Ich glaub, mich küsst ein Wildschwein!

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Nicht so harmlos wie es aussieht.Foto: Timm Schamberger/Getty Images

Den Schweden liegt die Natur am Herzen. Viele gehen im Sommer und Herbst hinaus ins Freie, um Beeren und Pilze zu sammeln, wie es ihnen ihr “Recht auf öffentlichen Zugang” in Schweden einräumt. Doch manche Menschen sind heutzutage durch die steigende Anzahl gefährlicher Tiere in der Wildnis beunruhigt.

In Schweden gibt es ein einzigartiges Recht mit dem Namen „allemansrätten“. Dieses könnte man als „Jedermanns Recht” übersetzen, der korrekte Begriff wäre jedoch „Recht auf öffentlichen Zutritt“. Es sagt aus, dass jeder ein Recht darauf hat, sich in den ländlichen Gegenden mehr oder weniger frei zu bewegen, solange er sich sowohl für Menschen als auch für Tiere und Umwelt umsichtig und rücksichtsvoll verhält.

Allerdings ist die Population gewisser potenziell gefährlicher Tiere am Ansteigen. Wildschweine zum Beispiel werden als Wildbret aufgezogen und gezüchtet, manche entkommen aber und pflanzen sich fort. An bestimmten Orten im Süden und im Zentrum Schwedens sind sie mittlerweile häufig anzutreffen, besonders wenn Eicheln auf dem Waldboden liegen.

Ein Wildschwein, das sich bedroht fühlt, ist gefährlich und nichts worauf man stoßen möchte, während man spazieren geht. Landwirte beklagen zunehmend schwere Schäden an den Feldern und dem Getreide, was an die Grenzen des Akzeptablen stößt. Es gibt derzeit eine Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägern, um diese Probleme zu lösen.

Der einheimische Braunbär ist ein weiteres Tier, das für Probleme sorgt. Vor einigen Jahren war der Bär in Schweden selten anzutreffen. Deshalb wurden Mittel ergriffen, um die Bärenpopulation zu erhöhen. Das hat dazu geführt, dass besonders in den nördlichen Regionen die Leute mit dem Risiko konfrontiert sind, plötzlich einem Bären gegenüber zu stehen. Obwohl einige tödliche und beinahe tödliche Misshandlungen in den vergangenen Jahren  viel Medienaufmerksamkeit bekamen, ist das reale Risiko, von dem normalerweise schüchternen Braunbären verletzt zu werden, immer noch sehr gering.

Die Gegenmaßnahme gegen Bärenattacken ist Pfefferspray. Laut dem schwedischen öffentlichen Rundfunk, SR, werden 90 Prozent aller Bärenattacken in Alaska mit der Hilfe von Pfefferspray abgewendet.

Beeren pflückende Schweden mögen sich mit Pfefferspray in der Tasche besser fühlen. Doch der beste Weg sicher zu sein ist, zu lernen wie man sich verhalten soll, wenn man auf einen Bären trifft. Wie man sich bei einem Angriff durch einen Bären verhaten sollte, stehen im Internet und auch in anderen Quellen für Schweden Informationen zur Verfügung.

Letztendlich wird das erhöhte Vorkommen von potenziell gefährlichen Tieren die Schweden und die vielen Touristen nicht davon abhalten können, die riesigen, ursprünglichen Wälder zu genießen und durch die ländlichen Gegenden zu wandern. Weiterhin schwärmen viele Leute aus anderen europäischen Ländern mit weniger naturbelassenem Land und ohne diesem „Recht auf öffentlichen Zugang“ jedes Jahr nach Schweden, insbesondere während des lieblichen schwedischen Sommers.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 25/09



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