Chaos an chinesischen Börsen: Handel mit Dollar für einen Monat limitiert

China hat den Handel in US-Dollar ausgesetzt, verkauft weiterhin US-Staatsanleihen und erhöht seine Goldbestände. Auch die Deutsche Bank darf bis Ende März keine Dollar-Geschäfte mehr abwickeln.
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Gold statt Dollar: Am 7. März 2015 wurde in einem Einkaufszentrum in Yichang ein Pfad aus Goldbarren gebaut. Der Handel mit Dollar wurde am 7. Januar 2016 limitiert und ausgesetzt.Foto: STR / AFP / Getty Images lesen
Epoch Times17. Januar 2016

Am 8. Januar hat China einige Banken der wichtigsten Handelszentren angewiesen, keine Geschäfte mehr in US-Dollar abzuwickeln und den Handel mit US-Dollar für einen Monat ausgesetzt. Hintergrund ist der Abfluss des Kapitals aus China, die Devisenaufsicht will weitere Panikverkäufe verhindern. Die Dollar-Bestände sind so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr, US-Staatsanleihen werden weiterhin abgestoßen.

Auch die Deutsche Bank darf bis Ende März keine Dollar-Geschäfte mehr abwickeln. DBS und Standard Chartered sind ebenfalls von den aktuellen Regelungen für ausländische Banken betroffen. 

Die chinesische Zentralbank stößt massiv Dollars ab, um den Dollar zu schwächen und den Yuan zu stärken. Im Dezember verringerten sich die Bestände um den Rekordwert von 108 Milliarden Dollar. China hält 1,4 Billionen Dollar in US-Staatsanleien, die ebenfalls verkauft werden.

Parallel kauft China weiterhin Gold ein, im Dezember erhöhten sich die Bestände der Zentralbank um 19 Tonnen, im letzten Halbjahr 2015 offiziell um 104 Tonnen. Nach offiziellen Angaben hat China Goldreserven in Höhe von 1.762.000 Tonnen und steht hinter den USA (8.133.500 Tonnen), Deutschland (3.381.000 Tonnen), IMF, Italien und Frankreich weltweit an sechster Stelle.

Ein Banker sagte: "It’s just to stop panic buying this month", es sei nur, um diesen Monat Panikkäufe zu stoppen. Und weiter: Sie wurden gebeten, den Kaufbetrag zu begrenzen, aber es bezieht sich hauptsächlich auf Institutionen und Unternehmen, es gibt keine Regelungen in Bezug auf Individuen, berichtet Reuters.

Aus der Analyse von Finanzexperte Gong Shengli

Gong Shengli ist ein bekannter Finanzkommentator und Mitglied des chinesischen Think Tanks „Forschungsnetzwerk Internationale Strategie“. Aus seiner Sicht zeigen die Börsenturbulenzen folgende Probleme:

1. Eine Abwertung des Yuan im großen Umfang wird nicht zu verhindern sein;

2. Die Erwartungen für das gesamtchinesische Bruttoinlandsprodukt werden für 2016 noch weiter sinken – auf bis zu 5 Prozent (bisher 7 Prozent);

3. Das dritte Problem ist die Aufnahme des Yuan beim IWF und die damit verbundenen Sonderziehungsrechte. Damit ist der Bewegungsfluss des Yuan noch größer und nicht mehr auf das Inland beschränkt, was dazu führt, dass der Yuan nun leichter in andere Länder fließen oder dort gelagert werden kann.

Für Investoren gilt natürlich: Wenn der Yuan an Wert verliert, wird man versuchen, in Yuan notiertes Vermögen zu verkaufen. Die Kapitalflucht wird also angeheizt.

Chinas Wirtschaftskrise resultiert direkt aus dem dort noch immer bestehenden Kommunismus

Die Krise Chinas entstand, weil acht korrupte Familien-Clans bisher schalten und walten konnte, wie sie wollten und aus Staatsunternehmen verschiedenster Branchen Gewinne in die eigenen Taschen schöpften. Die hochrangigen Funktionäre um den Ex-Staatschef Jiang Zemin blicken als Privatleute auf Besitz, der andernorts ganze Staatsvermögen darstellt.

So besaß der Clan des gestürzten Ex-Stasichefs und Ölpaten Zhou Yongkang mehrere 100 Milliarden Yuan an Geld und Sachwerten. Der einstige Beherrscher der Öl-Branche war nur ein Beispiel für die acht Familien, die Chinas gesamte Volkswirtschaft kontrollieren.

Chinas neuer Staatchef Xi Jinping, der seit Ende 2012 an der Macht ist, versucht genau das: Die mächtigen Clans entmachten und die Wirtschaft neu strukturieren.

Mit seiner Anti-Korruptions-Kampagne rückte Xi seit zwei Jahren den korrupten Netzwerken zu Leibe. Er stürzte reihenweise Partei-Funktionäre, Beamte und Top-Manager von Unternehmen und ersetzte sie durch seine eigenen Leute, um die personellen Voraussetzungen für Reformen zu schaffen. Xi ließ in mehreren Branchen rigoros aufräumen, zuletzt auch in der Finanzwelt.

So inszenierten Xi Jinpings Gegner zuletzt den Shanghaier Börsencrash und die Explosion von Tianjin, die sich gegen Chinas neu entstehendes Weltfinanzzentrum richtete. (ks)

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