Deutsche Bank und Griechenland belasten den Aktienmarkt
Kräftige Kursgewinne bei VW nach dem Rückzug Ferdinand Piëchs sowie der wieder aufgenommene Rekordlauf am US-Aktienmarkt stützten die Kurse, während Details zur neuen Strategie der Deutschen Bank und die Lage in Griechenland auf die Stimmung der Anleger drückten.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,16 Prozent auf 20 991,31 Punkte abwärts. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,26 Prozent auf 1650,70 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,57 Prozent nach.
In der Vorwoche war der Dax noch um gut 1 Prozent gestiegen, nachdem Sorgen über eine Staatspleite Griechenlands in den Hintergrund gerückt waren. Inzwischen rückt das Thema wieder in den Fokus, denn die Entwicklung in dem kleinen Euroland mit dem riesigen Schuldenberg „mahnt weiter zur Vorsicht“, wie Investment-Analyst Wolfgang Albrecht von der LBBW sagte.
Das Eurogruppen-Treffen in Riga war wie erwartet ohne Ergebnisse zu Ende gegangen und die Sorgen über die finanzielle Lage Griechenlands nehmen wieder zu. Nun will die EU-Kommission zudem die Wachstumsprognose des Landes für 2015 senken, wie der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, dem „Handelsblatt“ sagte.
Äußerst positiv reagierten die Anleger auf den Rücktritt des VW-Patriachen Piëch als Aufsichtsratschef des Autokonzerns. Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) sprangen um 4 Prozent hoch und waren damit stärkster Dax-Wert.
Am Samstag hatte Piëch sein Amt niedergelegt und auch Ehefrau Ursula gibt ihr Mandat in dem Kontrollgremium ab. Das Präsidium des VW-Aufsichtsrats begründete den Schritt mit einem zerrütteten Verhältnis, nachdem Piëch am Stuhl von VW-Vorstandschef Winterkorn gesägt hatte. Analysten sprachen von einer Ära, die zu Ende gegangen sei, und erwarten nun beträchtliche Reformen.
Mit einem Abschlag von fast 5 Prozent nahmen die Anteilsscheine der Deutschen Bank das Ende des Dax ein. Die vorgelegten Quartalszahlen wurden zwar als solide bezeichnet, doch im Fokus stand die neue Strategie des Branchenprimus. Diese enttäuschte den Markt. Vor allem die angestrebte Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent kam nicht gut an.
Die Deutsche Bank hatte am Freitagabend bereits bekannt gegeben, dass sie sich bei ihrer Tochter Postbank zurückziehen wolle. Am Montagmorgen informierten die Frankfurter über die Details des Konzernumbaus samt Sparzielen. Bis 2020 sollen die jährlichen operativen Kosten um weitere 3,5 Milliarden Euro sinken, hieß es. Um dies zu erreichen, rechnet das Institut mit einmaligen Aufwendungen von 3,7 Milliarden Euro.
(dpa)
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