Bankenhaus Metzler warnt vor Risiko-Investments in Anleihen und börsennotierte Zombie-Unternehmen

Seit der geplatzen Aktienblase 2000 gebe es erstmals wieder unprofitable Börsengänge in ähnlicher Größenordnung. Auch Investments in Anleihen seien zunehmend risikoreich. Das Bankenhaus Metzler warnt und gibt Handlungsempfehlungen für Staat und Anleger.
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Bankenhaus Metzler warnte in einem Pressegespräch am 31. Oktober 2019 in Frankfurt am Main in der Präsentation seiner "Investment-Strategie Oktober 2019" vor börsennotierten Zombie-Unternehmen.Foto: dts
Epoch Times7. November 2019

Das Bankenhaus Metzler berichtete in einem Pressegespräch am 31. Oktober 2019 über steigende Risiken für eine globale Rezession. Maßgeblich seien vor allem Unsicherheiten, die aus dem Handelskrieg folgen. Die Politik der Notenbanken könne allerdings keine Abhilfe mehr schaffen.

Zu viele Zombie-Unternehmen an der Börse

Zwar wirke sich die EZB-Politik auf den Aktienmarkt allgemein positiv aus. Aber es gebe zu viele Zombie-Unternehmen. Hiermit sind „Unternehmen, die mindestens zehn Jahre auf dem Markt sind, aber seit drei Jahren die Zinsen nicht decken können“ gemeint, wie boerse.ard berichtete.

Berechnungen des Bankenhauses zufolge stieg der Anteil der börsennotierten Zombi-Unternehmen von zwei Prozent (90er Jahre) auf aktuell zwölf Prozent an. Dabei seien 180.000 deutsche Unternehmen betroffen. Dies berichtete Boerse.ard unter Bezugnahme auf das Bankenhaus und Creditreform.

Daneben ermittelte das Bankenhaus für das Jahr 2018 einen Anteil von 85 Prozent „unprofitabler Börsengänge“. Das sei eine Größenordnung, die es seit der Dotcom-Blase 2000 nicht mehr gab.

Damals setzten Anleger auf digitale Technologie. So investierten diese und verschuldeten sich erheblich. In der Folge stiegen die Aktienkurse, bis es Anfang 2000 zum Börsenabsturz kam. In der Folge verloren Kleinanleger viel Geld. Heute verhinderten fehlende finanzielle Anreize ein effektives Management.

Anleihen: Anleger zunehmend Risiken ausgesetzt

Wer eine „positive Normalrendite“ erzielen wolle, sei mit Risiken konfrontiert. So beklagt das Bankenhaus längere Laufzeiten, Bonitätsrisiken und stärkere Fokussierung auf Fremdwährungen.

Darüber hinaus lägen die Renditen von Anleihen fast durchgängig auf tiefstem Niveau. Unternehmensanleihen und auch Staatsanleihen sollen im kommenden Jahr eine negative Rendite von 0,3 Prozent abwerfen, so Endres. Die Rendite von Anleihen mit der Bewertung „Non-Investment Grade“ soll sogar erstmals unter Null sinken.

Non-Investment Grade steht für Unternehmen mit niedriger Bonität vergeben und relativ hoher Ausfallrate.

Notenbanken können das Problem nicht mehr lösen

Notenbanken hält das Bankenhaus in unterschiedlichem Ausmaß für fähig, auf die Krise zu reagieren. So habe die US-Notenbank Fed noch einen gewissen Handlungsspielraum. Ermöglicht werde dies durch steigende US-Staatsverschuldung und das damit einhergehende Potenzial für Anleihenkäufe, so Carolin Schulze Palstring, Leiterin Kapitalmarktanalyse im Metzler Private Banking.

Die EZB sei allerdings weitgehend am Ende der Handlungsmöglichkeiten. Denn der negative Leitzins habe nicht mehr viel Luft und wirke ab einem bestimmten Punkt restriktiv. Für Banken resultierten daraus zunehmende Belastungen, berichtete Emmerich Müller, ein für das Private Banking persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Metzler.

Weiter vermindern verstärkte Anleihenkäufe den Druck auf Regierungen, tätig zu werden. Vielmehr hätten sich die Regierungen zu lange ausgeruht und auf das ‚Machen‘ der Notenbanken verlassen, so Schulze Palstring weiter.

Regierung: Muss Politik besser gewichten

Angesichts steigender globaler Risiken sei es jetzt nötig, dass die Politik selbst Strukturreformen angehe und Disziplin in der Haushaltspolitik aufweise.

Die globalen Rezessionsrisiken sind gestiegen. Es wird allerhöchste Zeit, die Weichen richtig zu stellen. Dazu gehört in erster Linie, Geldpolitik, Fiskalpolitik und Strukturreformen besser zu gewichten“, betont Müller.

Gerade Deutschland sei jetzt gefragt. Wenn Deutschland die nötigen Investition in Infrastruktur vornehme, profitiere ganz Europa davon.

Tipp für Aktionäre: An „Fundamentaldaten“ orientieren

Das Bankenhaus rät Aktionären bei Investitionen in Aktien stärker auf sogenannte „Fundamentaldaten“ zu achten, um Investitionen in Zombie-Unternehmen zu vermeiden. Denn Problem sei, dass Anleger bei „Jagd nach hoher Rendite“ verstärkt auf jüngere, innovative Firmen setzen, die jedoch „Anlagerisiken außer Acht“ lassen. Das Bankenhaus erinnert daran, dass die unprofitablen Börsengänge erstmals so hoch wie seit der geplatzen Dotcom-Blase 2000 seien.

Die Empfehlung lautet, sich an Erfolgsfaktoren wie „Bilanzqualität, Ertragsqualität und Bewertung“ zu orientieren. So setze das Bankenhaus in deren Aktienportfolios „auf eine Investitionsquote von 85 Prozent mit einer ausgewogenen Gewichtung von zyklischen und defensiven Titeln.“ (bm)

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