Bundeskanzler Scholz will globalen „Klima-Club“
Mit einem internationalen „Klima-Club“ mit den G7-Ländern als Kern will Bundeskanzler Olaf Scholz mehr Tempo beim Klimaschutz erreichen.
Zugleich sollen dadurch Wettbewerbsnachteile für deutsche Firmen verhindert werden, die zulasten von Jobs gehen könnten. Scholz sagte am Mittwoch beim virtuellen Davos-Dialog des Weltwirtschaftsforums, aus dem „Kostenfaktor“ Klimaengagement solle ein Wettbewerbsvorteil gemacht werden, indem man sich international auf gemeinsame Mindeststandards einige.
Europa werde die Klimakrise nicht im Alleingang abwenden, sagte der SPD-Politiker. „Wir werden unseren G7-Vorsitz daher nutzen, um die G7 zum Kern eines internationalen Klima-Clubs zu machen. Wir wollen nicht weniger als einen Paradigmenwechsel in der internationalen Klimapolitik: Indem wir nicht länger auf die Langsamsten und Unambitioniertesten warten, sondern mit gutem Beispiel vorangehen.“
Deutschland hat zum Jahresbeginn die G7-Präsidentschaft führender westlicher Wirtschaftsmächte übernommen. Den G7 gehören neben Deutschland die USA, Frankreich, Italien, Japan, Kanada und Großbritannien an. Scholz hatte einen internationalen „Klima-Club“ vorgeschlagen. Klimaschutzwillige Länder sollten gemeinsam vorangehen und dabei auch Standortnachteile vermeiden können.
Es soll kein „VIP-Club“ werden
„Ehrgeizig, mutig und kooperativ – diese Kriterien werden den Klima-Club ausmachen“, sagte Scholz. Die Mitglieder sollten sich dazu verpflichten, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden. Deutschland will dieses Ziel 2045 erreichen. Der „Klima-Club“ solle kein „VIP-Club“ bleiben, sagte Scholz – sondern Ländern Asiens und Afrika offen stehen – der weltweit größte CO2-Emittent ist China, gefolgt von den USA und der EU.
Die von Scholz genannten gemeinsamen Mindeststandards könnten ein CO2-Mindestpreis sein sowie insgesamt eine enge Abstimmung über ein gleichzeitiges Tempo bei Klima-Maßnahmen – damit Unternehmen gleiche Wettbewerbsbedingungen haben. Scholz sagte, es solle „Carbon Leakage“ verhindert werden – das bedeutet, dass verhindert werden soll, dass Emissionen und damit etwa Industrieproduktion ins billigere Ausland verlagert werden.
Die deutsche Wirtschaft warnt vor Abwanderung von Firmen
Die deutsche Wirtschaft hatte vor Wettbewerbsverzerrungen mit gravierenden Auswirkungen auf Jobs in Deutschland gewarnt. „Wenn die Belastungen immer höher werden, wird es eine Abwanderung von Firmen ins Ausland geben“, sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm vor kurzem der Deutschen Presse-Agentur.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Peter Adrian, sagte: „Wenn wir jetzt in Europa und auch speziell in Deutschland den Weg beschreiten, dass alles teurer wird, dann kann das schnell zur Folge haben, dass betroffene Industrien und Wirtschaftszweige hierzulande wegfallen – weil sie ins Ausland abwandern müssen.“
Russwurm sagte, die G7-Staaten sollten sich als eine „Koalition der Willigen“ auf Mindestanforderungen im Klimaschutz einigen. Deutschland müsse während der G7-Präsidentschaft auf die schrittweise Einführung einer CO2-Bepreisung in allen G7-Staaten dringen. Beide Wirtschaftsvertreter sehen eine mögliche europäische CO2-Grenzausgleichsteuer skeptisch.
„Klima-Club“ als Schwerpunkt des G7-Gipfels
Der „Klima-Club“ dürfte ein Schwerpunkt sein, auch des G7-Gipfels Ende Juni auf Schloss Elmau in den bayerischen Alpen. Beim G7-Gipfel in Cornwall im vergangenen Juni hatten die G7-Staaten die Ziele im Pariser Klimaschutzabkommen bekräftigt, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 um etwa die Hälfte gegenüber 2010 zu verringern.
Alle G7-Staaten bekannten sich auch erstmals dazu, die Klimaneutralität bis spätestens 2050 zu erreichen. Das bedeutet, dass kein Kohlendioxid ausgestoßen wird oder CO2-Emissionen vollständig kompensiert werden. Die Industrienationen konnten sich aber nicht auf ein konkretes Zieldatum für den Kohleausstieg einigen.
Die Linke-Klimapolitiker Lorenz Gösta Beutin und Maximilian Becker kritisierten, die Idee von Scholz zu einem Klima-Club sei angesichts ausbleibender Schritte der Bundesregierung gegen die EU-Taxonomie unglaubwürdig.
Gas und Atom dürften künftig nicht als grüne Investments gelten: „Zudem braucht es verbindliche internationale Zusagen zur Reduzierung der Treibhausgase und finanzielle Mittel für die Länder des globalen Südens und keine neuen Debattierclubs für Staatsoberhäupter.“ (dpa/red)
Unsere Buchempfehlung
Die Umweltbewegung benutzt mit sensationeller Rhetorik den aufrichtigen Wunsch der Menschen, die Umwelt zu schützen. Allerdings treiben verschiedene Akteure den Umweltschutz auf die Spitze und verabsolutieren das harmonische Zusammenwirken der menschlichen Gesellschaft mit der natürlichen Ökologie.
Was viele dabei nicht erkennen, ist, wie Kommunisten diesen neuen „Ökologismus“ benutzen, um sich als moralisch überlegen darzustellen und ihre eigene Agenda voranzutreiben. Auf diese Weise wird der Umweltschutz in hohem Maße politisiert, ins Extrem getrieben und sogar zu einer Pseudoreligion.
Irreführende Propaganda und verschiedene politische Zwangsmaßnahmen gewinnen die Oberhand, wobei sie das Umweltbewusstsein in eine Art „Kommunismus light“ verwandeln. „Öko und die Pseudoreligion Ökologismus“ wird im Kapitel 16 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert.
Jetzt bestellen – Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
„Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Die Autoren analysieren, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion