Boehringer muss 10,4 Millionen Euro Strafe bezahlen

Boehringer war über 15 Jahre Teil eines Arzneimittelkartells, befand die Europäische Kommission. Weitere Unternehmen bekamen Strafen auferlegt.
Titelbild
Boehringer-Logo, Symbolfoto.Foto: iStock
Epoch Times19. Oktober 2023

Wegen unerlaubter Preisabsprachen hat die Europäische Kommission Geldbußen in Höhe von insgesamt 13,4 Millionen Euro gegen fünf Pharmaunternehmen verhängt. Der Großteil davon – 10,4 Millionen Euro – entfällt auf den deutschen Pharmahersteller Boehringer, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. Über insgesamt fast 14 Jahre hatten die beteiligten Unternehmen sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht und einen Mindestverkaufspreis für ein pharmazeutisches Mittel festgelegt.

Dabei handelte es sich um Butylscopolamin, ein wichtiger Ausgangsstoff zur Herstellung des Arzneimittels Buscopan und wirkstoffgleicher Arzneien, die gegen Bauchkrämpfe eingesetzt werden. Absprachen soll es den Angaben nach im Zeitraum von November 2005 bis September 2019 gegeben haben. Beteiligt waren neben Boehringer die Unternehmen Alkaloids of Australia, Alkaloids Corporation, Linnea, Transo-Pharm und C2 Pharma.

Mit Kronzeugenregelung der Strafe entgangen

C2 Pharma entgeht demnach aufgrund der Kronzeugenregelung einer Geldstrafe. Die Firma hatte die EU-Kommission von dem Kartell in Kenntnis gesetzt. Die Geldbußen von Transo-Pharm und Linnea wurden aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit der Kommission ebenfalls teils deutlich gesenkt. Alle sechs Unternehmen räumten ihre Kartellbeteiligung ein und stimmten einem Vergleich zu.

Bei der Festsetzung der Geldbußen berücksichtigte die Kommission den Wert der Butylscopolamin-Verkäufe, „die Art der Zuwiderhandlung sowie ihre Komplexität, ihre geografische Reichweite und ihre Dauer“. Eine Untersuchung in dem Verfahren läuft derweil weiterhin gegen die Firma Alchem. Sie soll sich ebenfalls an dem Kartell beteiligt haben, stimmte einem Vergleich aber nicht zu.

(afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion