Schießerei in Straßburger Innenstadt – Vier Tote und elf Verletzte

Bei einer Schießerei auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg wurden vier Menschen getötet und elf verletzt, wie die Polizei mitteilt. Behörden vermuten einen terroristischen Hintergrund.
Epoch Times11. Dezember 2018

00:24 Innenminister Castaner in Straßburg eingetroffen

Nach dem Anschlag am Straßburger Weihnachtsmarkt ist Frankreichs Innenminister Christophe Castaner in der Stadt eingetroffen. Er habe mit dem örtlichen Präfekten und Sicherheitskräften die Lage erörtert, teilte Castaner am frühen Morgen via Twitter mit. Auch der Staatsanwalt von Paris, der in Frankreich für Antiterrorermittlungen zuständig ist, sei in Straßburg, sagte Castaner. Bei dem Angriff waren zwei Menschen umgekommen, mindestens 12 wurden verletzt.

23:40 Berichte: Straßburger Angreifer sollte verhaftet werden

Der Straßburger Angreifer sollte Medienberichten zufolge eigentlich am Dienstagmorgen verhaftet werden. Wie der Sender France Info am Abend unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, war der Mann jedoch nicht zu Hause. Demnach wird ihm versuchter Mord vorgeworfen. Es handele sich um einen 29-Jährigen. Die Zahl der Toten ist nach Informationen des französischen Nachrichtensenders BFMTV mittlerweile auf mindestens vier gestiegen. Nahe dem Weihnachtsmarkt der Stadt waren Schüsse gefallen. Der mutmaßliche Täter floh.

23:26 Uhr: Die Zahl der Toten steigt auf vier

Nach dem Anschlag in Straßburg ist die Zahl der Toten auf vier gestiegen. Das berichtete am Abend die Lokalzeitung Dernières Nouvelles d’Alsace auf ihrer Internetseite. Rund ein dutzend Menschen sollen zudem verletzt worden sein, als ein Mann am Abend am Weihnachtsmarkt das Feuer eröffnete und um sich schoss.

23:18 Uhr: Juncker twittert und drückt Mitgefühl aus

Nach dem schweren Angriff im französischen Straßburg mit mindestens zwei Toten hat EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sein Mitgefühl ausgedrückt. Seine Gedanken seien bei den Opfern der Schießerei in Straßburg, die er mit großer Entschiedenheit verurteile, schrieb Juncker bei Twitter.

Straßburg sei ein Symbol für den Frieden und die europäische Demokratie. „Werte, die wir immer verteidigen werden.“ Auch der CSU-Europapolitiker Manfred Weber drückte bei twitter seine Anteilnahme aus.

23:00 Uhr: Bundespolizei warnt vor Grenzübertritt

Nach dem tödlichen Angriff auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt warnt die Bundespolizei in Baden-Württemberg vor einem Grenzübertritt. „Sofern möglich vermeiden Sie bitte aktuell den Grenzübertritt im Bereich Kehl“, schrieben die Behörden am Dienstag auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. Sie begründeten dies mit der laufenden Fahndung nach dem Täter.

Die grenzüberschreitende Straßenbahn zwischen Deutschland und Frankreich verkehrte demnach nicht.

Am Eingang des Weihnachstsmarkts von Straßburg, 11. Dezember 2018. Foto: FREDERICK FLORIN/AFP/Getty Images

Zusammenfassung Stand 23:00 Uhr

Ein Mann, der als potenzieller Gefährder polizeibekannt ist, eröffnete am Dienstagabend das Feuer, dabei wurden mindestens zwei Menschen getötet. Elf weitere wurden nach Polizeiangaben schwer verletzt. Auf der Flucht wurde der Schütze von Soldaten angeschossen. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuteten ein terroristisches Motiv.

Bei der Verfolgung des flüchtigen Schützen gab es nach Polizeiangaben Schusswechsel. Der Mann habe sich in Straßburg „verschanzt“, teilte die Polizei mit. Die Innenstadt war abgeriegelt, das Innenministerium rief die Bürger auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Die Polizei kannte nach eigenen Angaben die Identität des Mannes. Für ihn war eine Gefährderakte – eine so genannte „Fiche S“ – angelegt. Darin verzeichnen die Sicherheitsbehörden potenzielle Verdächtige wie etwa gewaltbereite Islamisten, von denen eine Gefahr für den Staat ausgehen könnte. Nach Angaben des Innenministeriums war der Mann auch wegen gewöhnlicher krimineller Delikte aktenkundig.

Straßburgs Weihnachtsmarkt gilt als potenzielles Anschlagsziel und ist deswegen besonders gesichert. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron entsandte Innenminister Christophe Castaner an den Tatort und ließ sich nach Angaben seines Büros laufend über die Ereignisse informieren. Das Innenministerium sprach von einem „ernsthaften Sicherheitsvorfall“.

Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft leitete noch am Abend eine Untersuchung wegen des Verdachts auf „Mord und Mordversuch im Zusammenhang mit einer terroristischen Unternehmung“ und wegen „Bildung einer kriminellen terroristischen Vereinigung“ ein.

