Südafrikas Küstenprovinzen versinken im Wasser

Südafrikas Küstenregionen bereiteten sich auf den Osteransturm in- und ausländischer Touristen vor. Doch dann kam das Chaos. Ganze Regionen stehen nach heftigem Dauerregen unter Wasser.
Titelbild
Überschwemmung im südafrikanischen Durban.Foto: PHILL MAGAKOE/AFP via Getty Images
Epoch Times12. April 2022

Überschwemmte Verkehrswege, eingestürzte Häuser und Brücken, Schlammlawinen, reißende Wasserströme.

In Südafrikas Küstenregion haben ungewöhnlich heftige Niederschläge Chaos, Verwüstung und Todesfälle verursacht. In einer vorläufigen Bilanz sprachen die Behörden am Abend von 45 Toten – das ist eine Zahl, die angesichts zahlreicher Vermisster noch steigen dürfte. Einen genauen Überblick über die Lage gab es bis zum Abend nicht. Die Kommunikation wurde durch den Ausfall hunderter Funkmasten erschwert, zudem waren viele Verkehrsverbindungen unterbrochen.

Das Militär wurde mobilisiert

Rund 100 Schulgebäude wurden laut der Regionalregierung beschädigt – in einem saßen Schüler und Lehrer bis zur Evakuierung stundenlang fest. In den sozialen Medien gab es Hilferufe von Menschen, die in ihren Häusern festsaßen. Zur Katastrophenhilfe wurde auch das Militär mobilisiert. „Wir waren alle überrascht von der Heftigkeit dieses Sturms“, sagte am Dienstag der Bürgermeister der Ethikwini-Region rund um Hafenstadt Durban, Mxolisi Kaunda. „Es gibt sehr viele Schäden, die Fluten sind überall.“ Die Stadt habe Gemeindezentren als Notunterkünfte für die Opfer geöffnet.

„Hier herrscht ringsum das nackte Chaos“, berichtet Chris Schädle, der deutsche Eigner vom „Siggi’s“ Restaurant in Salt Rock. Der kleine südafrikanische Küstenort liegt am Indischen Ozean, nicht weit von der mit Bremen partnerschaftlich verbundenen Hafenstadt Durban entfernt. Schädles Personal musste im Restaurant übernachten, da eine weggeschwemmte Brücke eine Verbindungsstraße blockierte.

Veraltete Infrastruktur

Rund 200 Millimeter Niederschläge ergossen sich innerhalb von 24 Stunden über der Region, berichtete André de Ruyter vom Stromkonzern Eskom am Dienstag. Das Wetteramt sprach sogar von bis zu 300 Millimetern an einigen Orten. Erschwert wurde die Situation durch Stromausfälle, Erdrutsche, aber auch eine veraltete Infrastruktur, die die enormen Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte.

Die Stromausfälle, so de Ruyter, ließen sich erst beheben, wenn der Dauerregen stoppt. „Da die Überflutungen noch andauern, sind wir mit einer ersten Bestandsaufnahme der Schäden befasst.“ Obwohl die noch weitgehend unklar sind, gingen Medien des Landes von mindestens 20 Toten aus. Befürchtet werden zudem Sachschäden in Millionenhöhe.

In den sozialen Medien zeigten Anwohner Videos von reißenden Wasserströmen in Häusern und Siedlungen sowie Bilder feststeckender Lastwagen oder Personenwagen, die von den Wassermassen weggerissen wurden. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, angesichts anhaltender Niederschläge in den Wohnungen zu bleiben, aber tiefer gelegene Regionen zu verlassen. Schon zu Jahresbeginn hatte es Überschwemmungen gegeben. „Aber so heftig wie jetzt – das gab es hier noch nicht“, meinte Schädle.

Extremwetterlage hält an

Das Land an der Südspitze Afrikas befindet sich aktuell im Griff einer Extremwetterlage, die in kürzester Zeit unverhältnismäßig viel Feuchtigkeit mit sich bringt. Weitere Niederschläge werden erwartet.

Die Provinz KwaZulu-Natal befindet sich am Indischen Ozean und grenzt an Niedersachsens Partnerprovinz, die Ostkap-Provinz. Dort sind auch mehrere deutsche Automobil-Unternehmen und Zulieferfirmen angesiedelt. In den Küstenorten, in denen viele Südafrikaner, aber auch Ausländer Ferienwohnungen haben, schossen am Dienstag aus tiefer gelegenen Apartments rauschende Wasserfontänen über Balkone ins Freie.

Die Küstenprovinz KwaZulu-Natal ist eines der wichtigsten Urlaubsziele im Land, die sich schon auf den traditionellen Osteransturm in- und ausländischer Touristen vorbereiteten. Dort leben auch sogenannte Springbock-Deutsche – deutschstämmige Südafrikaner, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts auch in der heutigen Provinz KwaZulu-Natal angesiedelt haben. Auf etwa 15.000 schätzt der Hamburger Schiffsmakler und deutsche Konsul Malte Kersten deren Zahl in Orten wie Braunschweig, Augsburg, New-Germany oder New-Hanover.

Das landeinwärts gelegene Hermannsburg wurde einst von Missionaren aus dem gleichnamigen Ort in der Lüneburger Heide begründet, es ist heute Sitz einer Schule und eines Museums. Laut Kersten kommen zu den Springbock-Deutschen rund 5.000 in der Provinz lebende Deutsche. (dpa/red)



Unsere Buchempfehlung

Die Umweltbewegung benutzt mit sensationeller Rhetorik den aufrichtigen Wunsch der Menschen, die Umwelt zu schützen. Allerdings treiben verschiedene Akteure den Umweltschutz auf die Spitze und verabsolutieren das harmonische Zusammenwirken der menschlichen Gesellschaft mit der natürlichen Ökologie.

Was viele dabei nicht erkennen, ist, wie Kommunisten diesen neuen „Ökologismus“ benutzen, um sich als moralisch überlegen darzustellen und ihre eigene Agenda voranzutreiben. Auf diese Weise wird der Umweltschutz in hohem Maße politisiert, ins Extrem getrieben und sogar zu einer Pseudoreligion.

Irreführende Propaganda und verschiedene politische Zwangsmaßnahmen gewinnen die Oberhand, wobei sie das Umweltbewusstsein in eine Art „Kommunismus light“ verwandeln. „Öko und die Pseudoreligion Ökologismus“ wird im Kapitel 16 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert.

Jetzt bestellen – Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

„Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Die Autoren analysieren, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion