Sturmtief „Mortimer“: Bahn stellt Fernverkehr im Norden teilweise ein

Das Tief "Mortimer" ist in der Nacht über Teile Deutschlands gezogen und hat vor allem für umgekippte Bäume und abgebrochene Äste gesorgt. Größere Schäden blieben zunächst aus. Vorüber ist der Sturm aber noch nicht.
Titelbild
Bahngleise.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times30. September 2019

Das Sturmtief Mortimer hat am Montagmorgen den Bahnverkehr in Norddeutschland massiv beeinträchtigt. Vor allem wegen umgestürzter Bäume waren mehrere Strecken gesperrt, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Betroffen waren demnach unter anderem die Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin, Hamburg und Hannover sowie zwischen Bremen und Hannover. Fernverkehrszüge blieben in den Bahnhöfen stehen.

Am Montagmorgen war unter anderem bei Eystrup auf der Strecke zwischen Hannover und Bremen ein Baum auf die Gleise gestürzt. Die Strecke wurde daraufhin gesperrt.

Ein Bahnsprecherin konnte zunächst keine Angaben dazu machen, wann die einzelnen Strecken wieder befahren werden können. Die Bahn bat alle Reisenden, sich im Internet über ihre Verbindungen zu informieren.

Das Tief „Mortimer“ hat in der Nacht nur geringfügigen Schaden angerichtet. Die Lagezentren der Polizei in allen 16 Bundesländern berichteten in der Nacht hauptsächlich von umgekippten Bäumen und abgebrochenen Ästen. Größere Schäden blieben vorerst aus.

Meldungen von Verletzten gab es den Angaben zufolge am frühen Morgen keine. Auch die Deutsche Bahn meldete zunächst keine sturmbedingten Einschränkungen. Eine spektakuläre Rettungsaktion erlebten hingegen Hunderte Schafe auf einer Weide in Dortmund.

Starke Regenfälle hatten die Weide mit rund 300 Tieren geflutet. Die Feuerwehr habe ein Rettungsboot eingesetzt und Stege gebaut, um die Tiere vor dem Ertrinken zu retten, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte am frühen Montagmorgen.

Bis 02:00 Uhr waren den Angaben zufolge 200 Tiere von der Weide geholt worden. Die Wiese stand nach Angaben eines dpa-Fotografen anderthalb bis zwei Meter unter Wasser. Mehrere Tiere, darunter auch Lämmer, seien in den Wassermassen verendet. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 120 Einsatzkräften vor Ort.

Im Saarland waren bis 2.20 Uhr rund 50 Notrufe wegen umgekippter Bäume oder Bauzäune eingegangen. Ein Baum sei auf ein geparktes Auto gefallen. Aus Bremen meldete eine Sprecherin „außer viel Regen nichts“.

Am späten Abend und in der ersten Nachthälfte sollte der Schwerpunkt des Sturms laut Deutschem Wetterdienst (DWD) auf dem Westen und der Südhälfte Deutschlands liegen.

Verlagerung gen Osten

Der Vorhersage zufolge sollten sich die stärksten Böen über den Norden in den Nordosten und Osten Deutschlands verlagern, wo sie bis zum Nachmittag anhalten sollen. Im Norden und Nordosten bestehe Unwettergefahr durch einzelne orkanartige Böen. Vereinzelt könne es zu kurzen Gewittern kommen. Mit dem Abzug von „Mortimer“ nach Osten schwäche sich der Wind von Westen her rasch ab. Dort werde bereits am Montagvormittag kaum noch etwas vom Sturm zu spüren sein.

Der Deutsche Wetterdienst hatte das Tief „Mortimer“ als ein kleines Tief, „das recht flink unterwegs ist und nicht unterschätzt werden sollte“, angekündigt.

Gefahrenpotenzial sah der DWD unter anderem, weil die Bäume noch voll belaubt seien und dem Wind damit eine große Angriffsfläche böten, so dass sie auch bei nicht ganz so hohen Windstärken umstürzen könnten. (dpa)



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