Bau-Expertin: Ausbau von Erneuerbaren schwer umsetzbar

Bis 2030 soll Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Solche Pläne hält Bau-Expertin Lamia Messari-Becker für unrealistisch. Vor allem fehlt es an Fachkräften.
Titelbild
Solardächer werden künftig bei Privat-Neubauten zur Regel.Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times7. Dezember 2021

Die Bau-Expertin Lamia Messari-Becker hält die Pläne der Ampel-Parteien zum Ausbau erneuerbarer Energien im Gebäudesektor für schwer umsetzbar.

Eine zentrale Hürde sei der Mangel an Fachkräften, sagte Messari-Becker der Deutschen Presse-Agentur. „Zigtausende neue Solardächer und Windkrafträder stehen schon jetzt mangelnden Kapazitäten und einem eklatanten Fachkräftemangel im Baugewerbe gegenüber“, mahnte die Bau-Ingenieurin, die seit Jahren die Bundesregierung zum Bausektor berät. Die Bauwirtschaft sei „überaltert“, in den vergangenen Jahren seien viele Facharbeiter in Rente gegangen. Ohne langfristige Investitionen in Personal werde der ökologische Wandel im Gebäudesektor nicht gelingen, warnt die Expertin.

Ambitionierte Ampel-Pläne

Die neuen Koalitionspartner von SPD, Grünen und FDP planen eine Ausbau-Offensive für Wind- und Solarenergie. Dem Koalitionsvertrag zufolge soll Deutschland bis Ende des Jahrzehnts 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Auch der Gebäudesektor soll demnach deutlich grüner werden – unter anderem dadurch, dass Solardächer künftig bei Privat-Neubauten zur Regel werden.

Hier warnt die Expertin vor Fehlinvestitionen und plädiert dafür, nur dort Solaranlagen zu investieren, „wo es sich auch rechnet“. Ein Photovoltaik-Dach sei „weder überall möglich, noch überall sinnvoll“, gibt sie zu bedenken. „Pauschale Lösungen mit der Gießkanne kosten den Steuerzahler nur unnötig Geld.“ (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion