Die Polizei fährt Volkswagen – und gern auch SUVs

Die Polizei in Deutschland gibt jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro für neue Autos aus. Die meisten stammen von deutschen Herstellern, wie eine Umfrage ergab. Doch viel verdienen lässt sich damit kaum.
Titelbild
Im Bestand der deutschen Polizei liegt Volkswagen bei den Streifenwagen, Polizeibussen und Zivilfahrzeugen klar an der Spitze.Foto: Lino Mirgeler/dpa/dpa
Epoch Times9. Januar 2020

Polizeiautos in Deutschland kommen meist von Volkswagen oder Mercedes-Benz. Die beiden Marken dominieren das Bild in einer aktuellen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den deutschen Landespolizeien sowie der Bundespolizei.

Auch BMW, Opel oder Ford sind in den Fuhrparks gut vertreten. Viel Geld verdienen die Hersteller mit diesem Geschäft aber nicht.

VW liegt klar vorn

Die Umfrage zeigt Volkswagen bei den Streifenwagen, Polizeibussen und Zivilfahrzeugen im Bestand der deutschen Polizei klar an der Spitze. Elf Landespolizeien und die Bundespolizei lieferten verwertbare Daten.

Dort kommt VW mit mehr als 8600 Fahrzeugen auf einen Anteil von gut einem Drittel. Und auch in vier der fünf fehlenden Ländern gehören VWs zu den am häufigsten eingesetzten Modellen. Vor allem der Passat und der VW-Bus sind bei der Polizei beliebt.

Unter anderem liegt VW in Sachsen, Brandenburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Hamburg und bei der Bundespolizei im Fahrzeugbestand der Polizei vorne. In Thüringen schlägt VW Opel um einige Fahrzeuge und selbst in der BMW-Heimat Bayern haben die Niedersachsen die Nase vor den Münchnern.

VWs eigene Heimat Niedersachsen gibt keine verwertbaren Daten über die Markenverteilung im Bestand heraus. Da die drei häufigsten Modelle dort aber Passat, Golf und der VW-Bus sind, liegt es nahe, dass die Marke auch dort die Nummer Eins ist.

Mercedes ist die Nummer zwei im Polizeiautobestand und profitiert wie VW davon, Kleinbusse im Angebot zu haben. 6600 Fahrzeuge lassen sich zählen, mehr als die Hälfte davon im Stammland Baden-Württemberg, wo Mercedes mit sieben Achteln der Polizeiautos klar dominiert. Daneben haben die Stuttgarter auch noch im Saarland und Opels Heimat Hessen die Nase vorne.

In NRW hat BMW die Nase vorn

BMW liegt mit mehr als 3800 Fahrzeugen in den auswertbaren Daten auf dem dritten Platz. Doch nur in einem einzigen Bundesland haben die Bayern die Nase vorne: NRW meldet zwar keine konkreten Zahlen, doch BMW sei die „mit Abstand“ häufigste Marke, heißt es dort.

Doch das Land tauscht den Bestand der nicht-zivilen Streifenwagen aus: Dort werden der Ford S-Max und der Mercedes Vito künftig die 3er und 5er aus München ersetzen.

Opel liegt zuhause in Hessen zwar nur auf dem zweiten Platz, dafür hat die Marke in Berlin die Nase vorne. Insgesamt kommen die Rüsselsheimer im auswertbaren Bestand auf mehr als 2700 Fahrzeuge. Deutlich dahinter, mit mehr als 800 Fahrzeugen in den auswertbaren Daten, folgt Audi.

Kein gutes Geschäft – es geht ums Image

Lohnend ist das Geschäft mit den Polizeiautos für die Hersteller eher nicht. Die meisten Landespolizeien äußern sich zwar nicht zu den typischen Rabatthöhen, doch teilweise ist von bis zu 35 Prozent zu hören. Von Ford heißt es: „Verkäufe an Polizeien stellen, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, absolute Grenzgeschäfte dar.“

Das liegt nicht nur an den Rabatten: „Um die umfangreichen Anforderungen der Polizeien darstellen zu können, bedarf es hoher Investitionen in zusätzliche Fahrzeugtechnik und in gegenüber Serienfahrzeugen zusätzliche Test-Szenarien“, sagt ein Ford-Sprecher.

Wichtig ist das Prestige: „Die Polizei genießt allgemein ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung und hat ein positives Image. Volkswagen hat daher grundsätzlich Interesse daran, sie mit Fahrzeugen zu beliefern“, heißt es aus Wolfsburg.

Trend zum SUV auch bei der Polizei

Dort stellt man zudem einen Trend fest, der dem Gesamtmarkt folgt: „Inzwischen ist auch im Polizeibereich der Trend zum SUV spürbar“, sagt ein Sprecher. „Beispielsweise verzeichnen wir zunehmendes Interesse am Tiguan Allspace.“ Auch Plug-in-Hybride und E-Fahrzeuge würden stärker nachgefragt.

Auch wenn auffällt, dass die meisten Hersteller in den Bundesländern, in denen sie ihren Sitz haben, auch gut dastehen, ist der Zusammenhang dabei höchstens indirekt. „Die Beschaffung läuft grundsätzlich und ausschließlich im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen“, heißt es beispielsweise vom Innenministerium Thüringen.

Das Interesse an Ausschreibungen ist regional sehr unterschiedlich

Dazu, wie engagiert die Hersteller bei diesen Ausschreibungen sind, gibt es unterschiedliche Aussagen: „Das Interesse der Hersteller, fertig ausgebaute Funkstreifenwagen anzubieten, ist spürbar gesunken“, heißt es aus dem Saarland.

Auch in Bayern bemerkt man diesen Trend und führt ihn auf die „immer komplexeren Anforderungen an den Ausbau als Polizeifahrzeug und des hohen Aufwands für den Fahrzeughersteller“ zurück. Ähnliches ist auch aus Baden-Württemberg zu hören. In Berlin melden sich regelmäßig nicht mehr als zwei Bieter bei den Ausschreibungen.

Aus Hessen heißt es dagegen: „Das Interesse der Bieter ist groß, zumal in der Regel langfristige Rahmenverträge geschlossen werden.“ Auch von Audi heißt es beispielsweise, der Sektor sei „nach wie vor interessant und prestigeträchtig“. Und BMW verweist auf sein „umfangreiches und vielfältiges Angebot an selbst entwickelten und produzierten Sonderfahrzeugen“.

Das finanzielle Volumen hinter den Aufträgen ist zumindest nicht vernachlässigbar. So standen alleine in Nordrhein-Westfalen 2019 mehr als 98 Millionen Euro für die Beschaffung neuer Autos im Haushalt.

Die Höhe liegt zwar am aktuellen Umstieg auf andere Autos, aber auch in anderen Ländern ohne Sondereffekte sind die Investitionen in neue Polizeiautos hoch. In Bayern sind es mehr als 34 Millionen Euro, in Baden-Württemberg waren es zuletzt knapp 20 Millionen, in Sachsen rund 15 Millionen.(dpa)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion