Globale Erwärmung unter der Lupe

Seit 2005 kühlt die Erde kontinuierlich ab
Titelbild
Foto: The Epoch Times
Von 15. Dezember 2009

Beim Durchstöbern einiger alter Ausgaben des Magazins Life in einem Antiquariat im Frühling 2008 fand ich einen sehr interessanten Artikel aus dem Jahre 1956 über die Angst vor einer globalen Erwärmung. Darin wurden diverse mögliche Gründe, die ein solches Szenario hervorrufen könnten, besprochen, einschließlich des Anstiegs des CO2-Anteils in der Atmosphäre. Mir fiel auf, dass es bis heute anscheinend keine neuen Erkenntnisse, die über die des Artikels von 1956 hinausgehen, gibt.

Die interessanteste unter den erwähnten möglichen Ursachen war der Zyklus der Sonnenfleckenaktivität. Heute ist überall die Rede von diesem 11-jährigen Kreislauf und seinen Auswirkungen auf das Erdklima. Jedoch wird auch von Änderungen des globalen Klimas gesprochen, die einem übergeordneten noch längeren Zyklus folgen, an dessen Ende die als dunkle Bereiche erkennbaren Gebiete auf der Sonnenoberfläche fast vollständig verschwunden sind. (Die mittlere Dauer dieses Zyklus lag innerhalb der letzten 400 Jahre bei ungefähr 95 Jahren.) In dem Artikel stand auch, dass innerhalb dieser 95-jährigen Zeitabschnitte noch weitere kleine Zyklen existieren mit verstärkter Aktivität und einer damit verbundenen weltweiten Erwärmung existieren. Darauf folgen dann Perioden mit weniger Sonnenflecken und geringfügiger globaler Abkühlung.

Schwächste Radiostrahlung seit 1955

Der Sommer 2008 war kalt und feucht und der Sommer 2009 war zum großen Teil sogar noch kühler, besonders im Osten Kanadas. Das kam nicht unerwartet, da sich die Erde laut der Klima-Forschungsgruppe Großbritanniens eigentlich seit 2005 abkühlt, während sie sich in den zwei Jahrzehnten zuvor stetig erwärmt hatte. Auch die Sonnenfleckenaktivitäten sind seit ihrem Maximum im Jahr 2003 zurückgegangen und jetzt auf ihrem niedrigsten Niveau seit 100 Jahren. Ausführliche Messungen durch verschiedene NASA-Satelliten haben ebenfalls ergeben, dass die Helligkeit der Sonne im sichtbaren Wellenlängenbereich um 0,02 Prozent und im extrem Ultravioletten sogar um volle 6 Prozent seit dem letzten Minimum (1996-97) abgenommen hat. Radioteleskope empfangen aktuell von der Sonne die schwächste Radiostrahlung seit 1955.

Aber die globalen CO2-Konzentrationen sind laut der Messstelle der National Oceanic Atmospheric Administration auf Mauna Loa in Hawai weiter angestiegen. Die CO2-Konzentration scheint also keinen so starken Einfluss auf die globale Erwärmung zu haben wie die Aktivität der Sonnenflecken. Wäre die CO2-Konzentration die Hauptursache für die globale Erwärmung und würde die Zunahme der globalen Erwärmung durch die Sonnenfleckenaktivitäten nur bei 20 Prozent liegen, wie das Internationale Regierungsgremium für Klimaänderungen behauptet, hätte es zu der globalen Abkühlung seit 2005 gar nicht kommen können, da die mittlere monatliche CO2-Konzentration andauernd angestiegen war.

Geringe Sonnenfleckenaktivität

In den vergangenen 25 Jahren wurde eine erhöhte Aktivität der Sonnenflecken verzeichnet, die wahrscheinlich die Hauptursache für die globale Erwärmung war. Viele Wissenschaftler führen diese aber fast ausschließlich auf die Erhöhung des CO2-Gehalts der Atmosphäre zurück. Während der 60er und 70er Jahre sorgten sich Presse, Öffentlichkeit und viele Wissenschaftler um die globale Abkühlung und befürchteten eine neue Eiszeit. Wenn wir uns jedoch die Änderungen der Aktivität der Sonnenflecken über die letzten 100 Jahre anschauen, kommen wir zu dem Ergebnis, dass tatsächlich diese der Grund für die Klimaänderungen sind, die auf der gezeigten Skizze dargestellt werden.

Da wir jetzt am Ende eines 95-jährigen Zyklus angekommen sind, stehen uns 25 bis 50 Jahre mit unterdurchschnittlicher Sonnenfleckenaktivität bevor, was eine globale Abkühlung bedeutet. Wenn jedoch die Sonnenflecken ausbleiben – wie im 16. Jahrhundert während des „Maunder Minimums“, als sogar die Themse jeden Winter zufror, die Menschen auf den niederländischen Kanälen Schlittschuh liefen und der Schnee in diesen Ländern jeden Winter für drei Monate liegen blieb – dann könnte uns eine weitere kleine Eiszeit ins Haus stehen.

