Eon erwartet dauerhaft höhere Energiepreise im Großhandel

Zwar sind die Großhandelspreise für Gas und Strom wieder deutlich gesunken. Der Energieriese Eon glaubt jedoch nicht, dass Energie jemals so günstig wird wie früher.
Eon hat in Deutschland insgesamt rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Gaskunden.
Eon hat in Deutschland insgesamt rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Gaskunden.Foto: Henning Kaiser/dpa
Epoch Times9. August 2023

Der Energieversorger Eon geht trotz angekündigter Preissenkungen für Haushaltskunden davon aus, dass die Energiepreise im Großhandel dauerhaft höher bleiben als vor der Krise. „Ich halte das für nahezu ausgeschlossen, dass wir in naher Zukunft zurückkommen auf die Preise, die wir 2017/18/19 vor Pandemie und Ukraine-Krieg hatten“, sagte Eon-Finanzvorstand Marc Spieker der Deutschen Presse-Agentur und der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. „Sichere, nachhaltige Energie hat ihren Preis, und das wird erstmal so bleiben.“

Im vergangenen Jahr waren die Großhandelspreise für Strom und Gas unter anderem infolge des Ukraine-Krieges und der Sanktionen gegen Russland extrem gestiegen. In der Folge hoben auch die Energieversorger die Preise stark an. Mittlerweile sind die Großhandelspreise wieder deutlich gesunken.

Eon plant Preissenkungen

Eon hat angekündigt, gesunkene Preise weiterzugeben. Deutschlands größter Energieversorger will am 1. September die Preise für Millionen Strom- und Gaskunden in Deutschland in der Grundversorgung und in Sondertarifen senken. Weitere Tarife will Eon im Frühjahr verbilligen. Eon hat in Deutschland insgesamt rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Gaskunden.

In der Vergangenheit seien die Prozesse für Anpassungen von Preisen auf einen Jahresrhythmus optimiert gewesen, sagte Spieker. „Die Dynamik der Energiekrise hat gezeigt, dass die sich immer schneller verändernden Rahmenbedingungen in den Prozessen noch stärker berücksichtigt werden müssen.“ Eon habe daher die Tarife in mehreren Phasen angepasst. Kunden, die zuletzt eine Preiserhöhung bekommen hätten, seien bis dahin über einen längeren Zeitraum auf vergleichsweise niedrigen Preisen gefahren.

Die Zahl der Kunden in Deutschland sei insgesamt stabil, sagte der Manager. In der Energiekrise seien die Wechselraten zu anderen Anbietern extrem zurückgegangen. Seit drei, vier Monaten habe sich die Wechselbereitschaft belebt. Oft wechselten Kunden aus der Grundversorgung in einen Sondervertrag von Eon. (dpa/dl)



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