Medien geben Trump Schuld an Massakern in USA – Täter hingen jedoch Satanismus und Ökofaschismus an

Die Reaktionen deutschsprachiger Mainstream-Medien auf die jüngsten Terrorakte von El Paso und Dayton folgen dem bekannten Muster: Angeblich „rassistische“ Rhetorik von US-Präsident Donald Trump und das Recht auf Waffenbesitz seien demnach für die Bluttaten verantwortlich. Ein Manifest des Attentäters von Texas deutet auf andere Beweggründe.
Von 5. August 2019

Amerika trauert um die Opfer der jüngsten Schusswaffen-Massaker in El Paso, Texas und Dayton, Ohio. Liberale Medien nehmen die Bluttaten zum Anlass, eine vermeintliche Mitverantwortung einer angeblich „rassistischen“ Rhetorik des US-Präsidenten Donald Trump und des durch den Zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung gewährleisteten Rechts auf Waffenbesitz zu konstruieren.

El-Paso-Attentäter droht die Todesstrafe

Am Samstag (3.8.) hatte erst der 21-jährige Patrick Crusius aus der Region um Dallas in einem Walmart-Einkaufszentrum in El Paso das Feuer eröffnet und dabei mindestens 20 Menschen getötet und 26 weitere verletzt. Nur 13 Stunden später schoss der 24-jährige Connor Betts aus Ohio in Dayton um sich und tötete neun Menschen, darunter seine eigene Schwester und deren Freund. Während Betts bei seinem Amoklauf von der Polizei erschossen wurde, konnten die Sicherheitskräfte Crusius festnehmen. Ihm drohen nun eine Anklage wegen mehrfachen Mordes und die Todesstrafe.

Derzeit laufen die Ermittlungen hinsichtlich möglicher Motive der Todesschützen. Im Fall des 24-jährigen Betts könnten diese im persönlichen Bereich liegen. Ehemalige Klassenkameraden berichten, er habe in der Schule vor allem Mädchen gemobbt und sei durch Gewaltfantasien aufgefallen. Quellen zufolge soll er zudem eine „Todesliste“ und eine „Vergewaltigungsliste“ geführt haben.

Sein mittlerweile gelöschter Twitter-Account, dessen Inhalte das Portal „Heavy“ auswertete, wies Betts als bekennenden Linksradikalen und Trump-Gegner aus. Er betrieb einen Account mit dem Namen „Flowers for Atomsk“, sprach dort der demokratischen Senatorin Liz Warren seine Unterstützung aus, kritisierte Fraktionschefin Nancy Pelosi für mangelnde Unterstützung von vier linksradikalen Abgeordneten der Demokraten und billigte Gewalt gegen vermeintliche oder tatsächliche Rechtsextremisten.

„Ich will Sozialismus, und ich werde nicht warten, bis die ganzen Idioten endlich rumkommen und es begreifen“, antwortete er einem anderen Twitter-Nutzer. Bei der Wahlbehörde seines Heimatbezirks Greene County war Betts als Demokrat eingetragen.

„selfie4satan“

Sein Profil wies als Charakterisierung auf „Anime-Fan/Metalhead/Linksradikaler/Ich fahre zur Hölle und kehre nicht zurück“. In der Beschreibung eines Selfies verwendete er die Hashtags „#selfie4satan #HailSatan @SatanTweeting“. Zudem verspottete er den früheren Senator John McCain an dessen Todestag und bedachte wenige Stunden vor seiner eigenen Bluttat Tweets im Zusammenhang mit dem Massaker von El Paso mit Likes.

Dennoch deutet bis dato nichts auf eine politische Motivation des Attentäters von Dayton hin. Anders sieht es im Fall des 21-jährigen Crusius aus Texas aus. Ähnlich wie der mutmaßliche Attentäter von Christchurch in Neuseeland vom vergangenen März, Brenton Tarrant, der ein „Manifest“ verfasste, hat auch er ein Bekenntnis hinterlassen, in dem er auf mögliche Motive eingeht.

Crusius schreibt darin, dass seine politischen Ansichten zu Themen wie Automatisierung, Einwanderung und vielem mehr seit Jahren unverändert seien und dass weder Präsident Donald Trump noch irgendwelche anderen Präsidentschaftskandidaten mit seinem Tatentschluss etwas zu tun hätten. In seinem Text, den er auf dem Portal 8chan veröffentlichte, kritisierte Crusius Demokraten und Republikaner gleichermaßen als „von den Unternehmen gesteuert“.

Anklänge an Brenton Tarrant, den „Lorax“ – und Al Gore

In der inhaltlichen Ausrichtung seines Pamphlets lässt Crusius deutliche Anklänge an Tarrants Manifest erkennen. Tiraden gegen die „Rassenmischung“ und eine „hispanische Invasion von Texas“ verbinden sich mit Forderungen nach einer staatlichen Krankenversicherung und einem „bedingungslosen Grundeinkommen“. Vor allem aber widmet Crusius der Ökologie einen wesentlichen Teil seiner Ausführungen – und kombiniert Theorien über eine vermeintliche „Überbevölkerung“, der man entgegenzusteuern habe, mit Appellen an eine „Änderung des Lebensstils“, wie man sie auch von linken Ökologisten wie der „Fridays for Future“-Bewegung kennt.