Tatsächlich wurde der erste „Themse-Frost-Markt“ im Jahr 1607 abgehalten. Einige Autoren – wie Steven Stol in der diesjährigen November-Ausgabe des Magazins Harper – geben der Schwarzen Pest die Schuld an der kleinen Eiszeit: Durch die Verringerung der europäischen Population um 40 Prozent wurden große Teile des ehemals bewirtschafteten Landes wieder zu Gras- und Waldflächen; dadurch konnten große Mengen atmosphärisches CO2 gebunden werden, was die globale Abkühlung zur Folge gehabt haben soll. Obwohl diese Geschehnisse wahrscheinlich einige Auswirkungen auf die Temperatur hatten, muss angemerkt werden, dass kultiviertes Land ebenfalls eine beträchtliche Menge an CO2 bindet und dass der Höhepunkt der Schwarzen Pest am Ende des 14. Jahrhunderts war; der schlimmste Teil der kleinen Eiszeit lag aber zwischen 1600 und 1675, als die Sonnenfleckenaktivität nahezu vollständig ausfiel.

CO2 eher Folge denn Ursache

Wie sieht es mit den Treibhausgasen aus? Im Juli 2004 hieß es in der Scientific American, dass die atmosphärische Konzentration von Methangas bei einem winzigen Bruchteil von 1,7 ppm liegt; der Anteil von CO2 ist ungefähr 220 mal höher, liegt aber ebenfalls bei gerade mal 0,038 Prozent. Aber Wasserdampf ist sogar 6.000 mal mehr vorhanden. Deshalb spielt der Effekt der Sonne auf atmosphärisches Wasser sicher eine größere Rolle bei der Variation der globalen Temperatur als die CO2-Konzentration.

Auch Ian Clark, Professor für Geowissenschaften an der Universität Ottawa, zeigte bei einer Präsentation im März 2009, dass der größte Teil der globalen Erwärmung kein Ergebnis des erhöhten CO2-Gehaltes in der Atmosphäre ist. Aus jahrelangen Analysen von Bohrkernen aus dem Eis der Antarktis schloss er, dass sich die CO2-Konzentrationen den klimatischen Bedingungen anpassen und nicht umgekehrt.

CO2 auf niedrigem Stand

Es scheint keine direkten Beweise zu geben, dass CO2 der Grund für die globale Erwärmung der letzten zwei Jahrzehnte ist. Die meisten Verfechter dieser Theorie nehmen einfach nur an, CO2 sei der Hauptgrund, weil es technisch gesehen ein Treibhausgas ist und programmieren auf dieser Basis Computermodelle. Hunderte von Berechnungen zeigten schon die schädlichen Auswirkungen, konnten aber noch keinen Beweis liefern, dass CO2 tatsächlich die Quelle dieses Problems ist. Es wird lediglich behauptet, man könne aus den Ergebnissen schließen, dass CO2 der Hauptverursacher für eine zu befürchtende weltweite Klima-Katastrophe sei.

Tests haben jedoch gezeigt, dass eine Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration in einem Treibhaus auf 55O ppm einen Anstieg des Pflanzenwachstums um 30 bis 40 Prozent bewirken kann. (Die mittlere Konzentration von CO2 in der Atmosphäre liegt bei 380 ppm oder 0,038 Prozent. Sauerstoff dagegen ist zum Beispiel mit ganzen 20,95 Prozent vertreten.) CO2 stimuliert also das Pflanzenwachstum und ist nicht schädlich wie saurer Regen, Quecksilber, Blei und andere tatsächliche Umweltgifte. In Wirklichkeit ist die aktuelle CO2-Konzentration fast auf ihrem bisherigen zweitniedrigsten Stand. Nur im Karbonzeitalter, vor 300 Millionen Jahren, gab es noch weniger atmosphärisches CO2.

Der zweite Teil dieses Artikels wird nächste Woche in der Epoch Times Deutschland erscheinen. Es werden die Gletscherschmelze, die Eisschichtdicken, Langwettervorhersagen und der politische Support für die Reduktion von CO2 diskutiert.

 

George Bushell, ww.georgebushell.com, ist ein Wissenschaftler im Ruhestand aus Ottawa und hat Meteorologie, Klimatologie und Gletscherkunde studiert. Er gehört dem „Greenbelt Master Plan“-Gutachterausschuss der Bundeshauptstadt-Kommission in Kanada an.)

 

Originalartikel auf Englisch: A Closer Look at Global Warming (Part 1)

Foto: The Epoch Times

 

 

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion