WWF warnt vor „größtem Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier“

Derzeit erlebe die Welt "das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier", erklärte WWF am Donnerstag anlässlich des Internationalen Tags des Artenschutzes am 3. März. "Wir müssen verhindern, dass in den kommenden Jahren Gorilla, Tiger oder Elefanten den Dinosauriern nachfolgen", so WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes.
Titelbild
Dinosaurier SkelettFoto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images
Epoch Times2. März 2017

Die Umweltorganisation WWF hat angesichts von Klimawandel, Lebensraumzerstörung und Wilderei vor einem rasanten Artensterben gewarnt.

Derzeit erlebe die Welt „das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier“, erklärte die Organisation am Donnerstag anlässlich des Internationalen Tags des Artenschutzes am 3. März. „Wir müssen verhindern, dass in den kommenden Jahren Gorilla, Tiger oder Elefanten den Dinosauriern nachfolgen“, sagte WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes.

Wilderei, Lebensraumzerstörung und Klimawandel setzten den Tieren immer stärker zu, erklärte der WWF. Um gegen den illegalen Handel mit geschützten Arten sowie gegen Korruption und Wilderei vorzugehen, forderte Brandes die Bundesregierung auf, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit gegenzusteuern. Das Problem der Korruption betreffe vor allem die afrikanischen Staaten südlich der Sahara und Südostasien. Deutschland könne einen Beitrag leisten, „die kriminellen Strukturen der Arten-Mafia“ zu zerstören. Das komme auch den Menschen vor Ort zugute, die „unter den Machenschaften der Wilderer“ litten.

Nicht nur den illegalen Handel mit Tigerknochen, Nashorn oder Elfenbein will der WWF unterbinden, auch den legalen Export von Roh-Elfenbein aus der Europäischen Union kritisiert er: „Legale Exporte können zum Reinwaschen genutzt werden, indem Stoßzähne von kürzlich illegal getöteten Elefanten fälschlich als legales Elfenbein deklariert werden“, sagte Brandes. Die EU sei weltweit einer der größten Elfenbein-Exporteure.

Der WWF macht zum Internationalen Tag des Artenschutzes außerdem auf seinen aktuellen Living Planet Index aufmerksam, mit dem die Organisation den Zustand der weltweiten biologischen Vielfalt erfasst. In 40 Jahren hätten sich die über 14.000 untersuchten Tierpopulationen mehr als halbiert. Der Rückgang biologischer Vielfalt um 58 Prozent liege auch an der Jahrzehnte anhaltenden Übernutzung der natürlichen Ressourcen durch den Menschen.

Am 3. März 1973 wurde das Washingtoner Artenschutzabkommen Cites unterzeichnet, dem bis heute 183 Staaten beigetreten sind. Das Abkommen will dem unkontrollierten internationalen Handel mit geschützten Arten entgegenwirken und umfasst 5600 Tier- und 30.000 Pflanzenarten. Der Großteil davon darf nur mit einer Ausfuhrgenehmigung der Ursprungsländer gehandelt werden, mit einigen Arten darf überhaupt nicht gehandelt werden. Bei Nicht-Einhaltung der Konvention müssen die Vertragsstaaten mit Sanktionen bis hin zu Handelsverboten rechnen.

Als Erfolge des Abkommens bezeichnet der WWF zum Beispiel das Handelsverbot mit Walfleisch, das fast auf der ganzen Welt gilt, und den inzwischen kontrollierten Kaviar-Handel. (afp)



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