Chinas Wirtschaft wächst langsamer
Das Wachstum kühlte sich im Jahresvergleich auf 7,0 Prozent ab, wie das Statistikamt in Peking mitteilte.
„Wir sind mit einer schwierigen internationalen Lage konfrontiert, und unsere Wirtschaft steht unter einem zunehmenden Abwärtsdruck“, teilte das Statistikamt mit. Im Vorquartal hatte der Zuwachs noch bei 7,3 Prozent gelegen. Lediglich im ersten Vierteljahr 2009 war das Wachstum mit 6,6 Prozent noch geringer. Analysten zeigten sich dennoch erleichtert. Sie hatten einen noch stärkeren Rückgang befürchtet.
Trotz der schwächsten Wachstumszahl seit sechs Jahren befindet sich China auf dem Kurs der Regierung. Ministerpräsident Li Keqiang hatte für dieses Jahr ein Wachstumsziel von rund 7,0 Prozent ausgegeben. Allerdings ist das für chinesische Maßstäbe eine sehr geringe Marke. Im vergangenen Jahr hatte das Land mit 7,4 Prozent das schwächste Wachstum in 25 Jahren verzeichnet.
Li Keqiang will die Wirtschaft seines Landes auf einen nachhaltigeren Kurs bringen. Der Binnenkonsum soll angekurbelt werden und die Abhängigkeit vom Export zurückgehen. Gleichzeitig soll sich China schrittweise aus arbeits- und energieintensiven Industrien zurückziehen, um sich stärker auf innovative Branchen und den Dienstleistungssektor zu konzentrieren. Li hat mehrfach betont, dass er dafür auch geringere Wachstumszahlen in Kauf nimmt, solange genug neue Stellen geschaffen werden und die Einkommen der Bevölkerung wachsen.
Wichtige Indikatoren deuten jedoch an, dass Chinas Wirtschaft die Talsohle noch nicht erreicht haben könnte. Im ersten Quartal verlangsamte sich die Industrieproduktion im Jahresvergleich unerwartet stark auf 6,4 Prozent. Im Vorquartal hatte der Zuwachs noch bei 10 Prozent gelegen.
Bislang war die Außenwirtschaft ein Wachstumstreiber für die größte Handelsnation der Welt. Im März waren die Ausfuhren unerwartet stark um 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen. Die Einfuhren gingen um 12,3 Prozent zurück. Die schwache Weltkonjunktur war auch in China zu spüren. Gleichzeitig trieben die starke chinesische Währung gegenüber dem Euro die Exportpreise im Geschäft mit der Europäischen Union – Chinas größtem Handelspartner.
Chinas Wachstumszahlen sind im Vergleich zu Europa oder den USA noch immer sehr hoch. Allerdings steckt China als Schwellenland mitten in einer Umbauphase seiner Wirtschaft. Die Regierung braucht hohe Wachstumszahlen von fünf oder sechs Prozent, damit genug neue Arbeitsplätze entstehen und sie den Spielraum für ihre Reformen nutzen kann.
(dpa)
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