Es ist unsicher, ob die Banken am Montag öffnen – sagt die EZB zu Griechenland

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Die EZB ist sich nach Insiderangaben nicht sicher, ob die griechischen Banken am Montag öffnen. So brachten damals die Menschen in Nikosia / Zypern ihr Geld in Sicherheit.Foto: PATRICK BAZ/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Juni 2015

Die EZB ist sich nach Insiderangaben nicht sicher, ob die griechischen Banken am Montag öffnen. Die Euro-Finanzminister tagten in Luxenburg und folgendes kurze Gespräch könnte der Finanzkrise zum akuten Ausbruch verhelfen:

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem fragte EZB-Ratsmitglied Benoit Coeure, ob die griechischen Banken am Freitag öffnen könnten. Und Coeure habe geantwortet: „Morgen ja. Montag – ich weiß es nicht.“

Bankenkreisen zufolge heben die Griechen ihr Geld massiv von den Konten ab, von Montag bis Mittwoch dieser Woche waren es rund zwei Milliarden Euro. Der griechische Finanzminister Varoufakis hat ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dass man sich sehr nah am „Umfall“ befindet.

Schäuble: Die Enteignung der Sparer zu Gunsten der Banken macht man "am Wochenende"

Die Enteignung der Sparer zur Rettung der Banken ist eine „sensible Sache“, daher mache man das am besten „am Wochenende“ – sagte Wolfgang Schäuble im März, als es um Zypern ging.

Für heute hat die EZB eine weitere Telefonkonferenz zur Aufstockung der Nothilfen für die griechischen Banken angesetzt. Am Mittwoch hatte sie bereits die Obergrenze der Liquiditätshilfen der Athener Notenbank für die Banken des Landes auf 84,1 Milliarden Euro angehoben, berichtete Reuters.

Diese Hilfe wird Ela genannt, „Emergency Liquidity Assistance“. Sollte die EZB die Ela-Hilfen einstellen, müssen die griechischen Banken die Milliarden zügig zurückzahlen. Doch das können sie nicht.

Am Montag ist ein weiteres Krisentreffen der Staats- und Regierungschefs Europas und es ist denkbar, dass bis dahin die griechische Regierung Maßnahmen der Kapitalverkehrskontrollen verhängt, um weiteren Bargeldabfluss zu verhindern. Zum Teil gehen die Gelder ins Ausland, zum Teil werden sie als Bargeld gesichert, in Bankenkreisen wird bereits von Engpässen bei der Bargeldversorgung gesprochen.

Da an Geldautomaten nur ein geringer Teil abgehoben werden kann, bilden sich an den Schaltern lange Schlangen. (ks)



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