Rettungskräfte und Sicherheitspersonal nach der Schießerei auf dem Markt. Foto: ABDESSLAM MIRDASS/AFP/Getty Images

Mehrere Schüsse wurden abgegeben

Augenzeugen berichteten, dass gegen 20.00 Uhr mehrere Schüsse zu hören gewesen seien. Die Menschen in den Gassen hätten die Flucht ergriffen. „Wir haben mehrere Schüsse gehört, vielleicht drei, und dann haben wir Leute rennen sehen“, sagte eine Augenzeugin zu AFP. „Eine von ihnen ist gestürzt – ich weiß nicht, ob sie gestolpert ist oder getroffen wurde.“

Nach den Schüssen auf dem Weihnachtsmarkt riegelte die Polizei auch das Gebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg ab, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dort finden in dieser Woche Plenarsitzungen des Parlaments statt, hunderte Abgeordnete und ihre Mitarbeiter halten sich deshalb in der Stadt auf. Wegen der polizeilichen Absperrung konnten Parlamentarier, Mitarbeiter und Journalisten das Gebäude am Abend zunächst nicht verlassen.

Der Straßburger Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und größten in Europa. Nach Angaben der Stadt gibt auf dem Markt in der historischen Innenstadt rund 300 Buden. Der Markt zieht viele Besucher in die elsässische Stadt. Er gilt seit längerem als potenzielles Ziel für eine Terrorangriff und wird deswegen verstärkt von der Polizei bewacht.

Täglich sind rund 300 Polizisten und 160 private Wachleute auf dem Weihnachtsmarkt im Einsatz. Die Zufahrt für Autos ist drastisch eingeschränkt, Betonblöcke sollen Auto-Attentäter abhalten.

„Die Terrorgefahr ist sehr hoch“, hatte Frankreichs Innenstaatsekretär Laurent Nuñez im November bei einem Besuch zu Beginn des Straßburger Weihnachtsmarkts gesagt. „Die Vorkehrungen sind getroffen, um dieses für Straßburg und Frankreich so wichtige Ereignis mit seinen vielen Besuchern aus aller Welt zu sichern.“

Die Polizei riegelte die Gegend weiträumig ab. Foto: JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN/AFP/Getty Images

22:35 Uhr: Schütze ist als Gefährder bekannt

Der mutmaßliche Schütze vom Straßburger Weihnachtsmarkt war den französischen Behörden als potenzieller Gefährder bekannt. Er sei in einer entsprechenden Datei verzeichnet gewesen, teilte die Präfektur am Dienstagabend in Straßburg mit.

Soldaten schossen den Mann nach Polizeiangaben bei der Flucht an. Eine Patrouille habe den Angreifer getroffen, ihn aber nicht an der Flucht hindern können, teilte die Polizei weiter mit. Bei der Verfolgung des Mannes sei es zu einem Feuergefecht bekommen. Er habe sich „verschanzt“.

Bei dem mutmaßlichen Anschlag kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, elf wurden schwer verletzt. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft leitete noch am Abend eine Untersuchung wegen des Verdachts auf „Mord und Mordversuch im Zusammenhang mit einer terroristischen Unternehmung“ ein.

Elf weitere Menschen wurden verletzt, davon sieben schwer und vier leicht.

Polizei und Soldaten sind unterwegs. Foto: FREDERICK FLORIN/AFP/Getty Images

21:35 Uhr: Mindestens ein Toter

Ein Unbekannter hat am Dienstagabend auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt das Feuer eröffnet und mindestens einen Menschen getötet. Sechs weitere seien bei dem Schusswaffenvorfall verletzt worden, teilte die Präfektur des Départements Bas-Rhin mit. Der Täter sei flüchtig, die Polizei habe die Verfolgung aufgenommen.

Frankreichs Innenministerium sprach von einem „ernsthaften Sicherheitsvorfall“ und forderte die Bewohner auf, zu Hause zu bleiben. Einen ähnlichen Appell hatte zuvor Straßburgs Vize-Bürgermeister Alain Fontanel veröffentlicht.

Zu den Hintergründen der Schießerei lagen zunächst keine Angaben vor. Unklar war, ob ein terroristisches Motiv im Spiel war. Der Straßburger Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und größten in Europa. Er zieht viele Besucher in die elsässische Stadt.

Nach den Schüssen auf dem Weihnachtsmarkt riegelte die Polizei auch das Gebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg ab, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dort finden in dieser Woche Plenarsitzungen des Parlaments statt, hunderte Abgeordnete und ihre Mitarbeiter halten sich deshalb in der Stadt auf. Wegen der polizeilichen Absperrung konnten Parlamentarier, Mitarbeiter und Journalisten das Gebäude am Abend zunächst nicht verlassen.

20:45 Uhr: Schießerei in Straßburg

In Straßburg sind am Dienstagabend offenbar mehrere Personen bei einer Schießerei verletzt worden. Das berichten mehrere französische Medien übereinstimmend. Zunächst war von mindestens zwei Verletzten die Rede.

Die Polizei riegelte die Straßburger Innenstadt demnach weiträumig ab. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll auch eine Person ums Leben gekommen sein. Der Vorfall ereignete sich offenbar in der Nähe eines Weihnachtsmarkts. Das französische Innenministerium bestätige einen Vorfall in Straßburg und rief die Menschen auf, in ihren Häusern zu bleiben. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Die Stadtverwaltung appellierte an die Bewohner, vorerst nicht aus dem Haus zu gehen. „Danke an alle, die zu Hause bleiben und auf die Klärung der Situation warten“, schrieb Vize-Bürgermeister Alain Fontanel im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Der Straßburger Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und größten in Europa. Er zieht viele Besucher an. (afp/dts/dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion