Kein Fleisch aus Urwaldzerstörung

Brasilianische Handelsketten reagieren auf Greenpeace-Report
Von 16. Juni 2009

Anfang Juni veröffentlichte Greenpeace den Report „Wie Amazonien abgeschlachtet wird“. Als Reaktion darauf verkaufen die größten Supermarkt-Ketten Brasiliens kein Rindfleisch mehr, das aus Urwaldzerstörung stammt. Wal-Mart, Carrefour und weitere Handelshäuser wollen die Geschäftsbeziehungen zu Farmen und Schlachthäusern beenden, die Rinder auf illegal gerodeten Waldflächen züchten oder Rinder von dort beziehen. Zudem fordern sie die Einführung eines Herkunfts-nachweises für Fleisch. „Wir begrüßen die Initiative der brasilianischen Supermärkte“, sagt Tobias Riedl, Waldexperte von Greenpeace. „Sie ist eine klare Ansage an die Rinder-Industrie, dass Urwaldzerstörung nicht länger belohnt wird.“

Schuhfabrikanten sollen nachziehen

Der Greenpeace-Report zeichnet den Weg von der illegalen Regenwaldrodung bis zum Verkauf von Rindfleisch- und Lederprodukten nach. Rund 80 Prozent der abgeholzten Urwaldfläche im Amazonasgebiet wird als Weideland für die Rinderzucht verwendet. Das Rindfleisch wird vor allem in Brasilien verkauft, Leder wird nach China, Italien und Vietnam exportiert. Firmen wie Adidas, Nike, Timberland, Geox und Clarks beziehen Leder, das aus Urwaldzerstörung stammen kann. In dieser Woche soll es dazu erste Gespräche zwischen Adidas und Greenpeace geben.

„Die Schuhfirmen müssen sich an dem Vorstoß der Supermärkte ein Beispiel nehmen und sicher stellen, dass für ihre Schuhe kein Leder aus Urwaldzerstörung verwendet wird“, sagt Riedl. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der brasilianische Rindfleisch-Export versechsfacht. Bis Juli 2008 wurden bereits 74 Millionen Hektar des Regenwaldes vernichtet, dies entspricht der doppelten Fläche Deutschlands.

Ermittlungen gegen Farmer und Schlachthäuser
Gegen 20 Rinderfarmer und 13 Schlachthäuser im Bundesstaat Pará ermittelt seit letzter Woche laut Greenpeace auch die Staatsanwaltschaft.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 22/09

 



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