Innovationspreis für Holzlackierung

Weiterentwicklung der Technik macht es möglich: weniger Lackabfall und weniger Energieaufwand
Von 19. Februar 2006

Trier – Von den innovativen, kleinen und mittleren Unternehmen in Rheinland-Pfalz gehört die Firma Rhenocoll zu den erfinderischsten – zu diesem Schluss kamen das Wirtschaftsministerium des Landes und die Industrie-, Handels- und Handwerkskammern: Im Rahmen des Innovationswettbewerbes 2005 erhielt der Beschichtungsspezialist mit Sitz in Mannheim und Konken (Westpfalz) den dritten Preis in der Sparte „Unternehmen“. Seit 1948 produziert Rhenocoll Lacke, Leime und Lasuren.

Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) von rund 240.000 Euro entwickelten die Mitarbeiter einen speziellen Holzlack, der eine ganzheitliche Flutung unter anderem von Fensterrahmen ermöglicht. Dabei werden die Hölzer nicht mit Lack besprüht oder in Farbe getaucht, sondern vergleichbar mit einer Wachsstation in der Waschanlage mehrfach mit dem Lack übergossen.

Weniger Lackabfall und weniger Energieaufwand – die Weiterentwicklung der Technik macht es möglich

Das Flutverfahren ist nicht neu. Bislang war es allerdings nicht möglich, alle notwendigen Lackschichten mit dieser Technik aufzutragen. Rhenocoll gelang es in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), einen Lack für Grundierung, Zwischen- und Endschicht zu entwickeln. Gegenüber einem herkömmlichen Verfahren, in dem Holz zweimal geflutet und anschließend mit Lack im Spritzverfahren beschichtet wird, zeigt die ganzheitliche Technik deutliche Vorteile: „Dabei werden 87 Prozent weniger Lackabfall produziert und 87 Prozent weniger Energie benötigt“, bestätigt Dr. Guido Hora vom WKI. Zudem verdunsteten 78 Prozent weniger Lösemittel – so die Ökobilanz.

„Damit hat das Unternehmen eine Technik verfeinert, die die Umwelt entlastet“, betonte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Eine Entwicklung, die sich auszahlt: „Um die Innovations- und damit Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und somit Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen, vergibt die Landesregierung jährlich den Innovationspreis Rheinland-Pfalz“, erläuterte Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage bei der Preisverleihung in Trier.



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