Landkreise begehren gegen Schließung von Sparkassenfilialen auf

Der schleichende Rückzug der Sparkassen aus der Fläche ruft ihre Träger, die Landkreise, auf den Plan. "Die Sparkassen sind kein Franchise-System à la McDonalds," so Hans-Günter Henneke, Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages.
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Sparkassen-Logo.Foto: Julian Stratenschulte/Ilustration/dpa
Epoch Times8. Januar 2018

Der schleichende Rückzug der Sparkassen aus der Fläche ruft ihre Träger, die Landkreise, auf den Plan. „Die Sparkassen sind kein Franchise-System à la McDonalds. Man sollte nicht generell den Rückzug aus der Fläche propagieren, nur weil es vielleicht hier und da nicht wirtschaftlich ist“, sagte Hans-Günter Henneke, Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages, der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe).

Hennekes Worte haben Gewicht: Die Landkreise sind Träger von rund 260 der deutschlandweit 390 Sparkassen. Wenn eine Sparkasse zu viele Filialen schließe, gehe die Verankerung im Raum verloren, sagte Henneke und appelliert damit auch an den neuen Präsidenten Helmut Schleweis, der seit Jahresanfang den DSGV anführt. „Wir werden den Trend zu Filialschließungen zwar nicht gänzlich stoppen, aber wir mahnen zur Vorsicht“, sagte Henneke.

Tatsächlich setzen den Trend nicht nur die Sparkassen, sondern auch Volksbanken und Privatbanken. In den vergangenen beiden Jahren sind deutschlandweit 2200 Bankfilialen geschlossen worden. Sparkassenfilialen seien in der Regel die sichtbarste Einrichtung eines Landkreises, aufgrund ihrer Anzahl seien sie viel sichtbarer noch als Krankenhäuser oder weiterführende Schulen, sagt Henneke.

Die Sparkassenfiliale der Zukunft sollte daher „nicht einfach nur ein Bus sein“. Die Digitalisierung des Bankgeschäfts sei wichtig, aber die Sparkasse darf sich davon nicht ihr individuelles Gesicht nehmen lassen. Zur Finanzierung des dichteren Filialnetzes wiederum nehmen man notfalls sogar in Kauf, „dass die Gebühren eventuell etwas höher sind und die Kredite vielleicht etwas teurer sind als bei Banken ohne Filialen“.

Henneke sieht Einsparpotenzial eher in Fusionen: „Es wäre durchaus verkraftbar wenn wir in Deutschland in einigen Jahren nur noch 300 Sparkassen hätten“, sagt er. Außerdem sollten sich die Sparkassen stärker zur Wehr setzen. „Es kann nicht sein, dass wir ein großes Geldautomaten-Netz zur Verfügung stellen, dass dann auch Kunden anderer Banken günstig nützen können. Die Sparkassen sollten von Nicht-Kunden höhere Gebühren fürs Abheben verlangen“. (dts)



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