Statistischer Beweis der „Klimakrise“ hängt von der richtigen Wahl des Ausgangspunktes ab

Unabhängig davon, ob und inwieweit neben menschengemachten Treibhausgasen auch andere Faktoren einen potenziellen Einfluss auf die Klimaentwicklung haben können, lassen sich Entwicklungen wie steigende Meeresspiegel oder Hitzewellen anhand von Grafiken eindeutig darstellen. Geologe Tony Heller hat die zugrunde liegenden Daten untersucht – und etwas Interessantes entdeckt.
Von 23. September 2019

Der Klimawandel ist real, er ist gefährlich und er ist menschengemacht: Nicht nur 99 Prozent aller Klimatologen, die sich zutrauen, ein verbindliches Urteil über das von ihnen ausgewertete Datenmaterial abgeben zu können, teilen diese Einschätzung.

Sie präsentieren, um diese zu untermauern, auch reichlich Grafiken und Statistiken, die zeigen, dass es immer mehr Hitzewellen mit immer mehr Hitzespitzen gibt, der Meeresspiegel stetig ansteigt und die Eisfläche in der Arktis stetig abnimmt. Die Schaubilder illustrieren die Notwendigkeit, jetzt sofort umfassende und radikale politische Maßnahmen im globalen Maßstab zu treffen, um eine fundamentale Änderung unserer Lebensweise zu erzwingen – was auch Politik, Medien und Zivilgesellschaft einhellig fordern.

Warum werden so viele unterschiedliche Ausgangspunkte gewählt?

Dem US-amerikanischen Geologen und Elektroingenieur Tony Heller ist jedoch ein Detail an den Grafiken aufgefallen, die das 2014 gegründete „National Climate Assessment“, eine US-Bundesagentur, die unter Präsident Obama gegründet wurde, um die Effekte des „menschengemachten Klimawandels“ zu dokumentieren, zu diesem Zweck veröffentlicht hat. Heller bemerkte, dass die Ausgangspunkte der jeweiligen Statistiken zu Phänomenen, die regelmäßig in der öffentlichen Debatte mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht werden, häufig sehr unterschiedlich gewählt wurden.

Während etwa die Grafik über die Dauer von Hitzewellen bei den 1960er Jahren beginnt, ist das Ausgangsjahr der Darstellung über das Ausmaß der Flächen, die durch Waldbrände zerstört werden, erst mit 1983 bestimmt. Eine Grafik über die Ausbreitung der Eisfläche in der Arktis beginnt mit 1979, eine andere, die den Meeresspiegel vor der US-Küste beschreibt, hingegen bereits mit dem Jahr 1920.

Heller ist daraufhin der Frage auf den Grund gegangen, warum hier kein einheitlicher Bezugspunkt für alle Phänomene gewählt wurde – und ob eine Erweiterung des Beobachtungszeitraums eine Änderung im Gesamteindruck der einzelnen Statistiken nach sich ziehen würde.

Die 1930er Jahre waren deutlich wärmer und trockener

Dabei stieß der Geologe auf einige interessante Details. So zeigten zwar die in den 1960er Jahren beginnenden Statistiken über die Dauer von Hitzewellen und die Höhe damit verbundener Spitzenwerte, dass beide Phänomene seit dieser Zeit eine steigende Tendenz zeigten.

Beziehe man jedoch auch die Werte aus den Jahren davor ein, etwa seit 1900, dann zeige sich, dass die 1930er Jahre deutlich wärmer, trockener und von ausgeprägteren Hitzeextremen gekennzeichnet waren als die vergangenen 50 Jahre – und dass sich der derzeitige Standard in etwa auf jenem von Anfang des 20. Jahrhunderts einpendele.

Auch die Darstellung der Zahl der Waldbrände und des Ausmaßes der Zerstörung, die diese nach sich zogen, hinterlässt einen deutlich anderen Eindruck, wenn nur die Werte ab 1983 berücksichtigt werden, als wenn man beispielsweise die Daten des US-Landwirtschaftsministeriums über die Entwicklung seit 1916 – dem ersten Jahr, in dem darüber Buch geführt wurde – mit einbezieht.

Sowohl was die jährlichen Schäden als auch was den Fünfjahresdurchschnitt anbelangt, lag das Ausmaß der betroffenen Flächen Anfang der 1930er Jahre bei mehr als 50 Millionen Acres (etwas mehr als 20 Mio. Hektar). Bis Anfang der 1960er Jahre sank es erheblich bis auf etwa drei Millionen Acres (etwa 1,2 Mio. Hektar) ab, ehe es bis Ende der 2000er Jahre wieder auf knapp unter zehn Millionen Acres (etwa vier Millionen Hektar) anstieg – was dem Level zu Beginn der 1920er Jahre entspricht.

IPCC: „Signifikant geringere Eisfläche“ zwischen 1972 und 1975

Bezüglich der arktischen Eisfläche müsste man demgegenüber nicht einmal so weit zurückgehen, um ein Bild zu erlangen, das dem Panikszenario einer stetig und in gefährlichem Ausmaß schwindenden Eisfläche seit 1979 zuwiderlaufen würde.

Hier reicht der Blick auf die Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), einer Bundesanstalt für Ozean- und Atmosphärenbeobachtung, über die Entwicklung der Anomalien seit Beginn der 1970er Jahre, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass damals die Eisfläche der Arktis deutlich kleiner war als heute und bis Ende des Jahrzehnts eine Normalisierung auf hohem Niveau stattgefunden hatte.

Selbst der Weltklimarat (IPCC) räumt ein, dass in der Zeit zwischen 1972 und 1975 die Ausbreitung der Eisfläche im Nordmeer „in signifikantem Maße geringer“ gewesen sei. Dass die NOAA diese Daten aber noch nicht in ihre Darstellung einbezieht, liege jedoch daran, dass es damals noch keine verlässlichen digitalen Daten via Satellit gegeben hätte – eine Darstellung, die Heller anzweifelt, weil es bereits seit Ende der 1960er, als die Amerikaner auf dem Mond gelandet waren, auch den Einsatz von Satelliten zur Gewinnung von Daten von der Erdoberfläche und aus dem Weltraum gegeben habe.

Immerhin bestätigt sich der Narrativ vom stetigen Ansteigen des Meeresspiegels auch dann, wenn man den Graphen mit den Daten seit 1920 füttert. Seit dieser Zeit ist dieser tatsächlich stetig angestiegen, in Summe um knapp 30 Zentimeter. Bildet man jedoch zurückreichend bis 1850 Acht-Jahres-Schnitte, korrespondierend mit den Amtszeiten von US-Präsidenten, zeigt sich, dass der Anstieg des Meeresspiegels in der Amtszeit Abraham Lincolns ebenso 2,84 Millimeter pro Jahr betrug wie der unter Franklin Roosevelt oder Donald Trump.

Zwischen 20 000 und 6000 v. Chr. stieg der Meeresspiegel um 120 Meter – seither in Millimetern

Es zeige sich über die gesamte Zeitspanne ein gleichmäßiger linearer Anstieg. Erst wenn man die Höhe des Meeresspiegels über 22 000 Jahre und mehr grafisch darstelle, zeige sich ein Anstieg von etwa 120 Metern zwischen dem damaligen Eiszeitmaximum und der Zeit um etwa 6000 v. Chr., der auch dazu geführt habe, dass es nicht mehr möglich war, die Wegstrecke vom heutigen Sibirien auf das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten trockenen Fußes zu durchqueren – wodurch auch die ersten Menschen auf den nordamerikanischen Kontinent gelangt waren. Seit etwa 2000 Jahren bewegt sich der Anstieg des Meeresspiegels auf jenem stetigen niedrigen Niveau, das auch heute die Situation beschreibt.

Anhand einer selbst nachgebauten Grafik hat Heller zudem die Daten über die Anzahl der Tage mit einem Temperaturmaximum von mehr als 32 Grad Celsius (90 Fahrenheit) in Waverly, Ohio ausgewertet. Dabei hat sich herausgestellt, dass es beispielsweise im Jahr 1936 an nicht weniger als 82 und im Jahr 1895 immerhin noch an 73 Tagen heißer war als 32 Grad, während dies seit 1945 in keinem Jahr häufiger als 45 Mal der Fall war.

Insgesamt würde eine Durchschnittslinie seit 1890 eine deutlich abnehmende Tendenz in der Zahl der Hitzetage zeigen, eine, die 1955 beginnt, hingegen eine Tendenz nach oben. Hellers Fazit: Der Eindruck einer unmittelbar bevorstehenden und die Menschheit in ihrer Existenz gefährdenden Klimakatastrophe lässt sich anhand objektiver Daten in unwiderlegbarer Weise darstellen – vorausgesetzt, man wählt einen passenden Auswertungszeitraum.



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