Cryan warnt vor „Blasen an immer mehr Stellen des Kapitalmarktes“: EZB soll Billiggeldkurs beenden
Deutsche-Bank-Chef John Cryan dringt auf ein Ende der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
„Die Zeit des billigen Geldes in Europa sollte enden – trotz des starken Euro“, sagte Cryan zum Auftakt der „Handelsblatt“-Tagung „Banken im Umbruch“ in Frankfurt.
Das viele billige Geld der Notenbanken habe den Finanzmärkten in den zurückliegenden Krisenjahren unbestritten geholfen, aber „die lockere Geldpolitik führt zu immer größeren Verwerfungen“, sagte Cryan. „Wir sehen inzwischen Anzeichen von Blasen an immer mehr Stellen des Kapitalmarktes, an denen wir sie nicht erwartet hätten.“
Die jüngste Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar könnte den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik verzögern. „Mir bereitet der starke Euro Sorgen – und das nicht nur, weil er Exporte erschwert“, sagte Cryan.
Die Entwicklung an den Devisenmärkten könnte der EZB „als Argument dienen, die Zinsen weiterhin im negativen Bereich zu belassen“. Der Notenbank-Rat kommt an diesem Donnerstag (7.9.) zu seiner nächsten Sitzung zusammen.
Cryan beklagte, das Zinstief benachteilige Europas Banken im Vergleich zu ihren US-Wettbewerbern. Dazu komme: Der europäische Bankenmarkt sei – insbesondere in Deutschland – nach wie vor zu zersplittert, um Schritt zu halten. „Ich bin überzeugt, dass sich der Trend der Konsolidierung in Europa und gerade in Deutschland beschleunigen muss. Auf Dauer können nur Banken mit einer gewissen Größe bestehen“, sagte der Deutsche-Bank-Chef. (dpa)
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