„Der amerikanische Lebensstil ermöglicht unseren Bürgern eine unglaubliche Lebensqualität“, heißt es in dem Pamphlet, das er in Anlehnung an die bekannte gleichnamige Dokumentation des früheren Präsidentschaftskandidaten Al Gore als „Unbequeme Wahrheit“ deklariert. „Aber unser Lebensstil zerstört die Umwelt unseres Landes. Die Verschmutzung der Umwelt schafft eine enorme Last für künftige Generationen.“

Crusius nimmt Bezug auf die Figur des „Lorax“ aus der Unterhaltungskultur und beklagt Wasserverschmutzung, Ölbohrungen, Konsum sowie Plastik- und Elektronikmüll, die dieser schaffe. Der Durchschnittsamerikaner sei jedoch nicht bereit, seinen Lebensstil zu verändern, und die Politik handele nicht, weil die Regierung und die Parteien „den Konzernen gehören“.

Ähnlich wie Tarrant, der sich selbst als „Ökofaschist“ bezeichnet hatte, widmet Crusius jedoch auch der Einwanderung breiten Raum und bezeichnet diese als wesentlichen Aspekt der angeblichen Gefährdung ökologischer Nachhaltigkeit. Diese müsse, so suggeriert Crusius, durch eine notfalls gewaltsame Bevölkerungsreduktion sichergestellt werden.

„Die Umweltsituation wird von Jahr zu Jahr schlimmer“, erklärt Crusius in seinem Manifest – obwohl statistische Daten sowohl für die USA als auch auf globaler Ebene dieser Einschätzung zuwiderlaufen. „Die meisten von euch sind zu stur, um euren Lebensstil zu ändern. Deshalb muss es der logische nächste Schritt sein, die Zahl der Menschen zu reduzieren, die in Amerika Ressourcen verbrauchen. Wenn wir ausreichend Leute loswerden können, kann unsere Lebensweise wieder nachhaltig werden.“

Gute linke und böse rechte Ökologie?

Auch Brenton Tarrant hatte in seinem Manifest erklärt, man müsse bereit sein, zum Wohle der Umwelt notfalls auch das Lebensrecht von Menschen infrage zu stellen:

„Die Umwelt wird durch die Überbevölkerung zerstört. Wir Europäer sind eine der Gruppen, die die Welt nicht überbevölkern. Die Invasoren überbevölkern die Welt. Indem man die Invasoren tötet, die Überbevölkerung tötet, rettet man die Umwelt.“

Auf der Linken ist der Umgang mit dem Phänomen „weißer Nationalisten“, die ökofaschistische Ideen aufgreifen, uneinheitlich. In deutschsprachigen Mainstreammedien versucht man den Fokus weitgehend allein auf Trumps „rassistische Rhetorik“ und auf das Waffenrecht in den USA zu lenken. Die ökologistischen Ideen von Attentätern wie Tarrant oder Crusius werden allenfalls am Rande erwähnt, wenn nicht gänzlich unbeachtet gelassen.

Medien wie das „Dissent“-Magazin hingegen schrieben bereits nach den EU-Wahlen über einen vermeintlichen Wandel in der Klimapolitik rechtsgerichteter Parteien. Sie versuchen damit, die „gute“, linke Klimapolitik, der es der „Huffington Post“ zufolge nur um die Schaffung werthaltiger Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien und um „gerechte Verteilung der Ressourcen“ gehe, von der „bösen“ rechten Klimapolitik abzugrenzen, der man die malthusianischen Aspekte der Ökologiebewegung inklusive staatlicher Geburtenkontrolle und Bevölkerungsreduktion zuzuordnen trachtet.

Dieser Ansatz lässt jedoch außer Acht, dass es keine rechten Publikationen oder Exponenten waren, die wie jüngst der „Stern“ ohne jedwede kritische Distanz Studien zitieren, die im Einklang mit Agitatorinnen wie der SPD-Aktivistin Verena Brunschweiger Babys zum Feindbild erklären und einem Ende des Kinderkriegens das Wort reden.

Mythos der „Überbevölkerung“ als ökologistischer Türöffner nach rechts

Von den Ökologisten von rechtsaußen unterscheidet sie lediglich der Schwerpunkt, den sie dabei setzen wollen: Während links das Null-Kind-Ideal zuerst im eigenen Land mithilfe finanzieller Anreize umgesetzt werden soll, plädieren Politiker wie der mittlerweile abgewählte Sprecher der „Jungen Alternative“ (JA) in Berlin, David Eckert, dafür, Druck auf Länder im Süden des Globus auszuüben, damit diese eine umfassende staatliche Geburtenkontrolle nach chinesischem Vorbild erzwingen. Diese Position erwähnte auch explizit das „Dissent“-Magazin in seiner Analyse über eine dort wahrgenommene Diskursverschiebung.

Tatsächlich zeigt sich, dass vermeintlich oder tatsächlich Rechtskonservative sich zwar mehrheitlich nur schwer von der These einer „menschengemachten Erderwärmung“ überzeugen lassen. Allerdings hat sich in vielen Fällen die Heranziehung des Mythos einer „Überbevölkerung“ in Teilen Afrikas oder Asiens als Türöffner erwiesen, um auch in diesem Spektrum die Akzeptanz von staatlichem Zwang zur Reduktion der Bevölkerung zu steigern.

Deutsche Mainstream-Medien wie der „Spiegel“ scheinen demgegenüber von vornherein diskurstechnische Vorkehrungen treffen zu wollen, um zu verhindern, dass das totalitäre Potenzial einer radikal ökologischen Politik überhaupt erst zum Thema werden kann – das sich auch in Ökoterrorismus entfalten kann. Deshalb kommt das Thema „Ökofaschismus“ in dortigen Analysen zu den Hintergründen des Attentats von El Paso gar nicht erst zur Sprache.

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion