Greta Thunberg verlässt Segelschiff: „Ich habe mich nicht ein Mal seekrank gefühlt“

Nach zweiwöchiger Fahrt mit einem Segelschiff ist die junge Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg in New York eingetroffen. Nach dem Verlassen des Bootes "Malizia II" forderte die 16-jährige Schwedin ein Ende des "Kriegs gegen die Natur".
Titelbild
Der Boden wackele noch, sagte Greta Thunberg bei ihrer Ankunft in New York.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times29. August 2019

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist zwei Wochen nach dem Start ihrer Segelreise über den Atlantik in New York angekommen. Die 16-Jährige betrat vor Hunderten Schaulustigen, jungen Aktivisten und Medienvertretern zum ersten Mal in ihrem Leben US-Boden. Mehrere hundert Unterstützer empfingen Thunberg mit Applaus und „Greta, Greta, Greta“-Rufen.

Über ihren Transatlantik-Törn sagte die 16-Jährige in einem Hafen in Manhatten: „Das war überraschend gut. Ich habe mich nicht ein Mal seekrank gefühlt“. All das hier sei sehr überwältigend. Der Boden wackele noch, sagte sie.

Auf Twitter schreibt sie:

Endlich da. Vielen Dank an alle, die mich in Plymouth verabschiedet haben, und an alle, die mich in New York empfangen haben! Jetzt werde ich mich ein paar Tage ausruhen, und am Freitag werde ich am Protest vor den Vereinten Nationen teilnehmen“

Krieg gegen Natur

Nach dem Verlassen des Bootes „Malizia II“ forderte die 16-jährige Schwedin am Mittwoch vor Journalisten ein Ende des „Kriegs gegen die Natur“.

Die verheerenden Brände im Amazonas-Gebiet seien „ein klares Zeichen, dass wir aufhören müssen, die Natur zu zerstören“, sagte Thunberg weiter.

Thunberg kritisierte auch US-Präsident Donald Trump für seine Weigerung, „der Wissenschaft zuzuhören“. Trump, hat das Pariser Klimaabkommen von 2015 aufgekündigt. Es sieht als Ziel eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor.

Das Segelboot „Malizia II“ ankerte am Mittwoch zunächst vor Coney Island, das zum New Yorker Stadtbezirk Brooklyn gehört. Nach Erledigung der Zoll- und Einwanderungskontrollen fuhr das Schiff weiter zu einem Jachthafen im Süden von Manhattan.

Begleitung von den Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen entsandten 17 Segelboote, um Thunberg auf der letzten Strecke ihrer Reise zu begleiten. Sie will in New York am 23. September an einem Klimagipfel teilnehmen, zu dem UN-Generalsekretär António Guterres eingeladen hat.

„Land!! Die Lichter von Long Island und New York City vor uns“, hatte die 16-Jährige am frühen Mittwoch (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, als sich die „Malizia II“ der US-Ostküstenmetropole näherte. Sie winkte den Kameraleuten und Fotografen zu, welche ihre Ankunft verfolgten.

Thunberg war am 14. August zur Überfahrt mit dem Segelboot von Großbritannien gestartet. Wegen der Wetterbedingungen dauerte die Reise etwas länger als geplant.

Mit der 16-Jährigen reiste ihr Vater. Gesteuert wurde die „Malizia II“ von dem Deutschen Boris Herrmann und von Pierre Casiraghi, dem Sohn der monegassischen Prinzessin Caroline. Thunberg hatte sich wegen der klimaschädlichen Kohlendioxidemissionen geweigert, mit dem Flugzeug über den Atlantik zu reisen.

Weiterfahrt nach Kanada

Nach New York plant Thunberg, nach Kanada, Mexiko und schließlich zur nächsten UN-Klimakonferenz im Dezember nach Santiago de Chile weiterzureisen.

Mit ihren Warnungen vor einer katastrophalen Erderwärmung hat die 16-Jährige junge Menschen in aller Welt zum Schulstreik an jedem Freitag inspirierte und die Fridays-for-Future-Bewegung ins Leben gerufen.

Mittlerweile hat sich Thunberg ein Jahr Auszeit von der Schule genommen, um sich ganz ihrem Kampf für den Klimaschutz zu widmen. (afp/sua)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion