Ex-Diplomat legt Posten bei Nord-Stream-2-Tochter nieder

Die Gaspipeline ist fertig, für die Zertifizierung wurde die Gesellschaft Gas for Europe mit Sitz in Schwerin gegründet. Dort räumt ein Ex-Diplomat jedoch seinen Posten im Aufsichtsrat.
Das Büro für «Gas for Europe» in Schwerin. Das für die Zertifizierung der Gaspipeline Nord Stream 2 notwendige Tochterunternehmen wurde vor wenigen Tagen gegründet.
Das Büro für «Gas for Europe» in Schwerin. Das für die Zertifizierung der Gaspipeline Nord Stream 2 notwendige Tochterunternehmen wurde vor wenigen Tagen gegründet.Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times4. Februar 2022

Der ehemalige deutsche Diplomat Dieter Walter Haller hat seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord-Stream-2-Tochter Gas for Europe niedergelegt.

Über diesen Schritt habe er die Muttergesellschaft informiert, teilte Gas for Europe am Freitag mit. Haller war die Tätigkeit vom Auswärtigen Amt untersagt worden, weil durch sie „dienstliche Interessen“ beeinträchtigt wären. Zunächst hatte der „Spiegel“ über die Niederlegung berichtet.

Laut Gas for Europe wurden Michael Feist und Wolfgang Peters als neue Aufsichtsratsmitglieder berufen. Beide waren beziehungsweise sind laut Unternehmenswebseite in der Energiebranche tätig. Der Aufsichtsrat wird dem Unternehmen zufolge in seiner nächsten Sitzung über den Vorsitz entscheiden.

Haller bekleidete verschiedene Funktionen im Auswärtigen Amt und im Bundeskanzleramt. Er war unter anderem Botschafter in Saudi-Arabien und Südafrika.

Die Gründung der Gastransportgesellschaft Gas for Europe mit Sitz in Schwerin wurde in der vergangenen Woche bekannt. Mit der Gründung eines deutschen Tochterunternehmens will die Nord Stream 2 AG mit Sitz im schweizerischen Zug eine Auflage der Bundesnetzagentur erfüllen.

Diese hatte im November ein Zertifizierungsverfahren vorerst ausgesetzt. Die Gaspipeline durch die Ostsee ist fertiggestellt, aber nicht in Betrieb. Durch sie sollen jährlich etwa 55 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland nach Deutschland fließen. (dpa/red)



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