DGB-Chef: Regierung muss Leiharbeit begrenzen
BERLIN (dpa-AFX) – Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, hat die Bundesregierung aufgefordert, den Einsatz von Leiharbeitern in Betrieben zu begrenzen. „Der massive Missbrauch von Leiharbeit muss eingedämmt werden“, forderte er im „Tagesspiegel am Sonntag“. Wenn ein Unternehmen Leiharbeiter einsetze, um Auftragsspitzen abzufedern, habe er nichts dagegen. „Aber wenn Leiharbeit zum Lohndumping genutzt wird, wehren wir uns. Wenn Betriebe 20 Prozent Leiharbeiter oder mehr beschäftigen, stimmt etwas nicht. Wir erwarten, dass der Gesetzgeber das deckelt.“
Außerdem sprach sich der DGB-Chef für ein „neues Humanisierungsprogramm in der Arbeitswelt“ aus. „Wir müssen Arbeit wieder so gestalten, dass Arbeitnehmer länger gesund durchs Berufsleben kommen.“ In den 70er Jahren sei es darum gegangen, Belastungen durch Lärm, Last und Staub zu reduzieren. „Heute gibt es andere Belastungsfaktoren. Arbeitszeiten sind zu starr, Wissen veraltet schneller, wir müssen Belastungen durch Stress verringern“, sagte Hoffmann. Von der Bundesregierung erwarte er, dass sie arbeitswissenschaftliche Forschungs- und Aktionsprogramme auflege. „Kleine und mittlere Betriebe bekommen so einen Wandel nicht alleine gestemmt, sie brauchen Hilfe.“
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