„Alle haben Angst vor dem Kollaps“: London deutet Ja zur Übernahme von Credit Suisse an

Kommt die Notübernahme? Die Schweizer Bank Credit Suisse sucht dringend Hilfe. Medienberichten zufolge steht eine Übernahme kurz bevor.
«Alle haben Angst vor dem Kollaps»: Die Flagge der Schweiz weht neben dem Logo der Schweizer Bank Credit Suisse in Luzern.
Die Flagge der Schweiz weht neben dem Logo der Schweizer Bank Credit Suisse in Luzern.Foto: Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa
Epoch Times19. März 2023

Die Bank of England hat nach einem Bericht des Senders Sky News Zustimmung zu einer Übernahme der angeschlagenen Schweizer Bank Credit Suisse durch die UBS angedeutet.

Die britische Notenbank habe ihren internationalen Kollegen und der UBS signalisiert, dass sie die Notfalltransaktion unterstützen werde, berichtete der Sender weiter. Medienberichten zufolge war die Schweizer Regierung erneut zu einer Krisensitzung in Bern zusammengekommen. Zunächst drangen keine Informationen über diese Gespräche nach außen.

Eine Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS wäre die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der weltweiten Finanzkrise vor etwa 15 Jahren. Für die Notenbank, Finanzaufsicht und Regierung der Schweiz geht es auch darum, eine größere globale Bankenkrise zu verhindern.

Garantie zur Absicherung gefordert

Voraussetzung für einen solchen Megadeal sollen staatliche Sicherheiten sein. Die Schweizer Regierung solle eine Garantie zur Absicherung der mit der Übernahme verbundenen Risiken abgeben, hieß es in Medienberichten. Ziel sei eine Einigung bis Montagmorgen noch vor Öffnung der internationalen Börsen.

Im Raum steht eine komplette oder teilweise Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Die Schweizer Regierung soll hinter den Plänen stehen, die Verhandlungen gestalteten sich Medienberichten zufolge allerdings schwierig. Die Gespräche wurden demnach am Sonntag mit Hochdruck fortgesetzt. Ziel ist es – dem Vernehmen nach –, noch vor der Öffnung der Börsen am Montag zu einer Lösung zu kommen.

Arbeitnehmer fordern Einbindung in Poker um Credit Suisse

Ferner haben die Arbeitnehmervertreter eine Beteiligung an einer möglichen Übernahme des Finanzinstituts durch die Schweizer Großbank UBS gefordert.

Der Schweizerische Bankenpersonalverband verlangte am Sonntag die Einsetzung einer „Task Force“ zur Zukunft der Credit Suisse und verwies auf die enormen Auswirkungen für die Arbeitnehmer. Es dürfe keine Entscheidung ohne eine Beteiligung der Sozialpartner getroffen werden.

Nach Angaben des Bankenpersonalverbands beschäftigt die Credit Suisse rund 17.000 Mitarbeiter in der Schweiz. Da die UBS teils in ähnlichen Geschäftsfeldern in der Schweiz tätig ist, könnte es bei einer Übernahme durch die UBS zu Doppelungen kommen. Die Credit Suisse hat 95 Filialen in der Schweiz, UBS rund 200.

Die Credit Suisse war nach Skandalen und Misswirtschaft bereits angeschlagen, als sie nach dem Zusammenbruch des US-Geldinstituts Silicon Valley Bank (SVB) in einen weiteren Abwärtsstrudel geriet. Das Vertrauen der Anleger scheint erschüttert. Der Aktienkurs der CS stürzte in den vergangenen Tagen dramatisch ab. (dpa/afp/il)



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