in Deutschland sind etwa 45 Prozent der europäischen bzw. etwa 30 Prozent der weltweiten Windenergieleistung installiert.

· Von den sieben weltweit führenden Windradbauern sind drei aus Deutschland (Weltmarktanteil 20 Prozent)

· Sie besitzen zusammen etwa 40 Prozent der Patente im Bereich der Windenergietechnologie weltweit und sind Vorreiter in der Entwicklung und Produktion von Windenergieanlagen der Fünf-Megawatt-Super-Klasse. Bereits neun dieser Anlagen wurden an Land installiert, ihre Zukunft liegt aber auf dem Meer, die Nutzung der Windenergie auf See, „Offshore“ genannt. Gerade vor ein paar Monaten wurden vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erstmals besondere Eignungsgebiete für Windenergieanlagen in der Nord- und Ostsee jenseits der Zwölf-Seemeilen-Hoheitszone festgelegt und ein erster Schritt zu einer marinaren Raumordnung in Abstimmung mit den Interessen des Umweltschutzes und der Schifffahrt unternommen. Diese Offshore-Anlagen setzen neue Maßstäbe im Hinblick auf die technischen Herausforderungen und die Netzanbindung von Offshore-Windparks.

Die Europäische Windenergie in Zahlen:

· Rund 75.000 Menschen haben in der europäischen Windenergieindustrie Arbeit.

· Mehr als 65 Prozent der weltweit installierten Leistung an Windenergie steht in Europa!

· Mit der Rekordinstallation von 6.183 MW im letzten Jahr hat die Windenergie den Vorgabewert von 40.000 MW der Europäischen Kommission für 2010 fünf Jahre früher erreicht!

· Die in der EU installierte Windenergiekapazität von 40.504 MW wird in einem durchschnittlichen Windjahr rund 83 TWh (83 Milliarden kWh) an Elektrizität erzeugen, das entspricht der Leistung von sieben Atomkraftwerken oder dem Stromverbrauch von etwa 25 Millionen Haushalten oder 80 Millionen Europäern zur Zeit pro Jahr. In Deutschland wurden von den 610 TWh Stromverbrauch etwa 26,5 TWh aus Windenergie eingespeist. Das entspricht der Leistung von zwei bis drei Atomkraftwerken oder dem Stromverbrauch von etwa acht Millionen Haushalten oder 26 Millionen Deutschen pro Jahr (1.000 kWh/Jahr). Also ein Drittel der deutschen Bevölkerung könnte im privaten Verbrauch bereits ausschließlich mit der europäischen Windstromenergie versorgt werden.

Tag der erneuerbaren Energien

Wer mehr über die Erneuerbaren Energien erfahren will kann sich den 29. April schon einmal vormerken. Zum 11. Mal findet dann deutschlandweit der Tag der erneuerbaren Energien statt. In zahlreichen Einzelaktionen wird Interessenten die Vielfalt der Nutzungsformen dieser Energien vorgestellt. Gezeigt werden unter anderem Solarthermie und Photovoltaik, Erdwärmenutzung, Biogasanlagen sowie Wasser- und Windkraftanlagen. Energieeinsparung und -effizienz gehören genauso zum Themenspektrum, wie Fragen der Umweltbildung, der Ressourcenschonung und des Ressourcenverbrauchs. Außerdem werden Vorträge, Führungen und Diskussionen organisiert. Die Aktion wurde 1996 durch die Stadt Oederan ins Leben gerufen, die auch seitdem die bundesweite Koordination durchführt. Im letzten Jahr nahmen 720 Anlagenbetreiber mit über 900 Anlagen teil. Für ihr Engagement hat die Stadt 2005 den Deutschen Solarpreis in der Rubrik Medien und Kommunikation erhalten.

Teilnahmebedingungen sowie einen Überblick über die zu besichtigenden Anlagen finden sie unter :

http: //www.energietag.de/



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