„Megahitzewelle“ in Deutschland – oder doch nur ein normaler Sommer?

Der Sommer ist da. Mehrere Experten sprechen dabei von einer „Klimakrise“ und den angeblich dramatischen Folgen des Klimawandels. Kürzlich kursierte ein Wettermodell mit baldigen Extremtemperaturen in Deutschland in der kommenden Woche. Doch wie viel hat dieses Modell mit der Realität zu tun?
Titelbild
In den kommenden Tagen soll das Wetter hochsommerlich warm werden. Symbolbild.Foto: iStock
Von 13. Juli 2022


Wer in den vergangenen Tagen den Wetterbericht verfolgt hat, hat womöglich auch die eindringlichen Warnungen vor einer kurz bevorstehenden Hitzewelle in Deutschland mitbekommen. Meteorologen haben den Zeitraum dieser Hitzewelle auf Sonntag (17. Juli) bis Samstag (23. Juli) datiert. Das Thermometer sollte – mitten im Sommer – demnach auf Temperaturen von über 40 Grad klettern.

So hat beispielsweise Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in einem Bericht vom Sonntag befürchtet, dass diese Hitzewelle viele Todesopfer fordern werde. Er hat sie sogar als „Megahitzewelle“ bezeichnet und empfohlen, sich mit „Flüssigkeit“ und „Ventilatoren“ entsprechend vorzubereiten. Doch kommt auf uns wirklich eine so bedrohliche Hitzewelle zu – oder doch nur ganz normales Sommerwetter?

Fehlerhaftes Wettermodell

Der ZDF-Meteorolge Özden Terli postete auf der Kurznachrichtenplattform Twitter ein US-GFS-Wettermodell mit Temperaturen von stellenweise bis zu 45 Grad in Deutschland. Das wäre für einen deutschen Sommer tatsächlich ein sehr hoher Wert.

Auch der ARD-Meteorologe Karsten Schwanke hat dieses Wettermodell über Twitter geteilt. Daraufhin forderte ein anderer User direkt, das Wetter im Sommer nicht länger verharmlosend, sondern endlich mit mehr Dramatik darzustellen.

Ein wichtiges Detail haben Terli und Schwanke ihren Followern jedoch vorenthalten. Die Fachleute von Kachelmannwetter sind in einem Video näher auf das verbreitete GFS-Modell eingegangen und deckten den darin verborgenen Fehler auf. So ist dieses Modell mit den Spitzenwerten von 45 Grad nur eines von vielen.

Wetter über der Wüste Deutschland

Hinzu kommt noch, dass dieses GFS-Modell durch einen bestimmten Parameter diese enorm hohen Temperaturen erreicht. Dieser Parameter ist die Bodenfeuchte. Sie ist viel zu gering eingestellt – in etwa auf Wüstenniveau, wo keine Pflanzen oder nur vertrocknete Pflanzen existieren. Von solch einer Vegetation ist ganz Deutschland weit entfernt, wie man bei einem Blick auf die nächste Grün- oder Waldfläche erkennt. Die Böden und Pflanzen besitzen noch ausreichend Feuchtigkeitsvorräte, die sie bei höheren Temperaturen durch Verdunstung abgeben können.

In dem Kachelmann-Bericht wird von einem wärmeren Mittwoch und Donnerstag gesprochen, wo regional die Temperatur auf 35 Grad steigen könnte, speziell im Südwesten des Landes. Ansonsten sind normale Sommertemperaturen um die 30 Grad zu erwarten. Gleichzeitig ziehe bereits eine Tiefdruckzone von Norden auf, die in Deutschland bis spätestens Freitag eine Temperatursenkung um ein paar Grad bewirken soll. Dazu sind in der Nordhälfte des Landes vereinzelte, leichte Regenfälle zu erwarten. Auch in der darauffolgenden Woche sind nach neuen Prognosen ähnliche Wetterlagen zu erwarten.

Insofern wird Deutschland höchstwahrscheinlich von der von Lauterbach befürchteten „Megahitzewelle“ verschont bleiben. Dennoch ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme bei sommerlichen Temperaturen immer zu empfehlen. Zwei bis drei Liter Wasser sollte man dabei über den Tag verteilt trinken. Außerdem sollte ein längerer Aufenthalt in der prallen Sonne vermieden werden.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion