Weitere Tote durch Brände in Kalifornien – Paradise ist komplett zerstört

Täglich steigt die Zahl der Todesopfer durch die verheerenden Brände in Kalifornien. Verkohlte Leichen werden aus Ruinen gezogen, während anderswo noch Feuer wüten. Der Ort Paradise muss komplett wieder aufgebaut werden. Helfer stehen dort vor riesigen Aufgaben.
Titelbild
Rettungskräfte suchen nach Todesopfern in einem ausgebrannten Wohnwagenpark in Paradise.Foto: John Locher/AP/dpa
Epoch Times15. November 2018

Die Großbrände in Kalifornien sind noch lange nicht unter Kontrolle und fordern jeden Tag mehr Opfer.

Beim „Camp“-Feuer im Norden des Bundesstaats stieg die Zahl der Toten auf 56, nachdem in Trümmern 8 weitere Leichen gefunden wurden, wie der Sheriff von Butte County, Kory Honea, am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Dies sind mehr Tote als je zuvor bei einem Feuer in dem Bundesstaat. Von dem kleinen Ort Paradise blieben nur qualmende Ruinen übrig. Der Chef der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Brock Long, sagte, der Wiederaufbau und die vorübergehende Versorgung der Menschen dort seien eine enorme Herausforderung.

Im Süden Kaliforniens bei Malibu nordwestlich von Los Angeles wütet weiter das „Woolsey“-Feuer. Beide Brände haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald und Tausende Häuser zerstört. Im Süden belief sich die Zahl der Todesopfer bislang auf zwei. Insgesamt starben bislang also 58 Menschen durch die verheerenden Feuer.

In Südkalifornien fraßen sich die Flammen durch die pittoreske hügelige Gegend rund um den Promi-Wohnort Malibu. Tausende Bewohner der Gegend mussten sich in Sicherheit bringen und ihre Häuser verlassen. Auch die Villen mehrerer in und um Malibu ansässiger Stars brannten ab – darunter die Häuser von Popstar Miley Cyrus und ihrem Lebensgefährten Liam Hemsworth sowie von Schauspieler Gerard Butler und TV-Moderator Thomas Gottschalk.

Seit einer Woche sind mehrere tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen im Norden und im Süden Kaliforniens zu bekämpfen. Der Ort Paradise nördlich von Sacramento glich nach dem „Camp“-Inferno einer Geisterstadt, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Suchteams und Spürhunde arbeiten sich dort durch die Trümmer, um nach Leichen zu suchen. Mehrere Todesopfer seien noch nicht identifiziert, sagte Sheriff Honea am Mittwochabend (Ortszeit). DNA-Tests sollten dabei helfen. Die Zahl der Todesopfer könnte weiter steigen. 130 Menschen werden laut Honea dort derzeit noch vermisst.

Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown äußerte sich schockiert über das Ausmaß der Zerstörung. „Es sieht aus wie ein Kriegsgebiet“, sagte er. US-Innenminister Ryan Zinke, der die betroffenen Gebiete am Mittwoch besuchte, sprach von einer verheerenden Tragödie und betonte: „Das ist das schlimmste Feuer, das ich je gesehen habe.“

Katastrophenschützer Long sagte, es handele sich um eine komplexes Desaster, insbesondere wegen der völligen Zerstörung des Ortes Paradise. Die Helfer müssten sich dort zunächst vorsichtig durch die Trümmer arbeiten, um nach Toten zu suchen. Danach müssten die Trümmer weggeschafft werden. Die komplette Infrastruktur der Stadt müsse wieder aufgebaut werden. In der Zwischenzeit müssten die Menschen untergebracht werden. Vorübergehend müssten Schulen und eine medizinische Versorgung für die Bewohner des Ortes organisiert werden. Und jene, deren Geschäfte abgebrannt seien, bräuchten neue Jobs. „Das wird ein sehr langer und sehr frustrierender Prozess für die Menschen in Paradise.“ Der Wiederaufbau werde Jahre dauern.

Derzeit sind viele Menschen in Notunterkünften untergebracht. Die Behörden sind besorgt, dass sich dort Krankheiten schnell ausbreiten könnten. Die Gesundheitsbehörde im Butte County rief die Bevölkerung auch auf, sich und besonders Kinder vor der rauchverschmutzten Luft zu schützen und drinnen zu bleiben. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion